Angriff auf die Pressefreiheit

Einschüchterung David Miranda, der Partner des NSA-Enthüllungsjournalisten Glenn Greenwald, wurde am Londoner Flughafen Heathrow für 9 Stunden festgehalten und durchsucht

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Rückblick: eine Präsidentenmaschine wurde zur Zwischenlandung gezwungen, weil der NSA-Whistleblower Snowdon angeblich an Bord war.

Ein deutscher Bürger bekam Besuch vom Staatsschutz, weil er auf Facebook zu einem Spaziergang zu einem NSA Komplex in Deutschland eingeladen hatte.

US Präsident Obama ist dankbar für die öffenliche Debatte über die Befugnisse der Geheimdienste, möchte den Mann, der sie auslöste aber am liebsten vor Gericht stellen. Hierfür sichert er zu dass dieser nicht gefoltert würde, falls er in die USA zurückkehrte.

In Deutschland warnte Innenminister Friedrich vor Naivität und Antiamerikanismus.

Pofalla beendete die NSA-Affäre mit einem No Spy Abkommen.

Während die Bundesregierung mit dem Verweis auf schriftliche Stellungnahmen der Regierungen Großbritanniens und der USA, die NSA-Affäre für beendet erklärt, obwohl NSA Chef Alexander, Geheimdienstkoordinator Clapper als auch Präsident Obama die Öffentlichkeit und den amerikanischen Kongress belogen haben, stellt die englische Regierung den Partner eines Journalisten unter Terrorismusverdacht und belegt mit diesem Einschüchterungsversuch eindrucksvoll, was sie von demokratischen Grundrechten hält: nichts.

Britain Detains Partner of Reporter Tied to Leaks

Detaining my partner: a failed attempt at intimidation

Glenn Greenwald's partner detained at Heathrow airport for nine hours

UK: Detention of Guardian employee at Heathrow unlawful and unwarranted

"Guardian"-Journalist Greenwald: Partner von Snowden-Vertrautem in London festgehalten

Update 20.8.2013:

"Verhör auf dem Flughafen, zerschmetterte Festplatten im Redaktionskeller: Wie die britische Regierung mit dem "Guardian" umgeht, ist einer westlichen Regierung unwürdig. Die Vorgänge belegen, was der Überwachungsskandal um den Whistleblower Edward Snowden schon nahegelegt hat - Journalismus wird in seiner Substanz attackiert." SZ 20.8.2013

Der Guardian Artikel des Editor in Chief Alan Rusbridger verdeutlicht die Dimension der Snowdon Leaks. Das ist die Handschrift des Totalitarismus und sie ist schon länger zu bebachten.Der Krieg gegen Whistleblower und die Einschüchterung und Überwachung von Journalisten sind bekannte Symptome einer Politik, die von Obama verschärft wurde. Die Dokumentarfimerin Laura Poitras wurde regelmäßig unter Druck gesetzt:

"Poitras says her work has been hampered by constant harassment by border agents during more than three dozen border crossings into and out of the United States. She has been detained for hours and interrogated and agents have seized her computer, cell phone and reporters notes and not returned them for weeks. Once she was threatened with being refused entry back into the United States."

Auch Dirty Wars Autor Scahill wurde von Regierungsseite eingeschüchtert.

http://live.huffingtonpos...

Jeremy Scahill im Guardian Interview Juni 2013 :

"You have journalists that are having their phone records seized, that are being surveilled, are having their discussions intruded upon. The end result of this is an attempt to chill whistleblowers and to stop unauthorized people from talking with journalists.(...) What that is is propaganda.And so, when you go after journalists, and you go after whistleblowers what you’re doing is undermining the idea that you have a free press, and you are criminalizing actual journalism by prosecuting whistleblowers or going after journalists. You’re trying to intimidate them."

"One U.S. security official told Reuters that one of the main purposes of the British government's detention and questioning of Miranda was to send a message to recipients of Snowden's materials, including the Guardian, that the British government was serious about trying to shut down the leaks." Reuters 20.8.2013

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