Leute wie Heinz-Georg Bederitzky

Literatur Für seinen Roman „Arbeit“ hat Thorsten Nagelschmidt Dutzende von Interviews geführt. Ein tolles Buch!
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2020
Arbeit, die „unterschlagene Wirklichkeit“
Arbeit, die „unterschlagene Wirklichkeit“

Foto: Jochen Tack/Imago Images

Die tägliche Arbeit am Band von VW, die eines Programmierers in einem IT-Unternehmen oder der Alltag hinter der Theke einer Bäckerei – das können sich Schriftsteller offenkundig nur schwer als Romanstoff vorstellen. Dass sich aus der vermeintlich langweiligen Welt der Lohnarbeit durchaus – und zwar hervorragende – Werke stricken lassen, hat zuletzt der Niederländer J.J. Voskuil mit seinem siebenbändigen Werk Das Büro gezeigt, in dem er den Arbeitsalltag in einem Volkskunde-Institut schildert.

Die Arbeitswelt hat der Soziologe Oskar Negt einmal eine „unterschlagene Wirklichkeit“ genannt. In der Corona-Krise hat zumindest die mediale Öffentlichkeit ein Licht auf die „systemrelevanten“, aber meist schlecht bezahlten B