Politikwissenschaftler Jochen Hippler auf tagesschau.de:
"Die Regierung ist in dieser Frage gespalten. Einerseits sollte das Töten deutscher Staatsbürger durch NATO-Verbündete natürlich einen Aufschrei zur Folge haben. Andererseits ist die Regierung auch besorgt, dass genau diese Leute irgendwann in Europa, in Deutschland, Anschläge verüben könnten. Die Position der Bundesregierung wird zwiespältig bleiben. Sie wird versuchen, den Fall runterzuspielen. Aus dem Fenster lehnen und damit auch die Beziehungen zu Washington aufs Spiel setzen wird sich hier niemand."
Von militärischer Präzision der Drohnenangriffe kann bei mehreren Hunderten zivilen Toten kaum die Rede sein.
Die Logik des eskalierenden Drohnenkrieges in Pakistan: Stuck in Feedback Loop: Drone Strikes Provoke Terrorists Who Provoke More Drone Strikes und die permanente Verbreitung von Terrorwarnungen inklusive Relativierung der Bedrohungslage .
Für Lesefaule:
Kommentare 4
Was soll die Merkel auch da zu sagen. Es ist überhaupt nicht bestättigt das es sich um deutsche Mitglieder dieser "Rag Tag Gang" handelt. Und dann wäre ja wohl eher der mit der "römischen Dekadenz" eigentlich zuständig; - aber da wird dann der Freiherr bestimmt sauer wenn's nicht zu politisch korrekten Statements kommt. Die wiederrum traue ich dem Dekadenz-Experten nicht zu. Der ist jetzt frisch verheiratet und hat andere Sorgen als Politik.
Und, after all, es ist doch nicht die US Armee. Die Wartung und Boden-Servis ist vom Pentagon an XE (ehemals Blackwater) vergeben worden. Cofer Black hat da so seine Connections. Nach dem allein in der Nähe von Karatschi gerade über 20 LKW der NATO demoliert wurden warte ich eigentlich nur auf das Faludscha-Ereignis: ein paar XE Leute öffentlich massakriert. Was dann? Bombadieren wir dann Pakistan? Also irgendwiie hab ich das Gefühl die Eingeborenen dort wollen uns da einfach loswerden...
@sachima,
„Also irgendwiie hab ich das Gefühl die Eingeborenen dort wollen uns da einfach loswerden...“
Der Protest und Widerstand beginnt entschieden mit der Aufkündigung des WIR!, oder?.
Ich vermute, dass demnächst der Versuch einer Legalisierung dieser Menschenrechts- , Völkerrechts- , Kriegsrechtsverachtenden Interventionspraxis der USA und der NATO im Deutschen Bundestages gestartet wird.
Die gestzesvorlage könnte lauten:
„Der deutsche Bundestag möge beschlie0ßen, dass im rahmen des Krieges gegen den Internationalen Terrorismus bei ungeklärten Gefahrenlagen nach dem Auftragsprinzip, ohne vorliegende Kriegs- und snstige Erklärungen, den Einsatzkräften ein Ermessunkspielraum eingeräumt wird, vorausgreifend
„Finale Rettungsschüsse“,
Bombardements durchzuführen.
"Einerseits sollte das Töten deutscher Staatsbürger durch NATO-Verbündete natürlich einen Aufschrei zur Folge haben. "
Und genau darüber dachte ich gestern nach. Ganz offensichtlich gibt es Staatsbürger erster und zweiter Klasse. Die, für die man notfalls ein paar Millionen locker macht, und die, über deren Ermordung man eher klammheimlich froh ist - löst doch dies ein Problem.
Es sind die gleichen ungeliebten Bürger, die man auch in den Händen der lieben Verbündeten lässt, sich dann deren durch Folter gewonnene Geständnisse zu Nutzen macht. So derzeit - wo die "Terrorwarnungen" für Europa auf Aussagen eines ebenfalls deutschen Staatsangehörigen beruhen, der seit Wochen in Bagram in der fürsorglichen Obhut der Amerikaner ist.
Ähnliches gilt für Amerika. Amerika, das geneigt ist, wegen eines getöteten US-Amerikaners einen Krieg vom Zaun zu brechen, sieht das bei bestimmten Amerikanern dann doch anders. Die dürfen ungestraft auf dem Mittelmeer wegen Tragens einer Kamera hingerichtet werden - oder vom Präsidenten höchstselbst ohne Anklage und Urteil auf eine Abschussliste gesetzt.
Was haben alle diese unbeliebten Bürger gemeinsam? Genau.
Sven Hansen in der taz:
"Solche Angriffe unterminieren und schwächen das, was sie zu schützen vorgeben. Denn die von den USA offiziell nicht bestätigten und von Pakistans Regierung und Militär zwar offiziell kritisierten, aber de facto geduldeten, wenn nicht gar begrüßten Drohnenangriffe bewegen sich außerhalb des Völkerrechts. Wenn Terrorbekämpfer selbst zu Terrormethoden greifen, verlieren sie nicht nur ihre Rechtsgrundlage, sondern sie büßen auch ihre Glaubwürdigkeit ein."
www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/terror-laesst-sich-nicht-wegbomben/