Der Phantomfunktionär

Porträt Aleksander Čeferin ist als UEFA-Präsident der Gegenentwurf zur Selbstherrlichkeit anderer Fußballfunktionäre
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2021
In der Regenbogen-Frage agierte Čeferin konservativ: Er wollte die chinesischen und arabischen Finanziers der EM nicht verstören
In der Regenbogen-Frage agierte Čeferin konservativ: Er wollte die chinesischen und arabischen Finanziers der EM nicht verstören

Foto: Alexander Hassenstein/UEFA/Getty Images

Eine Herrscherattitüde wie Gianni Infantino hat Aleksander Čeferin nicht. Während der Weltmeisterschaft 2018 verfolgte FIFA-Präsident Infantino die Spiele auf einer Art Thron. Zu seiner Rechten und Linken durften die jeweiligen Staatschefs sitzen, Infantino machte sich noch größer als Putin. Čeferin hingegen veranstaltet bei der derzeit laufenden Europameisterschaft überhaupt kein Gewese. Wenn er im Stadion ist, wird er von den Kameras eingefangen, aber er beansprucht keine weitere Aufmerksamkeit.

Doch trotz seines Verzichts auf jeglichen persönlichen Pomp ist der hagere Rechtsanwalt aus Slowenien kein besonders beliebter Sportfunktionär. Dafür läuft es bei seinem Verband, der Europäischen Fußball-Union UEFA, derzeit zu s