Kauft keinen Sachsen-Kitsch!

Fremdenfeindlichkeit Sächsische Unternehmer schlagen Alarm. Der rechtsextreme Pöbel gefährdet den Standort. Gut so. Zeit für einen allgemeinen Sachsen-Boykott.

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Sachsens Wirtschaftsvertreter sorgen sich um den Standort. Aha. Die Erkenntnis kommt allerdings reichlich spät. Ist es denn ein Wunder, dass im Kernland deutscher Fremdenfeindlichkeit niemand mehr Urlaub machen, geschweige denn investieren will?

Anders ausgedrückt: Offenbar gibt es Einbußen in Sachsen. Das liberale Deutschland wehrt sich per stillschweigendem Boykott gegen die sächsische Zivilisationsverweigerung.

Genauso muss das laufen. Das Argument „Geld weg“ wird überall verstanden, sogar in Sachsen. Die Botschaft muss lauten: Bleibt weg von diesem xenophoben Landstrich, Leute! Wandern kann man im Harz, in der Rhön, im Schwarzwald und Weihnachtsmärkte gibt es in Nürnberg und anderen Orten. Und mal ehrlich: Wer stellt sich denn heutzutage noch so ein kitschiges Kerzenkarussell in die Wohnung? Schon bei der Herkunftsbezeichnung „Örtzgebörge“ dreht sich einem doch der Magen um, oder?

Und dann waren da noch all die tollen Bauten in „Elbflorenz“. Auch diese großkotzige Selbstbeweihräucherung ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Im Ernst: Wenn ich die Resultate klerikaler Gigantomanie sehen will, reise ich nach Sevilla oder Chartres, zur Not nach Köln. Auf die Dresdener Frauenkirche (oh, dieses „Kleinod“, und ach und ach!) kann ich bequem verzichten.

Natürlich trifft ein Boykott immer auch Unschuldige. Das ist bedauerlich. Aber soll man die sächsischen Menschenhasser darum gewähren lassen? Sollen sie weiter Häuser anzünden? Ist wirtschaftliches Wohlergehen wichtiger als Menschenleben?

Der Pegida-Mob tobt auch deshalb in Sachsen, weil ihm der dortige hegemoniale Block indifferent bis wohlwollend gegenübersteht, ohne selbst mitzumarschieren. Dessen Angehörige müssen die Erfahrung machen, sich damit ins eigene Fleisch zu schneiden. Wer den Sachsen-Boykott ablehnt, verfährt nach dem Motto: „Wasch' mir den Pelz, aber mach' mich nicht nass“. Das aber funktioniert nie und nirgends.

Und zu guter Letzt: Wer Sachsen fernbleibt, entgeht der Pein, sich anhören zu müssen, was dort als „deutsche Sprache“ ausgegeben wird. Vielleicht ist es ja auch der daraus resultierende Minderwertigkeitskomplex, der die Sachsen zu einem derart hässlichen Volk werden lässt. Wenn sie die Pegidioten zum Teufel gejagt haben, sollte den Sachsen zum Dank kostenlose Logopädie gewährt werden.

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