Am Anfang von Michail Bulgakows Hauptwerk “Der Meister und Margarita” steht der junge Dichter Iwan Hauslos, der sich in einer neuen Zeit, den 1920er Jahren in der jungen Sowjetunion, aus allen historischen Verstrickungen gelöst hat, wenn auch nur aus Naivität. Wer nirgends herkommt, wird nirgends hinfinden. Das Studium der Geschichte ist lang und sie ist voller Widersprüche, also nichts für Menschen, die nach einfachen Antworten suchen. Der kürzestmögliche Abriss der Vorgeschichte des Ukrainekriegs geht bis ins 17. Jahrhundert zurück und wird Seiten füllen. Ich habe es nicht billiger, weil es nicht billiger zu haben ist.
Weil der Text ohnehin lang wird, kann ich ihn geradesogut mit drei Anekdoten aus meinem eigenen Leben beginnen. Die erste davon spielt im Februar 1990 in Minsk. Im Herbst 1989 hatte ich bei einem kleinen wissenschaftlichen Wettbewerb für Studenten den Hauptpreis gewonnen, eine “Freundschaftszugreise” in die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, genauer nach Kiew, Moskau und Minsk. Die Union war gerade im Zerfall begriffen, in Minsk wehten weiß-rot-weiße Flaggen. Der Stadtführer hatte uns stolz ein mit Hilfe polnischer Restauratoren wiedererstandenes Altstadtviertel gezeigt. Ich hatte Hunger, Durst und Rubel in der Tasche. Das Angebot im Supermarkt war etwas eintönig, aber ausreichend. Nur fand die Frau an der Kasse, dass sie mir keine Milch verkaufen könne. Ich sprach damals fließend russisch, wenn auch mit Akzent. Trotzdem verstand ich nicht, was sie mir sagen wollte. Die Frau in der Schlange hinter mir verstand es schon: “Das ist kein Russe, sondern ein Deutscher. Verkaufen Sie ihm doch die Milch.” Und ich bekam meine Milch.
Die zweite Anekdote führt noch etwas weiter zurück. Ich mag vielleicht 15 oder 16 Jahre alt gewesen sein, als ich Maxim Gorkis Erzählung “Konowalow” las, die bereits 1930 ins Deutsche übertragen worden war. Der Hauptheld lebt bei der zweiten Begegnung mit dem Ich-Erzähler in Feodossia auf der Krim in einer Art Höhle zusammen mit einem Kleinrussen. Was bitte, ist ein Kleinrusse? Das Internet gab es damals noch nicht. Ich brauchte damals Tage, um es herauszufinden. Kleinrussland war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine völlig neutrale Bezeichnung für die Ukraine. Es gab eben Russen, Weißrussen und Kleinrussen, nicht gerade Angehörige einer einheitlichen Nation, aber keineswegs Angehörige verschiedener Nationen.
Die dritte Anekdote führt uns ins Jahr 2013. Ich war auf einer Konferenz in Kasan gewesen, Hauptstadt der Republik Tatarstan innerhalb der Russischen Föderation. Auf dem Rückflug hatte ich mehrere Stunden Zeit, vom Moskauer Flughafen Wnukowo im Norden zum Flughafen Scheremetjewo im Süden zu wechseln. Ich reise mit Rucksack und entschloss mich zu einer Wanderung quer durch den Moskauer Stadtkern. Staryi Arbat, Kremlmauer, Roter Platz, aber nicht Café Puschkin, obwohl ich wieder Hunger, Durst und Rubel in der Tasche hatte. Stattdessen fiel mir ein Restaurant der Kette Korchma Taras Bulba ins Auge. Ich aß wundervollen Borschtsch mit Knoblauchbrot und erst zu Hause in Zürich klärte mich ein Mitarbeiter auf, dass das natürlich ukrainischer Borschtsch gewesen sei und der sei überhaupt ganz anders als russischer und klar der allerbeste. Sie werden die Nationalität des Mitarbeiters erraten. Verheiratet ist er mit einer Russin und Ende Februar 2014 waren dann beide Elternpaare gleichzeitig zu Besuch in Zürich. Soweit ich weiß, hat es seitdem keine solchen gleichzeitigen Besuche mehr gegeben.
Die Vorgeschichte der Ukraine
Taras Bulba gehört in die ukrainische Vorgeschichte. Diese Erzählung von Nikolai Gogol, einem, nun ja, Kleinrussen, der es in Moskau zu Weltruhm brachte, bringt uns in die Zeit des Chmelnyzkyj-Aufstands der Saporoger Kosaken gegen die polnisch-litauische Adelsrepublik. Ein Sohn Taras Bulbas verliebt sich in ein polnisches Mädchen und läuft über, Taras erschießt seinen Sohn. Später gerät Taras Bulba in polnische Gefangenschaft und wird lebendig verbrannt. Dieser Aufstand führte zum ersten Staatsgebilde, das im Ausland als Ukraine bezeichnet wurde, sich selbst aber “Heer der Saporoger Kosaken” nannte. Die ukrainischen Nationalfarben tauche im Banner des Hetmanats erstmals auf. Um Autonomie zu erlangen, suchten die Kosaken zunächst ein Bündnis mit dem russischen Zaren gegen Polen. Dieser wollte aber keinen Krieg führen. Sie fanden dann mit den Krimtartaren andere Bündnispartner und drängten die Polen zurück. Im Jahr 1651 verloren sie jedoch eine große Schlacht und es kam zu einem ausgleichenden Friedensschluss in Bila Tserkva, mit dem keine der beiden Seiten zufrieden war. Es waren nur beide erschöpft. Das polnische Parlament, der Sejm, ratifizierte den Vertrag nicht. Darauf griffen die Kosaken erneut an und entschieden 1652 erneut mit tatarischer Hilfe die Schlacht von Batikh für sich. Sie kauften den Tartaren die polnischen Gefangenen ab, die diese gemacht hatten und brachten sie ausnahmslos um. Es geschieht nichts Neues unter der Sonne, wie bereits der Prediger Salomo im Alten Testament bemerkte.
Der Krimkhan verriet hernach die Kosaken, auf dass diese nicht zu stark würden. Auch das war schon damals nichts Neues, die Kurden hätten also gewarnt sein können, als sie vor ein paar Jahren in Nordsyrien auf ein Bündnis mit den USA vertrauten. Die Kosaken suchten daraufhin wieder in Moskau um Hilfe nach. Sie schworen einen Treueeid auf den Zaren, woraufhin dieser dem geschwächten Polen den Krieg erklärte. Der Krieg verlief wirr, ein Teil der Kosaken wechselte auf die polnische Seite, mit der sich inzwischen auch die Krimtartaren verbündet hatten. Am Ende standen 1686 ein Remis und der Abschluss eines “Ewigen Friedens” – auch das Ende der Geschichte ist also nichts Neues. Die Ukraine entstand erstmals als Staat und sogleich als geteilter Staat. Die linksufrige Ukraine, östlich des Dnjepr aber einschließlich Kiews, wurde ein autonomer Teil des Zarenreiches. Die rechtsufrige Ukraine, westlich des Dnjepr, wurde ein autonomer Teil des polnisch-litauischen Staats. Keiner der Teile hatte Seezugang. Die Krim und die gesamte heutige Südukraine blieben unter der Herrschaft des Khans, also im Osmanischen Reich. Das ändert sich durch eine Reihe russisch-türkischer Kriege, infolge derer das Krim-Khanat zunächst unter russischen Einfluss geriet und 1782 von Fürst Potemkin erobert wurde.
Auf Ratschlag von Potemkin annektierte Sophie von Anhalt-Zerbst, besser bekannt als russische Zarin Katharina die Große, im April 1783 die Krim. Das Osmanische Reich akzeptierte das zunächst nicht, verlor aber zehn Jahre später auch den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg und musste die Annexion der Krim dann anerkennen. Potemkin ging sehr rauh mit den Kosaken um, die er nach den Erfolgen nicht mehr als Grenztruppen brauchte. Er gründete die Städte der Südukraine, Cherson, Jekaterinburg (heute Dnipr), Mikolaiv und auf der Krim Simpferopol. Das von den Türken eroberte Odessa hat er umgestaltet. In Deutschland ist Potemkin hingegen vor allem als Erfinder des Fassadendorfs mit zum Glücklichsein vergatterten Schaubewohnern bekannt. Diese Geschichte steht allerdings im Ruch, selbst eine groteske Übertreibung der Geschehnisse beim Besuch von Katharina der Großen im neuen Süden Russlands zu sein.
Die Entstehung der Ukraine
Sieht man von nationalistischen Legenden ab, ist die Ukraine in annähernd ihrer heutigen Ausdehnung erst in Folge des 1. Weltkriegs entstanden. Im Zarenreich kam es 1917 zu zwei Revolutionen, von denen die zweite freundliche Unterstützung von deutscher Seite erfahren hatte. Der Oberkommandierende der russischen Truppen weigerte sich trotz Verlangen der Regierung, in Waffenstillstandsverhandlungen mit den Mittelmächten einzutreten. Daraufhin wandte sich Lenin direkt an die Offizieren der Truppen und rat denen, regionale Waffenstillstände auszuhandeln. Damit offenbarte er eine Schwäche der russischen Seite. Die Bolschewisten, zu dieser Zeit Strategen von der Qualität der heutigen ukrainischen Regierung, fanden die daraus resultierenden Forderungen der Mittelmächte unverschämt und brachen die Friedensverhandlungen am 10. Februar 1918 einfach ab. Bereits am 9. Februar hatte die ukrainische Rada einen Separatfrieden abgeschlossen und war damit aus dem russischen Staatsverband ausgetreten. In der darauffolgenden Großoffensive “Faustschlag” besetzten die Mittelmächte innerhalb weniger Wochen Estland, Lettland, Teile der Belarus und die gesamte heutige Ukraine. Dann diktierten sie einen Raubfrieden. Die glänzenden Strategen unter den Bolschewiki wollten auch diese noch größere Unverschämtheit ablehnen, aber Wladimir Iljitsch Uljanow teilte mit, dass er dann eben zurückträte. So nahm Russland den Frieden von Brest-Litowsk an und verlor die Ukraine.
Die deutsche Seite setzte am 28. April 1918 mit Waffengewalt die von der ukrainischen Rada unterstützte Regierung ab und installierte eine Marionettenregierung, die die Besatzungskosten zahlte. Unter Bruch des Friedensvertrags besetzte Deutschland am 1. Mai auch die Krim. Die russische Schwarzmeerflotte zog sich zunächst nach Noworossisk zurück und versenkte sich Mitte Juni in auswegloser Lage selbst. Nach der Revolution in Deutschland und dem Waffenstillstand mit den Westmächten wurde die Lage der deutschen Truppen in der Ukraine und auf der Krim unhaltbar. Am 14. Dezember wurde eine nationale ukrainische Regierung eingesetzt. Sie hielt sich bis Januar 1919, als die Rote Armee Kiew wieder besetzte.In den zuvor zu Österreich-Ungarn gehörenden Gebieten bildete sich, ebenfalls im Dezember 1918, eine Westukrainische Volksrepublik. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns verlor sie 1921 einen Krieg um ihr Gebiet mit Polen. Nur ein Teil Wolhyniens blieb bei der nun entstehenden Sowjetukraine. Diese war 1922 Gründungsmitglied der Sowjetunion.
Stepan Bandera, Andrij Melnyk, Roman Schuchewytsch
Der ukrainische Nationalismus, der bis zum Ende des 1. Weltkriegs nur schwach entwickelt war, hat seinen Ausgangspunkt in den Teilen der Westukraine, die 1921 unter polnische Kontrolle gekommen waren. Dort bildete sich die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), die von Stepan Bandera und Andrij Melnyk geleitet wurde und Anschläge auf polnische Politiker verübte, denen unter Anderen 1934 Innenminister Pieracki zum Opfer fiel. Ob zwischen dem OUN-Führer Melnyk und dem heutigen ukrainischen Botschafter in Deutschland ein Verwandtschaftsverhältnis besteht, habe ich nicht herausfinden können.Beide stammen aus dem Raum Lwiw bzw. Lwiw selbst. Der letztere ist 85 Jahre jünger. Bandera und Melnyk verstritten sich, was zu Spaltung der OUN in die OUN-B und die OUN-M führte. Die Vereinigung der beiden Terroristen in einer Organisation gelang der deutschen Abwehr unter Admiral Canaris, die sie als Konsul I (Melnyk) und Konsul II (Bandera) anwarb.
Das Ziel Stepan Banderas nach dem Angriff Nazideutschlands auf die Sowjetunion war die Gründung eines mit Hitler verbündeten ukrainischen Nationalstaats. Am 30. Juni proklamierte sein Stellvertreter in Lwiw eine unabhängige Westukraine. Anfang Juli verhafteten die Milizen der OUN-B in Lwiw 3000 Juden, die am 5. Juli durch die Einsatzgruppe C der deutschen Sicherheitspolizei ermordet wurden. Bereits später im Juli 1941 sah Nazideutschland in der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung eine Gefahr für ihre Pläne und deportierte Bandera ins KZ Sachsenhausen, wo er, wie der ehemalige österreichische Kanzler Schuschnigg als Ehrenhäftling eine möblierte Zelle mit getrenntem Schlaf- und Wohnbereich bekam. Melnyk wurde zunächst unter Hausarrest gestellt und erst 1944 nach Sachsenhausen deportiert, von dort aber bald nach Hirschegg im Kleinwalsertal (heute Österreich, deutsches Zollanschlussgebiet) verbracht, wo er bis zum Kriegsende im Hotel Ifen interniert blieb. Stepan Bandera wurde hingegen am 25. September 1944 aus der Haft entlassen, in der Hoffnung, dass er in der Ukraine Widerstand gegen die Sowjearmee organisieren würde. Dazu kam es nicht mehr.
Roman Schuchewytsch dagegen, der ebenfalls der OUN angehörte, kämpfte als Kommandeur im Bataillon Nachtigall der Legion Ukrainischer Nationalisten auf Seiten der deutschen Wehrmacht. Nachdem es zu Kämpfen zwischen nationalukrainischen und deutschen Einheiten gekommen war, wurde Schuchewytsch von der Gestapo verhaftet, konnte aber wieder fliehen. Er war ein hoher Kommandeur der Ukrainischen Aufständischen Armee, deren Führung er 1944 übernahm. Diese kämpfte auch gegen die Polnische Heimatarmee. Im Jahr 1943 massakrierte die Ukrainische Aufständische Armee unter Verantwortung der OUN-B in Wolhynien und Galizien einige zehntausend Polen, zumeist Frauen und Kinder und trieb etwa eine halbe Million zur Flucht.
Nach dem 2. Weltkrieg blieb Bandera in Deutschland. Der Bundesnachrichtendienst, Nachfolger der Organisation Gehlen, die ihrerseits Nachfolger der Abteilung Fremde Heere Ost beim Generalstab des Heers der Deutschen Wehrmacht war, warb Bandera an. Im Auftrag des sowjetischen Geheimdiensts KGB wurde er 1959 in München mit eine Blausäurepistole ermordet.
Melnyk lebte nach dem 2. Weltkrieg in Luxemburg, von wo aus er versuchte, einen ukrainischen Exilwiderstand zu organisieren. Er starb 1964 in einem Krankenhaus in Köln im Alter von 74 Jahren. Schuchewytsch hingegen ging in der Sowjetukraine in den Untergrund und organisierte Guerillaaktionen gegen die, in seinen Augen, sowjetische Besatzungsarmee und auch Terroranschläge gegen Beamte und ukrainische “Kollaborateure”. Dem sowjetischen Geheimdienst gelang schließlich die Infiltration der Organisation. Nach dem Verrat seines Aufenthaltsorts wurde er am 5. März 1950 bei einem Gefecht in der Nähe von Lwiw im Alter von 42 Jahren getötet. In der Ostukraine gibt es Denkmäler für Opfer der Ukrainischen Aufständischen Armee. In der Westukraine gibt es Denkmäler für die Kämpfer der Ukrainischen Aufständischen Armee. Die Flagge dieser Armee bestand aus einem roten Streifen oben und einem schwarzen Streifen unten.
Am 22. Januar 2010 verlieh der damalige ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko, Held der Orangenen Revolution von 2004, Stepan Bandera den Titel “Held der Ukraine”. Dagegen protestierten neben der russischen Regierung die polnische Regierung und das Simon-Wiesenthal-Zentrum. Das Europäische Parlament drückte die Hoffnung aus, Juschtschenko möge den Erlass wieder zurücknehmen. Im Juli 2016 benannte der Kiewer Stadtrat den Moskauer Prospekt in Stepan-Bandera-Prospekt um.
Bereits 2007 hatte Juschtschenko Roman Schuchewytsch zum “Held der Ukraine” ernannt. Auch dagegen protestierte die polnische Regierung. Die Ernennung wurde 2011 von Viktor Janukowitsch rückgängig gemacht. Am 1. Juni 2017 benannte der Kiewer Stadtrat den Watutin-Prospekt in Schuchewytsch-Prospekt um. Watutin war ein General der Roten Armee, der 1944 durch einen Überfall der Ukrainischen Aufständischen Armee ums Leben kam.
Maidan und Anti-Maidan
Wiktor Janukowytsch hatte mit einer Partei der Regionen versucht, zwischen den Teilen der Ukraine zu vermitteln und gewann mit diesem Programm Anfang 2010 die Präsidentschaftswahlen gegen Julija Tymoschenko. Sein außenpolitisches Programm war Blockfreiheit der Ukraine bei einem Fortbestand der Zollunion mit Russland, wobei er aber eine Schaukelpolitik betrieb und auch ein Assoziierungsabkommen mit der EU anstrebte. Gegen Julija Tymoschenko kam es zu einem Strafprozess, mit dem Vorwurf, dass sie als Energieministerin mit Russland ein Abkommen zum Erdgasimport zu überhöhten Preisen abgeschlossen habe. Die EU setzte daraufhin die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens aus. Die Ukraine war in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Russland verweigerte weitere Kredite mit dem sachlich richtigen Hinweis, dass eine gleichzeitige Zollunion mit der EU und mit Russland unmöglich sei. Die EU verweigerte Kredite mit dem Hinweis auf Julija Tymoschenko. In dieser Situation wandte sich Janukowytsch von der EU ab und Russland zu. Die Regierung Asarow suspendierte am 21. November 2013 die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens ihrerseits, wobei Janukowytsch eine spätere EU-Perspektive der Ukraine jedoch nicht ausschloss.
Die große Enttäuschung vor allem unter der studentischen Jugend mündete in Straßenproteste, die sehr bald von westlichen Politikern und von der nationalistischen Opposition instrumentalisiert wurden. Die Mehrheit der Demonstranten war weder nationalistisch noch gar nationalsozialistisch und sie war friedlich. Ab Anfang 2014 jedoch tauchten Bewaffnete unter dem Banner des Rechten Sektors unter den Demonstranten auf. Dieses Banner besteht aus einem roten Streifen oben und einem schwarzen unten, mit der weißen Aufschrift Прaвий сeктор und einem weißen ukrainischen Dreizack darauf.Die Ähnlichkeit zur Flagge der Ukrainischen Aufständischen Armee ist kein Zufall. Der Rechte Sektor arbeitete an einer gewaltsamen Eskalation. Am 18. Februar 2014 kam es zum Tod von 100 Demonstranten. Bis heute ist unklar, von welcher Seite sie erschossen wurden. Klar ist hingegen, welche Seite die Verantwortung trägt, dass es nie ermittelt wurde. Am 21. Februar 2014 traten die Außenminister Deutschlands, Polens und Frankreichs als Garanten eines Abkommens auf, das die Krise durch eine Verfassungsreform, eine Allparteienregierung und vorgezogene Präsidentschaftswahlen beenden sollte. Der Maidan – und das heißt in diesem Fall, der Rechte Sektor – nahm das nicht an, obwohl alle politischen Oppositionsführer unterzeichnet hatten. Janukowytsch blieb nur die Flucht, wenn er sein Leben retten wollte. Am 22. Februar setzte das Parlament unter bewaffneten Druck des Rechten Sektors auf Abgeordnete Janukowytsch als Präsidenten ab. Allerdings wurde dabei die eigentlich notwendige Dreiviertelmehrheit verfehlt. Der von der US-amerikanischen Diplomatin Victoria Nuland als “unser Mann” apostrophierte Arsenij Jazenjuk wurde Regierungschef. Der Sohn des damaligen amerikanischen Vizepräsidenten, Hunter Biden, wurde in den Aufsichtsrat des ukrainischen Erdgasunternehmens Burisma berufen. Nach eigenen Aussagen ist er niemals in der Ukraine gewesen.
Parallel zu den Demonstrationen in Kiew war es in der Westukraine zur Besetzung von Rathäusern gekommen. Nun bildete sich in der Ostukraine ein Anti-Maidan aus Ukrainern, die mit diesem Umsturz und der Politik der neuen Regierung nicht einverstanden waren und der die gleiche Taktik von Rathausbesetzungen und Demonstrationen anwandte. Während die von Janukowytsch eingesetzte Regierung Asarow nur zögerlich und mit leichter Hand gegen die Besetzung öffentlicher Gebäude vorgegangen war und das ukrainische Militär völlig herausgehalten hatten, beschloss der neue Innenminister Arsen Awakow, bewaffnet dagegen vorzugehen. Gleichzeitig fuhren bewaffnete Trupps des Rechten Sektors in die Ostukraine und gingen dort gegen die Demonstranten vor. Am 2. Mai trieben sie prorussische Demonstranten in ein Gewerkschaftshaus in Odessa. Nachdem das Gebäude brannte, ließen sie niemanden entkommen. Die Polizei griff nicht ein, die Feuerwehr erschien erst 40 Minuten nach der Alarmierung. 42 Menschen starben. Ermittlungen wurden nur gegen prorussische Aktivisten eingeleitet. Der Europarat und das Hohe Komissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte haben die Ukraine für die einseitigen und verschleppten Ermittlungen gerügt.
Awakows erster Versuch, das Rathaus von Sloviansk zu räumen, scheiterte noch vor der Stadtgrenze an einem Kontrollpunkt, den die Besetzer errichtet hatten. Auch diese waren nun bewaffnet. Daraufhin versuchte die Regierung, das Militär einzusetzen. Dieses war zunächst unwillig. Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen der Maidan-Seite und der Anti-Maidan-Seite wurden anfangs mehrheitlich von rechtsextremen und nationalistischen Freischärlern getragen. Nach und nach wurde aber auch die reguläre Armee in die Eskalation hineingezogen. In Donezk und Luhansk übernahm der Anti-Maidan die Macht und gründete separatistische “Volksrepubliken”.
Im Laufe der nächsten Monate gewann allmählich die Koalition aus nationalistischen Freischärlern und den auf Seiten der Regierung verbliebenen Einheiten des ukrainischen Militärs die Oberhand. Mitte August 2014 standen sie am Stadtrand von Luhansk und der Fall der Separatistenrepubliken schien kurz bevorzustehen. Am 18. August schien die ukrainische Seite auch die Schlacht um Ilovaisk, wenige Kilometer südöstlich von Donezk gelegen, für sich entschieden zu haben. Russland erzwang einen “humanitären” Hilfskonvoi für Luhansk. Die ukrainische Regierung entschied sich für den 24. August 2014, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine für eine Militärparade in Kiew, für die sie auch schwere Waffen von der Front abzog. An diesem Tag traten die Separatisten, wahrscheinlich koordiniert vom russischen Generalstab und russischen Militärberatern und unter Einbeziehung mindestens eines russischen Luftlanderegiments (die russische Beteiligung wird dort als Северный ветер, «Nordwind» bezeichnet) zur Gegenoffensive an. Es gelang ihnen schnell, große ukrainische Kräfte einzukesseln, was auch an Meinungsverschiedenheiten zwischen Freischärlern (in Ilovaisk bleiben) und regulärem Militär (wir müssen hier weg) lag. Im Ergebnis war die ukrainische Front durchbrochen. Bereits am 5. September 2014 musste die ukrainische Regierung angesichts einer desaströsen militärischen Lage das erste Minsker Abkommen unterzeichnen, das zumindest eine Teilautonomie des Donbass festlegte. Stattdessen wurden rechtsextreme Regimenter, wie das Asow-Regiment und die Kräfte des Rechten Sektors in die ukrainische Armee eingegliedert.
Verlorene Jahre
In den folgenden Jahren ging der Kampf gegen die weit verbreitete Korruption in der Ukraine nur langsam voran. Das EU-Assoziierungsabkommen war zwar noch 2014 unterzeichnet worden, trat aber wegen der Folgen durch die dann drohenden russischen Importzölle verzögert in Kraft. Am 1. März 2016 äußerte der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor einem Referendum in den Niederlanden, dass die Ukraine mit Sicherheit in den kommenden 20 bis 25 Jahren kein EU-Mitglied werden könne. Das Gleiche gelte für die NATO. Ein Referendum in den Niederlanden ging mit 61% gegen das Abkommen aus. Daraufhin erwirkte die niederländische Regierung einige Änderungen und unterzeichnete im Mai 2017 doch. Unter den Änderungen waren der Ausschluss von Sicherheitsgarantien, militärischer Unterstützung und Freizügigkeit.
Die Ukraine ihrerseits konnte sich nicht durchringen, den Prozess zur Schaffung einer Teilautonomie des Donbass in Gang zu bringen. Die Unzufriedenheit mit dem ersten nach dem Maidan-Umsturz gewählten Präsidenten, Petro Poroschenko, äußerte sich in der nächsten Präsidentschaftswahl im April 2019. Der politisch unerfahrene Schauspieler Wolodymyr Selenskyj entschied den ersten Wahlgang mit 30.24% für sich, vor Poroschenko mit 15.95% und Julija Tymoschenko mit 13.40%. Den vierten Platz belegte ein ehemaliger Minister Janukowytschs. Der Chef des rechten Sektors, Oleh Ljaschko, brachte es auf 5.48%. Die zweite Runde gegen Poroschenko gewann Selenskyj mit überwältigenden 73.22%. Die Bundeszentrale für politische Bildung hatte ihn kurz zuvor als Populisten kategorisiert. Ein detailliertes Programm hatte er so wenig wie Olaf Scholz 2021 eines hatte. Unter den Punkten, die er vertrat, war allerdings Frieden in der Ostukraine. Die Einschätzung enthält einen bemerkenswerten Satz, an den heute gewiss niemand in der Bundeszentrale erinnert werden möchte: “Viele Kritiker Selenskyjs weisen darauf hin, dass ein Staat am Rande des Bankrotts und mit einem Krieg auf eigenem Territorium sich keine Anfängerfehler oder Experimente erlauben kann.” Die Meinung Heiko Pleines vom 22.5.2019 endet mit der Empfehlung, Selenskyj solle doch einfach tun, was der IWF und die EU verlangen. Angesichts des heutigen Geredes über die Selbstbestimmung der Ukraine, muss auch das als toxischer Satz erscheinen.
Wer regiert die Ukraine?
Ein weitere richtige Schlussfolgerung von Heiko Pleine ist diejenige, dass ein Präsident ohne Parlamentsmehrheit begrenzte Handlungsspielräume hat. Selenskyj löste das Parlament auf, erreichte vorgezogene Neuwahlen und errang mit seiner aus dem Nichts kommenden Partei “Diener des Volkes” eine komfortable absolute Mehrheit. Auch das ist ein Kommentar über die verlorenen Jahre. Die mit einer vereinigten Liste angetretenen Rechtsextremen verloren gegenüber der Wahl 2014 4,3% Stimmanteil und überwanden die 5%-Hürde nicht mehr. Selenskyj hatte ein klares Mandat. Im März 2020 begann Selenskyj Konsultationen mit den Führern der Separatistenrepubliken. Sofort kam es zu Vorwürfen, dass er diese damit legitimieren würde. Im Juni 2020 gab Selenskyj das Vorhaben auf. Der Friedensprozess für die Ostukraine war gescheitert.
Es stellt sich die Frage, wie viel faktische Macht in Händen von Kräften liegt, die kein Mandat der Bevölkerung haben. Am 2. November 2021 gab der Führer Dmitry Jarosch des Rechten Sektors, einer kleinen Splitterpartei mit weit unter 5% Stimmenanteil, bekannt, dass er zum Berater des Oberkomandierenden der Ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschni, ernannt worden sei. Von der Ukrainska Pawda zur Rede gestellt, gab der Generalstab den Kommentar ab, keinen Kommentar abgeben zu können, dass es sich um vertrauliche Angelegenheiten handle. Die Mitteilung Jaroschs hat aber erhebliche Kredibilität, denn er hat ein Bild das zeigt, wie dicke er mit Saluschni ist. Wenn wir von Bildern reden, ist auch ein Videobericht der britischen Sun vom 6. April von Interesse. Es geht um Borodjanka, der Bericht vertritt die Position der ukrainischen Seite. Uniformierte Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdiensts SBU (СБУ) treten auf. Bei Minute 1:04 kommt erstmals kurz ins Bild, worum es hier geht. Sie halten das Video aber besser bei 1:17 an, indem Sie auf den Pause-Button klicken. Falls Sie nicht sehen sollten, was ich da sehe, ist hier eine Hilfestellung.
Die Geschichte ist nie vergangen. Und nirgends ist sie ganz schwarz oder ganz weiß.
Kommentare 867
Danke für die Vorgeschichte zur Entstehung der Ukraine. Superinteressant!
Ach so: Mich würde mal interessieren, wie Sie zu so umfangreichen Wissen gekommen sind. Hat Sie die Ukraine schon immer interessiert oder erst seit 8 Jahren?
Und wie schaffen Sie das alles neben Corona-/Klima- und deutsche Politik -Expertentum, den Professorenjob - und "Outdoor"-Aktivitäten.
Hat der Botschafter Andrij Melnyk mit dem im Text erwähnten Bandera-Zeitgenossen Andrij Melnyk familiär etwas zu tun?
Dazu im o. a. Text:
"Ob zwischen dem OUN-Führer Melnyk und dem heutigen ukrainischen Botschafter in Deutschland ein Verwandtschaftsverhältnis besteht, habe ich nicht herausfinden können.Beide stammen aus dem Raum Lwiw bzw. Lwiw selbst. Der letztere ist 85 Jahre jünger."
Vielleicht kann's ja auch einer von den Ukraine-Kennern hier in der "dFC " verraten.
Sie sind schon auf der richtigen Spur. Auch wenn man sich die geeigneten Quellen strukturiert hat und daraus textet, verträgt sich das jedenfalls nicht mit einem Vollzeitberuf, geschweige familiären Verhältnissen. Ganz abgesehen von der Frage, was einen Naturwissenschaftler veranlasst, sich quer durch die Gebiete so ausführlich (morgens/abends) mit Kommentaren zu betätigen, sodass es selbst geneigten Lesern kaum auffällt (wer die Zeit überhaupt dafür hat), die auftretenden Widersprüche zu bemerken, die sich daraus über die Länge ergeben, zumal die Geschmeidigkeit/Flexibilität in den Formulierungen leicht ein 'sowohl als auch' zulässt. Was dann doch eher für den diplomatischen Dienst spricht und einem Jan Bühlbecker in seinem Beitrag wiederum völlig abgeht.
Man kann, falls es erforderlich ist, sich jederzeit in Details vertiefen/verlaufen/verzetteln, das Netz bietet immer Quellen, woraus man 'fischen' kann. Und warum sollte er seinen Auftritt im Freitag auch ändern, wenn er so viel Aufmerksamkeit auf sich lenken kann (im Netz wird daraufhin schon mal hingewiesen) und die Debatten-Beiträge vom Freitag selbst dadurch aber an Aufmerksamkeit verlieren, was denen auch nicht gefallen dürfte.
Darauf kann ich schon die Antwort(en) vorwegnehmen, die da lauten dürften: 1. die deaktivieren die Kommentarfunktion, wenn es interessant ist und auch, dass halt deren Beiträge nicht hergeben, was ansonsten die Foristen kommentieren ließe. 'dos' kann man natürlich immer schreiben, da es sich kaum beweisen lässt.
Aber genug nun (ich habe den Beitrag nicht gelesen!), wohl aber ihren Kommentar. Ihr 'Herzschlag' lässt sich ja nicht übersehen. 😴
Hey - Sie schlafen wohl auch nie?
"(ich habe den Beitrag nicht gelesen!)"
Vielleicht hätten Sie d e n mal lesen sollen..
Wenn man das Grundwissen hat, lassen sich heutzutage die Details im Internet finden, an die man sich nicht mehr so genau erinnert.
Tatsächlich habe ich vor 2014 nur eine recht oberflächliches Wissen über die Ukraine gehabt. Vieles weiss ich daraus, dass ich damals den Konflikt auf GlavKom verfolgt und dabei Sachverhalte gegoogelt habe, die ich nicht verstand.
Das Wetter war gestern in den Bergen zu schlecht für eine Radtour. Ich habe einen Waldlauf gemacht und das dauert nur zwei Stunden einschliesslich duschen.
"Hat der Botschafter Andrij Melnyk mit dem im Text erwähnten Bandera-Zeitgenossen Andrij Melnyk familiär etwas zu tun?"
Ich habe das nicht herausbekommen können und bin bei dem Versuch nicht einmal bis zu den Eltern des Botschafters gekommen. Möglicherweise gibt es die Information irgendwo auf dem Internet (wenn es eine Verwandtschaft gibt, vermutlich auf russischen Seiten), aber sie ist zumindest nicht einfach zu finden.
Ich habe es Ihnen schon sehr oft gesagt: Was ich in meiner Freizeit tue, geht Sie nichts an.
Lassen Sie sich doch nicht ärgern.
Es gibt noch ein interessantes Detail, das ein ehemaliger Nutzer der dFC herausgefunden hat und dass zum Beitrag passt.
Auf der Wikipedia-Homepage gab es einmal zu Lwiw die folgende Information (ich verlinke dazu die Version vom 1. Mai 2018):
"1941 wurde Lwow nach Hitlers Überfall auf die Sowjetunion Teil des deutschen Generalgouvernements und fungierte nun wieder unter dem Namen Lemberg als Hauptstadt des Distrikts Galizien.
Kreishauptmann und damit oberster ziviler Herrscher in Lemberg war der Krefelder Joachim Freiherr von der Leyen. Fast alle jüdischen Lemberger wurden in der Folgezeit ermordet, unter anderem im von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto Lemberg, im städtischen Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska und im Vernichtungslager Belzec."
Geht man dem nach, findet man auf von der Leyens Homepage die mit Zitat belegte (Dieter Pohl: Ostgalizien, München 1997, S. 285) Information:
"Dass von der Leyen über die Judenaktionen im Voraus informiert war, ist, wie bei einer Reihe anderer Kreishauptleute, belegt."
Hier besteht Verwandtschaft, wie man ebenfalls der Wikipedia entnehmen kann.
Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass die Wikipedia-Seite über Lwiw zwischenzeitlich "gereinigt" wurde.
"Mich würde mal interessieren, wie Sie zu so umfangreichen Wissen gekommen sind. Hat Sie die Ukraine schon immer interessiert oder erst seit 8 Jahren?"
Sie antworten auf das obige Zitat:
"Sie sind schon auf der richtigen Spur. Auch wenn man sich die geeigneten Quellen strukturiert hat und daraus textet, verträgt sich das jedenfalls nicht mit einem Vollzeitberuf, geschweige familiären Verhältnissen."
Vielleicht beziehen Sie sich mit ihrem Verdacht ja auf folgendes Zitat:
"Es ist nicht leicht, einen langen Artikel über ein Ereignis zu schreiben, bei dem sich stündlich die Meldungen überschlagen. Ich will es dennoch versuchen, auch wenn sich während des Schreibens bereits der Sieg des Volkes über die Staatsmacht andeutet."
Es stammt von einem Autoren der FC, der sich bis dahin als ausgemachter Kenner der Ukraine bezeichnete, weil er dort sehr viele Menschen kennt, die er regelmäßig besucht. Seinen beruflichen Hintergrund hat er, wie die meisten hier Schreibenden, nicht veröffentlicht. Der Text, aus dem das Zitat stammt, bezieht sich jedoch nicht auf die Ukraine, sein Hauptthema, sondern auf Weißrußland, zu dem er bis dahin nichts geschrieben hatte. Trotzdem entstand innerhalb von Stunden ein Text, der sehr viel länger ist, als obiger, und außerdem mit Dutzenden von Verweisen versehen ist.
Der hier stehende Text ist weder in einem wissenschaftlichen Stil geschrieben, noch erhebt er diesen Anspruch. Es ist eine Art belletristische Einführung und sollte für Leser Anlass sein, sich vertieft mit der Geschichte der Ukraine zu beschäftigen und dafür Primärquellen heranzuziehen. "Frontline Ukraine" von Richard Sakwa ist dafür 2015 eine gute Wahl für mich gewesen.
Für jemanden, der es wie der Autor gewohnt ist, wissenschaftlich zu arbeiten, ist es selbstverständlich, sein Denken zu strukturieren. Wenn er sich dann noch dazu bereits 8 Jahre mit dem Thema beschäftigt, dann ist davon auszugehen, dass er sich mit den Hintergründen und Zusammenhängen schon sehr lange auseinandergesetzt hat. Ich will damit nur sagen, dass ein solcher Text nicht vom Himmel fällt, sich der Aufwand aber doch in engen Grenzen hält. Das Eintippen und redigieren dürfte dabei einen wesentlichen Teil einnehmen.
Ohne dem Autoren zu nahe zu treten, möchte ich noch folgendes Beispiel anführen. Werner Gilde, ebenfalls ein Naturwissenschaftler, hat ein großes Institut geleitet, wissenschaftlich gearbeitet und ist auch zeitraubenden Hobbys nachgegangen. Aber er hat auch 6 belletristische und 11 populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht. Sie stehen alle in meinem Regal. Das Lesen solcher Bücher formt das eigene Denken. Das Gehirn ist ein Muskel und kann entsprechend trainiert werden.
Es war Theaterdonner. Ich ärgere mich in meinem Alter nur noch sehr selten wirklich.
Zum Disput fehlt mir auf diesem Niveau leider jegliche Grundlage, von daher Kompliment - lesernswert und lernenswert.
Und Ärger ist kein wirklicher Mehrwert, das glaube ich auch, wenngleich noch nicht mit allzu großer Anzahl Jahren gesegnet.
"Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass die Wikipedia-Seite über Lwiw zwischenzeitlich "gereinigt" wurde."
Das ist missverständlich. von der Leyen wird als Kreishauptmann noch erwähnt, nur an etwas späterer Stelle, um ihn vom Massaker an Juden in Lemberg zu entlasten. Die Belastung für die Ermordung von Juden in der Folgezeit ist immer noch dokumentiert.
" Ohne Kenntnis der Geschichte bleibt die Gegenwart unverständlich und die Zukunft trifft uns unvorbereitet. "
Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen, ob mit oder ohne Vorgeschichte.
Die Anmerkung, auf die sie sich beziehen, habe ich auch mit Verwunderung gelesen. Wer die "alte DDR" etwas kannte weiß, daß man dort eine gute Ausbildung genoß und sich ANSTRENGEN mußte, um etwas zu erreichen. Diese Anstrengungsbereitschaft vermisse ich unter westdeutschen Studierenden, die im zarten Alter mit 30 noch an einer Berliner Uni verumgammeln und den dort üblichen sehr leichten Masterabschluß nicht auf die Reihe bekommen. Das ist irgendwie typisch deutsch/westdeutsch. Ohne Arbeit, Anstrengung erzielt die Menschheit keine Fortschritte.
In China beginnt der Studientag um 6 Uhr morgens und mit ungeheurer Anstrengungsbereitschaft werden Bücher gelesen und die Vorlesungen rege besucht. Erst um 9 Uhr abends endet solch ein Studientag, der "westdeutsche Gammelstudierende" zum Nervenzusammenbruch führen würde. Länder, Zivilisationen, die diese Anstrengungsbereitschaft nicht mehr aufbringen, sind zum Niedergang verurteilt!
Der Autor ist einer der wenigen Ausnahmen und was er kann hat er in der DDR gelernt und danach einfach seine Chancen genutzt, ist ins Ausland gegangen etc. Wer es gewohnt ist viel zu arbeiten, der hat auch keine Schwierigkeiten mit der vieldiskutierten "Work-Life-Balance".Das ist alles!
Inhaltlich rate ich den hier versammelten "Restlinken" mal die in der BRD vielverehrte Rosa Luxemburg und ihre Texte zum reaktionären ukrainischen Nationalismus zu lesen, da habt ihr was zu tun. Sie widersprach bekanntlich Lenin und dessen Nationalitätenpolitik und verlachte den ukrainischen Nationalismus. Das Auffinden und Lesen dieses Textes wäre eine schöne Beschäftigung an einen verregneten Sonntag, dürfte aber vielen schon zu anstrengend sein!
Viel Vergnügen, lesen bildet und macht Spaß, auch wenn die Welt bald untergeht....lach.....
"Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen, ob mit oder ohne Vorgeschichte."
Da gebe ich Ihnen Recht. Es gilt für beide Seiten.
<<Ich sprach damals fließend russisch, wenn auch mit Akzent. Trotzdem verstand ich nicht, was sie mir sagen wollte. Die Frau in der Schlange hinter mir verstand es schon: “Das ist kein Russe, sondern ein Deutscher. >>
Wow ich bin erstaunt. Wie kann man eine Sprache fließend sprechen, ohne zu verstehen, was geantwortet wird? Aber Respekt vor den Minskern, die sofort am Akzent von Herrn Jeschke ausmachen konnten, dass er ein Deutscher ist. Woher wussten die das? Alte Erfahrungen mit den Deutschen? Weltoffenheit kann es in der Sowjetunion ja weniger gewesen sein. Mit deutschem Akzent wurde man in der Sowjetunion doch eher für jemanden aus den baltischen Republiken gehalten.
Aber halten wir mal fest, Herr Jeschke hat die Antwort der Verkäuferin zwar nicht verstanden, aber zusammen mit den weiß-rot- weißen Fahnen ein sicheres Anzeichen für Nationalismus gefunden.
Auf ähnlichem Niveau ist der Rest des Artikels. Wahrscheinlich meinte der Autor, wenn Putin schon Geschichtsschwurbelei betreibt, dann kann man den Modetrend doch mal mitmachen.
60 Tage Putins Krieg gegen die Ukraine und der Autor meint immer noch, mit extrem lückenhaften Zeitungsartikeln die putinsche Sicht auf die Ukraine verbreiten zu müssen.
Ansonsten, hristos voskrese ;)
"Wer die "alte DDR" etwas kannte weiß, daß man dort eine gute Ausbildung genoß und sich ANSTRENGEN mußte, um etwas zu erreichen. Diese Anstrengungsbereitschaft vermisse ich unter westdeutschen Studierenden…"
Das kann ich so allgemein nicht bestätigen. In den Ingenieurstudiengängen, die ich nach der Wende unterrichtete, gab es sehr viele fleißige und hochintelligente Studenten, die sich sehr angestrengt haben und hinterher mit sehr guten Jobs belohnt wurden. Es gab natürlich auch die, deren Vorkenntnisse und Leistungsbereitschaft mangelhaft waren, die dann aber trotzdem den Abschluss schafften. Das Problem der Langzeitstudenten liegt zum großen Teil auch darin begründet, dass es zu leicht ist, den Studentenstatus zu erhalten und die damit verbundenen Vergünstigungen zu genießen, ohne die Absicht zu haben, das Studium ernsthaft zu betreiben. Solche Studenten wurden zu DDR-Zeiten sehr schnell administrativ aussortiert. Die Prüfungen mussten zu einem bestimmten Termin absolviert werden, die erste Wiederholungsprüfung fand noch im selben Semester statt und eine zweite musste beantragt und genehmigt werden. Dazu wurden auch die Vertreter der Seminargruppe herangezogen, also eine Art soziale Kontrolle untereinander. Die zweite WP musste zwingend ein Semester später durchgeführt werden. Es gab aber auch Sonderstudienpläne für Studenten mit Kind, die es ermöglichten, Studium und Familie zu verbinden. Das "Studentenleben" war dann aber eingeschränkt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Ich habe mein Studium mit zwei Kindern abgeschlossen. Heute können Prüfungen fast beliebig geschoben werden.
"Wie kann man eine Sprache fließend sprechen, ohne zu verstehen, was geantwortet wird?"
Sie waren noch nie in der Situation, dass Ihnen jemand etwas sagen wollte, aber nicht das sagen konnte, was er eigentlich meinte? Weil das anstössig war? Man redet dann drumherum (Die Milch kann ich I h n e n nicht verkaufen), in der Annahme, dass der Andere schon weiss, was gemeint ist. Ich kannte den Kontext aber nicht und wusste deshalb nicht, was die Kassiererin eigentlich sagen wollte (Milch hier nicht für Russen).
"Aber Respekt vor den Minskern, die sofort am Akzent von Herrn Jeschke ausmachen konnten, dass er ein Deutscher ist."
Na hören Sie, ich kann Wales, Schottland, Texas, Asutralien, Indien, japanisches Englisch, schweizerdeutsches Englisch und französisches Englisch zuordnen, obwohl Englisch nicht meine Muttersprache ist. Heck, ich merke ob jemand aus dem Bernischen oder aus dem Wallis kommt, obwohl Schweizerdeutsch nicht meine Muttersprache ist. Das ist nun wirklich keine Kunst.
"Diese Anstrengungsbereitschaft vermisse ich unter westdeutschen Studierenden, die im zarten Alter mit 30 noch an einer Berliner Uni verumgammeln und den dort üblichen sehr leichten Masterabschluß nicht auf die Reihe bekommen. Das ist irgendwie typisch deutsch/westdeutsch. Ohne Arbeit, Anstrengung erzielt die Menschheit keine Fortschritte."
Sie sind Weltmeister in Klischees und Vorurteilen. Und die vertreten Sie mit emotionalem overflow.
Zu Ihrer Information: 1. es gibt in der Bundesrepublik noch andere Unis, an denen westdeutsche Studenten studieren. 2. Dass Masterabschlüsse generell sehr leicht seien, und die westdeutschen Studenten sie trotzdem nicht auf die Reihe kriegen würden, dürfen Sie gerne mal belegen. 3. Da wir hier gerade im Thred des Herrn Jeschke sind, der zumindest zu Zürich etwas sagen kann, würde ich mal davon ausgehen, dass er eher etwas über die soziale Herkunft der Studierenden sagen würde und vielleicht auch darüber, dass ein sozial "vererbter" Studienplatz nicht unbedingt die Qualifikation der "Erben" voraussetzt, was dann wiederum Ihre als Klischee vorgebrachte Beobachtung erklären könnte.
Aber ich tauge nun sicherlich nicht als offizieller Sprecher von Herrn G. Soviel Respekt muss sein.
"In China beginnt der Studientag um 6 Uhr morgens und mit ungeheurer Anstrengungsbereitschaft werden Bücher gelesen und die Vorlesungen rege besucht. Erst um 9 Uhr abends endet solch ein Studientag".
Und arbeiten tut man wohl 12 h am Tag - 6 Tage die Woche.
Wenn das der "Kommunismus" ist, kann ich gern darauf verzichten.
Es lebe das "Recht auf Faulheit"! (P. Lafargue)
<<Na hören Sie, ich kann Wales, Schottland, Texas, Asutralien, Indien, japanisches Englisch, schweizerdeutsches Englisch ...>>
Ja klar und der andere Prof. Jeschke aus Minsk stand an der Kasse in Minsk gleich hinter Ihnen nach Milch an.
Ich spekuliere mal, Sie hatten in Minsk nur das gleiche Problem wie viele Ausländer, die das sowjetische System des Bezahlens in Geschäften nicht verstehen konnten. Das konnte sowjetische Verkäuferinnen, mit ihrer ganz speziellen Einstellung zum Problem Service, schon mal zu einer brummigen Bemerkung veranlassen.
Aber basteln Sie nur ruhig an ihrem Weltbild. Ich will ja auch was zum Schmunzeln haben. Ich erinnere mich gern an meine Jugend, wenn die Teilnehmer der Freundschaftszüge mir erklärten, wie mein Leben so funktioniert.
Es lebe das "Recht auf Faulheit"! (P. Lafargue)"
Falls Sie es gern wissenschaftlicher hätten:
Przyczynek do wojennych dziejów Ukraińskiego Legionu Samoobrony (1943-1945)
[A contribution to the war history of the Ukrainian Self-Defence Legion (1943-1945)]
(Sie müssten polnisch lesen können oder benötigen ein Pro-Konto bei DeepL)
Operation Spiders: Fighting an Early Cold War Ukrainian Subversion behind the Iron Curtain
(nicht Open Access)
Entschuldigung, ich wollte mir den Satz sichern, nicht posten! Vielleicht kann Herr Jeschke den Post einklappen.
"Kriegsverbrechen bleibt Kriegsverbrechen, ob mit oder ohne Vorgeschichte."
Eine typische Null-Aussage. Sie trägt weder zur Klärung eines Sachverhaltes noch zum Erkenntnisgewinn bei.
Im laufenden Ukrainekonflikt können wir noch gar nicht von Kriegsverbrechen sprechen. Es gab bisher weder Anklagen, noch Gerichtsverhandlungen und schon gar keine Schuldsprüche. Deshalb sollte man bei Taten beider Seiten immer von mutmaßlichen Kriegsverbrechen sprechen. Kein Journalist ist fähig und in der Lage eine fundierte Entscheidung dazu zu treffen. Erst recht sind es die beiden beteiligten Kriegsparteien nicht. Was man aber fordern muss und kann, sind unabhängige Untersuchungen. Bucha ist z. B. seit dem 30.03.2022 kein Kriegsgebiet mehr. Wie weit sind unabhängige Untersuchungen dort gediehen? Der Raketenangriff auf den Bahnhof Kramatorsk ist aus den Medien verschwunden. Die Geburtsklinik in Mariupol wird kaum noch erwähnt. Hängt das damit zusammen, dass es sehr starke Verdachtsmomente gibt, dass sich die dortige Realität von der medialen zu sehr unterscheidet? Warum spricht man in unseren Medien nicht über das Konzept der menschlichen Schutzschilde? Dies wären eindeutige Kriegsverbrechen. Gibt es sie und wenn ja auf welcher Seite? Oder ist eine Seite über jeden Verdacht erhaben?
Zum Problem der Langzeitstudenten wäre noch zu bemerken, dass falsche Anreize gesetzt werden. Unis erhalten Zuwendungen und Planstellen auch nach der Anzahl der Studenten. Es lohnt sich also für die Uni, Studenten auf dem Papier zu haben, die keine zusätzliche Mühen für die Mitarbeiter machen oder kostbare Laborplätze belegen.
"der zumindest zu Zürich etwas sagen kann, würde ich mal davon ausgehen, dass er eher etwas über die soziale Herkunft der Studierenden sagen würde und vielleicht auch darüber, dass ein sozial "vererbter" Studienplatz nicht unbedingt die Qualifikation der "Erben" voraussetzt, was dann wiederum Ihre als Klischee vorgebrachte Beobachtung erklären könnte"
Kann ich. Bei uns ist es so:
Für die Bachelor-Studien kein numerus clausus, ausser Medizin, keine Aufnahmeprüfungen. Jede und jeder mit Schweizer Matura (Abitur) kann bei uns anfangen. Bildungsausländer müssen eventuell vorher in der Schweiz eine Prüfung ablegen, die äquivalentes Wissen zur Schweizer Matur testet.
Nach einem Jahr gibt es eine Basisprüfung. In einigen Studiengängen teilt sie sich in zwei Prüfungsblöcke nach dem ersten und zweiten Semester. Die Basisprüfung ist hart und kann nur einmal wiederholt werden. Fällt jemand auch durch die Wiederholungsprüfung, kann sie oder er an k e i n e r Schweizer Universität das gleiche Fach (oder in der gleichen Fächergruppe) weiterstudieren.
Da die Härte der Basisprüfung sich herumgesprochen hat, sind bereits die Anfänger allgemein auf recht gutem Niveau. Nach der Basisprüfung gibt es nur noch Studierende, die arbeiten können und wollen, obwohl natürlich spätere Entgleisungen mitunter vorkommen.
Für Master-Studien (englischsprachig) lassen wir einen zusätzlichen Zustrom von anderen Universitäten, im Ausnahmefall auch Fachhochschulen, zu. Bedingung sind sehr gute Ergebnisse an einer Institution mit einigermassen äquivalentem Curriculum. Es können Zulassungsauflagen (zusätzliche Lehrveranstaltungen und Prüfungen) erteilt werden. Zumindest für die Chemie kann ich sagen, dass diejenigen, die auf diesem Weg zugelassen werden, unseren eigenen Bachelor-Absolventen nicht nachstehen. Es is aber nur ein kleiner Anteil aller Masterstudierenden.
Klingt nach gutem System! Aber bitte keine Überstunden machen und jetzt auch noch über Studienbedingungen diskutieren. Ukraine ist komplex genug!
Das "Problem der Langzeitstudenten" gibt es seit der Bologna-Reform - also schon ziemlich lange - so gut wie gar nicht mehr. Je nach Bundesland gab es noch eine Zeit einen gewissen Überhang an Studierenden nach alten Prüfungsordnungen, aber auch das hat sich schon seit über zehn Jahren (Berlin, mit wohl der größten Kulanz) erledigt. Man kann über Langzeitstudenten in den Magisterstudiengängen meinen, was man will. Allerdings hat und die Straffung und "Effektivierung" des Studiums mit Bologna eine beispiellose geistige Verarmung an die Unis gebracht.
"Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verpflichtete die Russische Föderation, militärische Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen zu unterlassen.[152] Der Internationale Gerichtshof sprach auf Antrag der Ukraine gegen Russland die einstweilige Anordnung aus, die militärischen Operationen gegen die Ukraine sofort zu beenden.[153] Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eröffnete auf Antrag von 39 Mitgliedsländern des Römischen Statuts ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit möglichen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Völkermord auf dem Gebiet der Ukraine, betreffend den Zeitraum ab dem 21. November 2013.[154] Am 2. März 2022 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der historischen Mehrheit von 141 Stimmen eine Resolution, die den Einmarsch in die Ukraine als Aggression verurteilt und Russland unter anderem zum sofortigen Rückzug seiner Truppen auffordert.
Charta der Vereinten Nationen: Bereits die Annexion der Krim 2014 und ihre Aufnahme in die Russische Föderation verstießen gegen das Völkerrecht. Weder das gegen demokratische Prinzipien verstoßende Aufnahme-Referendum noch die anschließende Unabhängigkeitserklärung waren völkerrechtlich legitimiert.[155] Die Anerkennung der separatistischen „Volksrepubliken“ in Donezk und Luhansk durch Russland hat die territoriale Integrität und die Souveränität der Ukraine verletzt.[156] Der russische Einmarsch in die Ukraine verletzt die Souveränität der Ukraine und das Gewaltverbot nach Art. 2, Nr. 4 der Charta der Vereinten Nationen (UN-Charta).[157] Die Ukraine hat das Recht zur Selbstverteidigung nach Art. 51 der UN-Charta. Andere Staaten dürfen ihr gegen den Angriff auch ohne UN-Mandat Beistand leisten.[158]"
Wikipedia
Nennen Sie einfach nur die Aktenzeichen eines abgeschlossenen Urteils zu Kriegsverbrechen im gegenwärtigen Krieg zwischen der Ukraine und Russland.
Was Sie oben anführen ist Schall und Rauch, überhaupt nicht seriös.
Ich kann und will hier nicht für die Geisteswissenschaften sprechen. Die Bolognareform hat für die Ingenieurstudiengänge an den TUs, an denen ich tätig war, nur eine Änderung der Abschlüsse und die eine oder andere Verschiebung der Anzahl der Stunden gebracht, je nachdem, welcher Professor sich durchsetzen konnte. Der vorangehende Diplomstudiengang wurde leicht verschlimmbessert. Jahre später sind die Diplomabschlüsse wieder eingeführt worden. Sie haben Recht, was die Begrenzung der Langzeitstudien angeht. Der größte Wildwuchs ist eingehegt worden. Inhaltlich und strukturell hat sich für die Ingenieurstudiengänge nicht viel verändert, weil die schon vorher eine Struktur hatten. Man muss die Fächer in einer bestimmten Reihenfolge studieren.
"die das sowjetische System des Bezahlens in Geschäften nicht verstehen konnten"
Geht so. Ich war mit 7 Jahren mit dem älteren Nachbarsjungen in Wladimir einkaufen und mit 13 Jahren in Moskau und Lipezk.
Warum regt ihr euch so über die Langzeitstudierenden auf? Das ist doch nur ein Randthema hier?
Warum sagt niemand etwas zu den Aussagen der "linken Ikone" Rosa Luxemburg, von der ihr nur den Satz von der Freiheit der Andersdenkenden kennt? Sie verurteilte scharf den ukrainischen Nationalismus als " häßliche Fratze" und die Leninsche und Trotzkis Nationalitätenpolitik, die Schuld haben am derzeitigen Desaster!
Wenn ich diese grüne Ukrainerin sehe, die Atomwaffen für "ihre Ukraine" fordert, muß ich an Rosa Luxemburg denken, die niemand von euch gelesen hat....Ausnahmen bestätigen die Regel!
"Was Sie oben anführen ist Schall und Rauch, überhaupt nicht seriös."
Gut, dass wir das geklärt haben, Mister Allwissend.
"Es lebe das "Recht auf Faulheit"! (P. Lafargue)"
So sei es! :-)
Die Welt kann nicht in Frieden leben wegen Leuten mit ZU VIEL Motivation, nicht wegen den Faulen. Nur motivierte Leute wollen unbedingt reicht werden, regieren, in fremde Länder einfallen, andere unterwerfen.
https://www.youtube.com/watch?v=KTETZy18pwk
"Ich will ja auch was zum Schmunzeln haben."
Es ist aber leider nicht alles zum Schmunzeln. Springen wir doch mal zum Ende des Blogbeitrags.
Was ist Ihre Einschätzung: Ist die britische "Sun" am 6. April in Borodjanka Opfer einer russischen Propaganda-Aktion geworden, oder gibt es doch Uniformen des ukrainischen Geheimdiensts SBU mit einem "SS Galizien"-Aufnäher?
Und hat Ihrer Meinung nach Oleh Ljaschko das Bild mit dem Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte nur gephotoshoppt oder verbindet die Beiden doch eine echte Männerfreundschaft?
"Aber bitte keine Überstunden machen und jetzt auch noch über Studienbedingungen diskutieren."
Die Materie beherrsche ich im Schlaf. Ich war zwei Jahre lang Studiendirektor Chemie.
"Der ukrainische Nationalismus war in Rußland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionärromantischen Gedichten Schewtschenkos. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Wasserkante auf den Fritz Reuter hin eine neue plattdeutsche Nation und Staat gründen wollten. Und diese lächerliche Posse von ein paar Universitätsprofessoren und Studenten bauschten Lenin und Genossen durch ihre doktrinäre Agitation mit dem "Selbstbestimmungsrecht bis einschließlich usw." künstlich zu einem politischen Faktor auf. Sie verliehen der anfänglichen Posse eine Wichtigkeit, bis die Posse zum blutigsten Ernst wurde: nämlich nicht zu einer ernsten nationalen Bewegung, für die es nach wie vor gar keine Wurzeln gibt, sondern zum Aushängeschild und zur Sammelfahne der Konterrevolution! Aus diesem Windei krochen in Brest die deutschen Bajonette." Zitat Ende
Rosa Luxemburg, Die russische Revolution
Der Satz mit der Freiheit der Andersdenkenden ist in derselben Schrift zu finden.
Ich finde,,sie beschreibt den ukrainischen Nationalismus ganz gut, auch wieder sich heute präsentiert.
Ja. Ich finde es schon seltsam, dass sie ("LaPa"), die die Ideale des "Kommunismus" vertritt, von einem System (China) so sehr begeistert ist, in dem der Wettbewerb, Konkurenzdruck, Ausbeutung der ArbeierInnen etc. noch ausgeprägter ist als in jedem kapitalistischen Industriestaat.
"Wenn ich diese grüne Ukrainerin sehe, die Atomwaffen für "ihre Ukraine" fordert"
Das hält allerdings sogar die Vorsitzende des Ausschusses des ukrainischen Parlaments für Nationale Sicherheit, Verteidigung und Geheimdienste für vor ein paar Tagen als unrealistisch bezeichnet.
Andererseits hat Andyj Melnyk die Idee einer nuklearen Bewaffnung der Ukraine selbst in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 15. April 2021 ins Spiel gebracht. Selenskyj hat dann nach Beginn des russischen Angriffskriegs öffentlich mit diesem Gedanken gespielt.
Der Punkt ist, dass die USA das nicht zulassen werden.
Tschuldigung für die Dreckfuhler. Meine alte "Erika" macht, was sie will.
Sie haben von Kriegsverbrechen angefangen. Ich habe zu bedenken gegeben, dass im gegenwärtigen Konflikt noch keine derartigen Taten rechtsgültig geahndet wurden. Darauf haben Sie ein Konvolut an Links gesendet, die mit dem Diskussionsgegenstand nur entfernt zu tun haben. Ich liebte Studenten, die auf eine konkrete Frage die Antwort nicht wussten, aber irgendetwas von dem schrieben, was sie wussten. Darauf bat ich um wenigstens ein Urteil.
Da das von Ihnen nicht geliefert wird, kann ich mich zumindest dem ersten Teil Ihrer Zusammenfassung "Gut, dass wir das geklärt haben..." anschließen. "Allwissenheit" ist für das Eingestehen eines Fehlers kaum notwendig.
„Andererseits hat Andyj Melnyk die Idee einer nuklearen Bewaffnung der Ukraine selbst in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 15. April 2021 ins Spiel gebracht. Selenskyj hat dann nach Beginn des russischen Angriffskriegs öffentlich mit diesem Gedanken gespielt.“
Andryj Melnyk und Selenskyj! Potentielle Massenmörder unter sich. Eine nukleare Bewaffnung der Ukraine würde einen Atomkrieg mehr als wahrscheinlich machen. Durch eine nukleare Bewaffnung der Ukraine würde die Reaktionzeit der NATO und von Russland vor einem Angriff extrem verkürzt werden. Beide Seiten müssten ein Überwachungssystem aufbauen. Bei der kleinsten Fehleinschätzung würde aus Versehen ein Atomkrieg ausbrechen.
„Der Punkt ist, dass die USA das nicht zulassen werden.“
In den USA gibt es noch wenige denkende Menschen.
Da ich schon verschiedene Ideologien durchlaufen habe, mehrmals die Sowjetunion und auch Kiew besuchte, auch mit einer Panzerfaust schon schießen mußte, stehe ich Ideologien - auch der westlichen Ideologie des Liberalismus/Neoliberalismus - kritisch gegenüber. Ich mag mich einfach nicht festlegen und stelle die Ideologien nur gegenüber, auch die westliche Ideologie, die sich derzeit in ihrer häßlichen, antirussischen Fratze zeigt, siehe deutsches TV!
Mich besorgt auch, das in der Ukraine Zivilisten mit Panzerfäusten ausgestattet wurden. Ungeübte Hände töten sich damit selber, wenn der Schuß in wahrsten Sinn des Wortes nach hinten losgeht!
Und wer vom putinistische Angrifftskrieg spricht, darf auch über die vielen westlichen völkerrechtswidrigen Angriffeskriege nicht schweigen, sondern sollte diese und Guantanamo scharf verurteilen, um glaubwürdig zu sein!
Diejenigen, die am meisten gegen Russland hetzen, haben keine Ahnung von der Geschichte dieses Riesenreiches, vom Zaren über Lenin, vom Sieg über Hitler über den Zusammenbruch der UdSSR bis hin zu Putin!
Nichts wissen, aber dumm daher reden, so "erzieht" die westliche Ideologie!
China ist übrigens ein schönes Beispiel um die westliche Ideologie zu widerlegen, denn dort entstand in kurzer Zeit die erfolgreichste kapitalistische Wirtschaft ganz ohne westlichen Liberalismus, der für wirtschaftlichen Erfolg offensichtlich nicht nötig ist!
"Warum regt ihr euch so über die Langzeitstudierenden auf?"
Sagt der Scherzkeks, der damit angefangen hat.
Eigentlich ein Randthema, ja. Allerdings geht es ja auch dem Blogautor um die Themen Bildung und, wenn ich nicht zu viel interpretiere, gebildete Reflektionsfähigkeit. Die Ausbildung gerade letzterer Kompetenz hat mit der angesprochenen Studienreform arg gelitten. Wir reden hier auch von einer Bildungsqualität, die etwa in China so gut wie gar nicht existiert. Das kasernenartige, drillende Schul- und Studiensystem Chinas oder auch Koreas ist übrigens nicht per se eine Qualität.
Ja, okay, in der technischen Ausbildung hat sich wohl nicht so viel geändert.
<< Springen wir doch mal zum Ende des Blogbeitrags.>>
Ich bin noch nicht so weit. Ich suche in ihrem Beitrag noch verzweifelt die Stelle wo die Annektion der Krim vorkommt oder auf Girkin eingegangen wird.
Aber danke für den Hinweis, dass es sich nicht lohnt ihren Blog weiterzulesen. Es kommen doch nur verzweifelte Versuche, Putins Theorien zu untermauern. Der Krieg in der Ukraine muss doch irgendwie gerechtfertigt werden.
Keine Antworten sind auch Antworten.
Zur Frage der lokalen Unterstützung für Girkins Aktionen in Sloviansk, siehe englischsprachige Wikipedia.
Befinden Sie sich wieder in der 2. Diskussionphase, Ihren Gegenüber zu verunglimpfen?
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich halte Igor Girkin alias Strelkov für ein brutales W*ldschw**n, ein um kein Deut besseres Pendant zu Stepan Bandera, Andrij Melnyk dem Älteren oder Roman Schuchewytsch. Ich bestreite auch nicht, dass sich Russland 2014 Girkins bedient hat.
Unwahrscheinlich erscheinen mir jedoch folgende Szenarien:
(1) Dass nach dem Tod Girkins im Ausland ein russischer Botschafter sein dortiges Grab besucht, dort Blumen niederlegt und diese Aktion selbst öffentlich macht.
(2) Dass der Moskauer Stadtrat den Kiewer Bahnhof in Girkin-Bahnhof umbenennt.
Was ich mit (1) meine, lässt sich in der gestrigen Frankfurter Rundschau nachlesen. Ich zitiere von dort eine Äusserung des damaligen Außenstaatssekretärs Roth:
„Der Bundesregierung ist ein Tweet des ukrainischen Botschafters bekannt, in dem er über seinen Besuch am Grab Banderas berichtet. Dem ukrainischen Botschafter ist unsere Position hierzu hinlänglich bekannt. Die Bundesregierung verurteilt die von der Organisation Ukrainischer Nationalisten, OUN, teilweise unter Leitung Banderas begangenen Verbrechen an polnischen, jüdischen und ukrainischen Zivilisten und Amtsträgern. Dabei ist sie sich bewusst, dass ein erheblicher Anteil an diesen Verbrechen in Kollaboration mit deutschen Besatzungstruppen begangen wurde.“
Michael Roth ist nunmehr Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.
* ohne westlichen Liberalismus, der für wirtschaftlichen Erfolg offensichtlich nicht nötig ist! *
Vor der Glorifizierung Chinas aber bitte nicht vergessen: Seit der Hinwendung zum Kapitalismus Ende der 70er-Jahre hat die Ungleichheit in China stetig zugenommen, die sozialen Spannung sind enorm - das rechnen selbst chinesische Wirtschaftswissenschaften vor.
Die meisten Menschen in China haben keinerlei Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg, dem entgegen stehen ca. 1000 Milliardäre (in D gibt es ca. 150).
Dann lobe ich mir doch ein wenig Lineralismus.
Danke für die sehr gute Zusammenfassung der ukrainischen Geschichte!
„Die meisten Menschen in China haben keinerlei Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg, dem entgegen stehen ca. 1000 Milliardäre (in D gibt es ca. 150).“
Die Befreiung von 800 Millionen Menschen aus der absoluten Armut, China hat damit die Armutsbekämpfung noch nicht aufgegeben, ist kein gesellschaftlicher Aufstieg?
China hat 17,5 mal soviele Einwohner wie Deutschland aber „nur“ 6,7 soviele Milliardäre. Finden Sie den Unterschied.
Für Menschen, die keine Existenzsorgen haben, ist Liberalismus eine schöne Sache.
* Die Befreiung von 800 Millionen Menschen aus der absoluten Armut, *
China hat derzeit 1,4 Mrd. Einwohner. Davon konnte ein Großteil von der absoluten Armut in eine relative Armut überführt werden. Das wäre zweifelsfrei ein Erfolg, auch eine Mittelschicht von 200 Mio. Menschen ist beeinduckend.
Aber 2 Mio. Millionäre und 1200 Milliardäre werden dann der relativen Armut nicht gerecht, zumal die Anzahl der Superreichen viel schneller wächst als die Armut sinkt.
<<Keine Antworten sind auch Antworten.>>
Wieso keine Antwort, ich habe Sie sogar zitiert. Wenn Sie die Antwort nicht verstehen, dürfen Sie gerne nachfragen. Nebenbei, bei unbeantworteten Fragen dürften Sie den absoluten Spitzenplatz belegen.
<<Zur Frage der lokalen Unterstützung für Girkins Aktionen in Sloviansk, siehe englischsprachige Wikipedia.>>
Ich bezweifle nicht, dass man bei Wikipedia etwas über Girkin lesen kann. Es gibt sogar lange Interviews mit ihm und Memoiren seiner Mitstreiter, in denen man sich damit brüstet, den Krieg im Donbass begonnen zu haben. Nur für ihre speziell "Analyse" war er scheinbar zu unwichtig.
<<Unwahrscheinlich erscheinen mir jedoch folgende Szenarien:>>
Sie vergleichen wieder einmal Äpfel mit Birnen.
Ein ausreichendes Maß an Reflektionsfähigkeit ist allen gesunden Erwachsenen eigen. Es fehlt wohl eher am Reflektionswillen.
* Für Menschen, die keine Existenzsorgen haben, ist Liberalismus eine schöne Sache.
Da sehe ich eben den Zusammenhang nicht. Wo sichert Anti-Liberalismus eine Existenz.
„Aber 2 Mio. Millionäre und 1200 Milliardäre werden dann der relativen Armut nicht gerecht, zumal die Anzahl der Superreichen viel schneller wächst als die Armut sinkt.“
Als Xi Jinkping die CPC 2012 übernommen hat, wurde die größte Armutsdatenbank der Welt eingerichtet und innerhalb von 8 Jahren bis 2012 die restlichen 100 Millionen aus der absoluten Armut befreit. Sie rechnen 2 Mio. Millionäre und 1200 Milliardäre gegen 100 Millionen auf?
Nein, ich sehe eine Tendenz, die Reiche immer reicher macht bei gleichzeitiger Stagnation der Armut.
"Da sehe ich eben den Zusammenhang nicht."
Behandlungen von Sehstörungen überschreiten meine Kompetenz.
* Behandlungen von Sehstörungen überschreiten meine Kompetenz.*
Schön, ich mag sachlich fundierte Antworten.
Dann gehe ich mal noch einen Schritt weiter. Der Erfolg der chinesischen Wirtschaft basiert auf der Ausbeutung einer Arbeiterklasse, die zun Teil noch aus völlig mittellosen Wanderarbeitern besteht,
Um das daraus resultierende Wohlstandsgefälle kontrollieren zu können bzw, soziale Unruhen zu vermeiden darf ich keinerlei liberale Gesellschaftsformen dulden.
Die Anti-Liberalität dient in China der 'inneren Sicherheit' und wenn man will, kann man dieses System als erfolgreich bewerten. Man kann es aber auch anders sehen.
„Nein, ich sehe eine Tendenz, die Reiche immer reicher macht bei gleichzeitiger Stagnation der Armut.“
Vor Jahren hat China viele Berufsbildungszentren in ländlichen Provinzen wie Gansu, Qinghai, Guangxi oder Ningxia u.a. eingerichtet, damit handwerkliche Fähigkeiten und vor allem die chinesische Sprache vermittelt werden. Bei uns durch die westlichen Medien sind die Berufsbildungszentren nur aus Xinjiang, dem Autonomen Gebiet der Uiguren bekannt und werden „Umerziehungslager“ genannt.
Die Tendenz, die Sie sehen, ist durchaus begründet und findet vorwiegend an der Ostküste in Städten wie Beijing, Shanghai, Shenzhen oder Taijin statt. In unseren Medien wird mit Ausnahme von Xinjiang oder Tibet nur über die Ostküste berichtet.
In einem Artikel des Guardians, veröffentlicht auch im Freitag, wurde behauptet Shanghai sei die größte Stadt in China. Qingqing, die mit 33 Millionen Einwohnern und einer Fläche fast so groß wie Österreich, liegt im Westen Chinas.
"Wieso keine Antwort, ich habe Sie sogar zitiert."
Sie haben die folgenden beiden klar an Sie gestellten Fragen nicht beantwortet:
1. Glauben Sie, dass das Video der Sun eine russische Propagandaaktion ist, oder dass ein Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes SBU auf seiner Uniform einen Aufnäher mit der Aufschrift "SS Galizien" hat?
2. Glauben Sie, das Oleh Jarosch das Foto mit dem Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte gefälscht hat oder dass die beiden eine Männerfreundschaft verbindet?
Es ist ganz einfach. Beides sind Entscheidungsfragen. Geben Sie sich einen Ruck und sagen Sie, was Sie in diesen beiden Fällen glauben.
* Die Tendenz, die Sie sehen, ist durchaus begründet..*
Da stimme ich ihnen zu, China arbeitet an einem Korrekiv dieser Tendenz.
Aber Kapitalismus ist Kapitalismus, der funktioniert im anti-liberalen China nicht anders als im liberalen Deutschland , Reiche werden immer reicher und Arme immer ärmer.
Dies abzufedern ist Sache des Staates, das gelingt dann mehr oder weniger gut.
Ich empfehle Ihnen das Buch "Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht" von Stefan Baron u. Guangyan Yin-Baron.
Vorangestellt ist dem Buch ein Zitat von Francis Bacon:
"Lies nicht um zu widersprechen und zu widerlegen, auch nicht um zu glauben und für selbstverständlich zu halten, noch um Stoff für Gespräche und Diskurse zu finden, sondern um zu wägen und zu bedenken."
„Aber Kapitalismus ist Kapitalismus, der funktioniert im anti-liberalen China nicht anders als im liberalen Deutschland , Reiche werden immer reicher und Arme immer ärmer.“
Im Osten von China gibt es teilweise den westlichen Kapitalismus. Die Mitte und der Westen von China kennen den Kapitalismus nur in wenigen Städten. Das sind teilweise sehr archaische Gebiete. Guangzhou, nur als Beispiel, ist 3000 Kilometer von Urumqi entfernt. Diese beiden Orte sind kaum miteinander zu vergleichen.
"Da sehe ich eben den Zusammenhang nicht. Wo sichert Anti-Liberalismus eine Existenz."
Ich hätte eher im Sinne Brechts interpretiert: Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
Das ist eigentlich auch meine Erfahrung. Freiheiten interessieren Leute, deren Tisch bereits gedeckt ist - und oft noch nicht einmal diese.
Oder: Was ist schon die Meinungsfreiheit gegen ein schickes Kleid oder ein neues Smartphone?
"Um das daraus resultierende Wohlstandsgefälle kontrollieren zu können bzw, soziale Unruhen zu vermeiden darf ich keinerlei liberale Gesellschaftsformen dulden."
Finden Sie? Mir scheint das angesichts prekärer Verhältnisse in Deutschland, Frankreich und den USA nicht völlig überzeugend.
* Ich hätte eher im Sinne Brechts interpretiert: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. *
Nun, so richtig diese Formel ist, so universell einsetzbar ist sie. Es gibt wohl keine zivilisatorische Errungenschaft, die damit nicht entwertet werden könnte.
Es ist ja gerade das hohe Ziel einer Zivilisation, diese Formel zu überwinden, zumindet zu entschärfen. Das dies nur mäßig gelingt, sollte den Ansatz nicht schmälern.
Wenn jeman, wie ja z. B. Putin versucht historisch zu begründen, warum es eine Ukraine eigentlich gar nicht gebe, so kann ich das nur reflektieren, wenn ich zum einen Kenntnisse der ukrainischen und russischen Geschichte habe sowie die Fähigkeit, historiografische Fakten einzuordnen bzw. auf ihren historischen Ort zu platzieren. Letzteres beherrschen leider nicht einmal alle Geschichtswissenschaftler. Also mitnichten handelt es sich mit Reflektionsfähigkeit um eine Eigenschaft, die halt mit dem Alter kommt. Es bedarf dafür schon einer Bildung, die über einfache Lese- und Rechenkompetenzen hinausgeht.
Zwei Anmerkungen zu den (hier) Randthemen China und Liberalismus:
Indien ist nach der westlichen Märchenerzählung die "größteDemokratie der Welt". Wo wurde die Armut schneller beseitigt, in China oder Indien?
Und in der Tat interessieren den berühmten "Kuli aus Kalkutta" westliche Freiheiten nicht, er will nur den nächsten Tag überleben. So sah es auch Herr BB.
Zum Thema ukraninischer Nationalismus wollte ich nur noch mal zugespitzt anmerken: Er ist wohl der reaktionärste Nationalismus des derzeitigen Globus! Das sah die linke Ikone Rosa Luxemburg - siehe Zitat oben - schon vor 100 Jahren so. Ein wenig Geschichtskenntnisse sind zum Verstehen der Konflikte unserer Zeit ganz hilfreich, aber die Mühe, sich Geschichtskenntnisse anzueignen, machen sich heutzutage nur wenige....leider, leider...
* Finden Sie? Mir scheint das angesichts prekärer Verhältnisse in Deutschland, Frankreich und den USA nicht völlig überzeugend. *
Ich weiß nicht, wie ich das jetzt interprezieren kann.
Der Ansatzpunkt von @lapassionaria war ja der, dass die chinesische Wirtschaft durch anti-liberale Gesellschaftsformen erfolgreicher sei.
Dem entgegen vermute ich eher, dass eine völlig mittellose Arbeiterschaft diesen Erfolg gewährleistet, einfach über niedrigste Produktionskosten. Mit Liberalität hat das erst mal nichts zu tun.
Nee, nee - das passt schon.
Hätten sie die prekären Verhältnisse von Deutschland (Frankreich, USA mal ausgenommen - weiss ich nicht) würden die armen (abgehängten) ChinesInnen wahrscheinlich mit der Zunge schnalzen.
Ja, wenn gar keine Demokratie vorhanden ist, geht die Ausbeutung noch viel besser.
Und by-the-way... mir ist es ein völliges Rätsel, wieso ausgerechnet ein linkes Gedankengut eine derartige Wirtschaftform feiern kann. Also Hr. Marx und Fr. Luxemburg wären hier nicht gefolgt, möchte ich behaupten.
Und by-the-way... mir ist es ein völliges Rätsel, wieso ausgerechnet ein linkes Gedankengut eine derartige Wirtschaftform feiern kann. Also Hr. Marx und Fr. Luxemburg wären hier nicht gefolgt, möchte ich behaupten.
Rosa Luxemburg und Wladimir Putin zur Ukraine
vonnAndreas Wehr
vorsicht, ein längerer Text erfordert etwas Anstrengungsbereitschaft!
3. Versuch (ist es mir wert)
Und by-the-way... mir ist es ein völliges Rätsel, wieso ausgerechnet ein linkes Gedankengut eine derartige Wirtschaftform feiern kann. Also Hr. Marx und Fr. Luxemburg wären hier nicht gefolgt, möchte ich behaupten.
<<Sie haben die folgenden beiden klar an Sie gestellten Fragen nicht beantwortet:>>
Doch hatte, ich. Ich hatte Ihnen geantwortet, dass ich mir von ihren "Quellen" keinen Erkenntnisgewinn verspreche. Aber da Ihnen an meiner Meinung so viel liegt, bitte, ich habe meine Zeit verballert und fand mich bestätigt.
<<was Sie in diesen beiden Fällen glauben.>>
Also ich sehe in dem Video eine von russischen Streitkräften zerstörte Stadt. Wenn Sie andere Prioritäten haben, dann ist das ganz allein Ihr Problem. Durch den Vernichtungsfeldzug, den Russland gegen die Ukraine führt, werden Sie mit ihren scharfen Augen zwar hier im Forum viel Applaus ernten, aber in der Ukraine, wo die Leute tatsächlich betroffen sind, hat das niemanden aufgeregt. Ganz im Gegenteil, alles, was in der Geschichte irgendwie mal gegen Russland gekämpft hat, wird Zulauf gewinnen. Nebenbei, glaube ich nicht, dass Sie auf Basis von Wikipedia in der Lage sind zu entscheiden, ob dort außer dem russischen Terrorkrieg etwas Ungesetzliches zu sehen ist. Aber interessant, wie man rein zufällig auf so ein Video stößt, menschliches Leid ausblendet und zielgerichtet so eine kurze Szene findet. Mir wäre so etwas nicht gelungen. Geht so etwas überhaupt ohne Anleitung?
<<2. Glauben Sie, das Oleh Jarosch>>
Es ist egal. Jarosch ist seit 2015 politisch weg vom Fenster. Seitdem vollbringt er seine größten Taten auf facebook und in Interviews. Gebe es nicht solche russischen Gespensterjäger wie Sie, würde niemand mehr über ihn schreiben.
„Und by-the-way... mir ist es ein völliges Rätsel, wieso ausgerechnet ein linkes Gedankengut eine derartige Wirtschaftform feiern kann. Also Hr. Marx und Fr. Luxemburg wären hier nicht gefolgt, möchte ich behaupten.“
Die haben auch nur Wirtschaftsmodelle versucht zu entwickeln. In der Arbeit vor Ort geht es aber nicht um Modelle, sondern um das Überleben. Hr. Marx und Fr. Luxemburg mussten nicht überleben. Sie konnten leben und nicht allzu schlecht.
Ich glaube, den aus der Armut befreiten chinesischen Bauern ist es völlig egal, was der deutsche Karl (Marx) und die polnische-jüdische Rosa (also Karl und Rosa, ein wenig lach) denken.
Sie wurden rasend schnell aus der absoluten Armut befreit, durch eine Partei, die sich "Kommunistische Partei Chinas" nennt. Ob diese größte Partei der Welt, sie hat mehr Mitglieder als die BRD Einwohner hat, kommunistisch oder konfuzianisch ist, spielt auch eine untergeordnete Rolle, denn
"egal ob die Katze schwarz oder weiß ist, Hauptsache sie fängt Mäuse, meinte einst der chinesische Reformer Deng Xiaoping.
* Hr. Marx und Fr. Luxemburg mussten nicht überleben. Sie konnten leben und nicht allzu schlecht. *
Na...ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Zumindest Rosa Luxemburg hat ja eher kurz als wohlhabend gelebt. Und meines Wissens wurde auch Karl Marx alimentiert.
"Aber Kapitalismus ist Kapitalismus, der funktioniert im anti-liberalen China nicht anders als im liberalen Deutschland, Reiche werden immer reicher und Arme immer ärmer."
Das ist so pauschal nicht haltbar. Zum einen gibt es in China eine sehr starke Zentralmacht, die steuernd eingreift. Der Kapitalismus in China ist eine Symbiose aus Markt- und Planwirtschaft. Die Planwirtschaft darf hier nicht mit der verwechselt werden, die es bis zur Wende im Ostblock gab. Beispielsweise wurden 4 Regionen ausgewählt, die ein Projekt für Hochgeschwindigkeitszüge ausarbeiten sollten. Wissenschaftlich begründet und transparent wurde ein Projekt ausgewählt und landesweit realisiert. Heute verfügt China über mehr als die Hälfte der Hochgeschwindigkeitsstrecken der Welt und macht viele Inlandsflüge obsolet.
Weit wichtiger ist jedoch der staatliche Sektor bei den Banken, Versicherungen, in der Gesundheitsversorgung usw. Damit ist man im Land in der Lage, die Arbeitskosten niedrig zu halten. Die Beschäftigten müssen anteilsmäßig viel weniger für Wohnen, Krankenversicherung und Altersvorsorge ausgeben als im Westen. Schauen Sie auf Ihre eigenen Kosten. Das muss erarbeitet werden. Auch wenn in Deutschland das Lebensniveau noch viel höher als in China ist, trifft das auf weite Teile der westlichen Welt schon nicht mehr zu. Insbesondere in den USA ist der Teil der Menschen, denen es nicht so gut geht wie vielen Chinesen, schnell wachsend. Das ist das eigentliche Todesurteil für den hiesigen Kapitalismus. Hier sind die unproduktiven Bereiche des FIRE-Sektors (Finance, Insurance, Real Estate) viel zu mächtig geworden und saugen den vorhandenen produktiven Bereich, auf dem jede Gesellschaft basiert, parasitär aus. Parasiten leben blind und saugen den Wirt so lange aus, bis er stirbt. Die Parasiten merken nicht, dass sie ihr eigenes Todesurteil damit vollstrecken. Wir haben das Glück, dabei live zusehen zu können. Es sind nicht die Reichen die eigentliche Gefahr, solange ihr Reichtum noch etwas mit Produktion zu tun hat. Wenn es aber nur noch um absaugen geht, dann beginnt die Schieflage. Die USA wollen (West-)Europa an sich binden, weil hier noch ein produktiver Sektor ausgesaugt werden kann, als gäbe es kein morgen.
* Ich glaube, den aus der Armut befreiten chinesischen Bauern ist es völlig egal, was der deutsche Karl (Marx) und die polnische-jüdische Rosa (also Karl und Rosa, ein wenig lach) denken.*
Genau. Das ist womöglich der Fehler im System.
"Das dies nur mäßig gelingt, sollte den Ansatz nicht schmälern."
Da bin ich Ihrer Meinung. Es ist nur so, dass man erst einmal für das Fressen sorgen muss, ehe das mit der Moral klappt. Wenigstens die Grundbedürfnisse (Essen, Kleidung, Wohnung) müssen abgesichert sein, ohne dass die Leute deswegen grosse Sorgen haben.
"dass die chinesische Wirtschaft durch anti-liberale Gesellschaftsformen erfolgreicher sei"
Das glaube ich auch nicht. Es ist eher so, dass bei uns grosse Teile der Gesellschaft übersättigt sind und dass sich Gebräuche bei der Auswahl des Führungspersonals eingebürgert haben, die zu viele Leute ohne Sachkenntnis und ohne Redlichkeit nach oben bringen. Einen gewissen Anteil kann das System verkraften, aber irgendwer muss die Arbeit machen und richtig machen. Auch gute Führung ist Arbeit, mit Betonung auf gut.
Danke für Ihren Kommentar.
"würden die armen (abgehängten) ChinesInnen wahrscheinlich mit der Zunge schnalzen"
Die ganz armen schon, aber die meisten Leute, die ich 2015 in Shanghai auf den Strassen gesehen habe, würden wohl auch ungern in der Logistik bei Amazon arbeiten.
* Der Kapitalismus in China ist eine Symbiose aus Markt- und Planwirtschaft. *
Das ist korrekt, bei diesem Punkt stimme ich zu. Der Staatskapitalismus ist eher in der Lage, langfristige Investitionen zu planen, auch wenn kurzfristig keine Gewinne anfallen.
Dennoch entwickelt sich das Wohlstandsgefälle weiter auseinander, analog (fast) aller anderen kapitalistischen Systeme. An diesem zentralen Punkt gibt es keine Unterschiede.
„Dennoch entwickelt sich das Wohlstandsgefälle weiter auseinander, analog (fast) aller anderen kapitalistischen Systeme. An diesem zentralen Punkt gibt es keine Unterschiede.“
Haben Sie noch mehr Allgemeinplätzchen?
"manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein llltum"
Ernst Jandl
"Dennoch entwickelt sich das Wohlstandsgefälle weiter auseinander, analog (fast) aller anderen kapitalistischen Systeme."
Die Frage ist doch aber, ob dieses Gefälle den Fortbestand der Gesellschaft gefährdet oder voranbringt. Der reichste Mann Chinas ist vor Kurzem für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen worden. Er wurde nicht enteignet, aber er wurde darin "geschult", Grenzen zu akzeptieren. Im konkreten Fall hieß das, nicht das staaliche Bankenmonopol auf "Geldschöpfung aus dem Nichts" auszuhebeln.
In Deutschland müssen es nicht Superreiche sein, die die Gesellschaft gefährden. Es reichen solche, die mit Mietwohnungen ihren (gehobenen) Lebensstandard 'verdienen', oder mit der Altersvorsorge vieler, oder mit den Gesundheitskosten, oder mit den Energiekosten... Wir müssen wieder lernen, dass Geld nicht arbeitet, sondern dass (materieller) Wohlstand erarbeitet werden muss.
Um es noch etwas zuzuspitzen. Wenn jemand einen außergewöhnlichen Beitrag zur Produktivitätsentwicklung leistet, dann soll er auch außergewöhnlich daran partizipieren, weil die große Masse auch etwas davon hat. Denn diese Masse war dazu nicht in der Lage. Ohne solche Menschen mit besonderen Fähigkeiten, (die sie im Interesse der Allgemeinheit einsetzen!), würden wir noch immer in Höhlen leben und uns vor dem nächsten Tiger fürchten. Wer aber nur parasitär lebt, sollte von der Gesellschaft geächtet werden. Das wäre die wahrhafte Revolution. Leider hat man das in der Vergangenheit missachtet.
* Wir müssen wieder lernen, dass Geld nicht arbeitet, sondern dass (materieller) Wohlstand erarbeitet werden muss.*
Ich weiß jetzt nicht, ob ich sie richtig verstehe, aber in keinem Land gibt es wohl so viele Aktienbesitzer wie in China. Chinesen sind begeisterte Aktienhändler.
Danke für den Hinweis auf den Genossen Jack Ma, Mitglied der KP Chinas und Gründer des Alibaba-Konzerns, einer von 3 chinesischen Amazons. Der Genosse plante den größten Börsengang der Weltgeschichte und wollte mittels seiner Finanzgesellschaft Ant Fin Konsumenten-Kredite mit nur 5% Deckung ausbieten. Das gefiel der chinesischen Regierung nicht, so forderte eine 30% Deckung der Konsumentenkredite.
Kurzerhand sagte die Regierung - zum Entsetzen der Weltbörsen - den Börsengang ab und bat den Genossen Jack zu einen Gespräch. Man erinnerte den Genossen an seine Pflichten als chinesischer Kommunist, der bekanntlich "dem Volke dienen sollte".
Jack legte eine Denkpause ein und gründete dann mit einen Teil seines Vermögens eine Stiftung zur Bekämpfung der Landarmut in China mit besseren Verwertungsbedingungen für regionale Produkte chinesischer Bauern. Außerdem baut er sein Umweltprogramm weiter aus.
Manchmal genügt eben ein ernstes Gespräch unter Kommunisten chinesischer Bauart, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Ihr solltet euch aber nicht in Jack Ma "verlieben" und Alibaba-Aktien meiden. Wer trotzdem chinesische Aktien liebt, kauft Jacks Konkurrenz JD.com, die geniesen der Vertrauen ihrer Regierung, dürfen mit den chinesischen Bitcoin experimentieren und zahlen erstmals eine Bardividende an ihre Aktionäre.....die chinesische Regierung rät auch zum Aktienkauf..
Ein wenig besorgt macht mich allerdings die Meldung, Teile der KP bereiten das chinesische Volk auf einen Krieg mit den US vor. Hoffentlich nur "Vorsorge" denn US-Kapitalisten verstehen nur die Sprache der Gewalt.
Aber jedes in der Ukraine zerstörte westliche Rüstungsgut sichert auch ein wenig den Frieden, die chinesische Harmonie und den hart erarbeiteten bescheidenen Wohlstand des chinesischen Volkes...
Boris Jelzin ist schuld. Er hat die leinwand verkauft, jetzt gibt es keine passende Projektionsfläche mehr.
* Ja, wenn gar keine Demokratie vorhanden ist, geht die Ausbeutung noch viel besser.*
In China geht alles besser, man darf es bloß nicht Ausbeutung nennen.
So ist das halt. Ein Säufer verkauft auch noch das letzte Stück Leinwand für den nächsten Schluck.
Was den Aktienhandel betrifft, so bin ich ganz auf der Seite von einen gewissen Briten namens Friedrich Engels. Mit seinen Aktiengeschäften finanzierte er "Das Kapital" seines Freundes Karl Marx...schmunzel, ist aber Fakt.
Man braucht nicht viel Geld, um ein paar Aktien zu erwerben, daran ist nichts verwerflich. Kaufen sie aber bitte wegen der Sanktionen keine deutschen Aktien, damit macht man nur Verluste.
Am Weltmarkt ist derzeit der US-Ölkonzerns Chevron gut aufgestellt. Sie dürfen jetzt in Venezuela die Ölindustrie modernisieren, nachdem die US die Sanktionen gegen Venezuela aufgehoben hat, weil sie deren Öl brauchen. Soviel Weitsicht darf man von der deutschen Regierung nicht erwarten, aber die sind auch der Hühnerstall der US...herzliches Lachen
Das mag sich ja in den Grossstädten gut leben lassen, aber es gibt auch noch eine signifikate Zahl ganz Armer in den Dörfern und die rechtlosen Wanderarbeiter. Wenn es ein Gesellschaftsmodell in über 70 Jahren nicht hinbekommt, dass es auch denen einigermaszen gut geht, ist es kein Zukunftsmodell.
Das kapitalistische System will bekanntlich unter der "linken Community" auch keiner länger mehr haben, obwohl da auch nur ein geringer Teil von absoluter Armut betroffen ist.
Aber der war der Liebling des Westens.
Aktien sind erst einmal Anteilsscheine an einem Unternehmen. Damit wird die Wirtschaft in einem gewissen Sinne demokratisiert. Erst wenn sich die Entwicklung des Akienkurses von der Produktivitätsentwicklung abkoppelt, wird es brenzlig. Der Handel mit Optionen, Leerverkäufe, Hebel usw. sind das eigentliche Teufelszeug.
Solange Aktien nicht dazu berechtigen, aus einem Unternehmen mehr herauszuziehen, als es der Gewinn zulässt, ist dagegen doch nichts einzuwenden. Insbesondere wenn Mitarbeiter dadurch an der Unternehmensentwicklung teilhaben können. Der Besitz von Aktien darf jedoch nicht zu einem Einfluss auf Unternehmensentscheidungen führen.
Der westliche Kapitalismus verdankt seinen relativen Reichtum der brutalen Ausbeutung und Unterdrückung der Länder der Dritten Welt.
Aber mit dieser imperialen Lebensweise dürfte bald Schluß sein!
Aktionäre müssen an den deutschen Staat auf Verkaufserlöse und Dividenden auch 25% Quellensteuer bezahlen, die die Bank gleich einzieht.
Freibetrag pro Person jährlich 800 Euro!
Nette Randbemerkung für "unseren Wahlschweizer". Die EU hat den Handel mit Schweizer Aktien vor einiger Zeit verboten. Wer also eine Novartis-Aktie kaufen will, muß das zu höheren Gebühren in der Schweiz tun....soviel zur Freiheit des Handels dank EU!
"... aber die meisten Leute, die ich 2015 in Shanghai auf den Strassen gesehen habe, würden wohl auch ungern in der Logistik bei Amazon arbeiten."
Wir entfernen uns hier sehr von dem eigentlichen Blogthema, aber es ist einfach zu verlockend. Wie schnell hat sich die Logistik bei Amazon verändert? Das ist doch ein Bereich, der geradezu nach Automatisierung schreit und wo sie besonders schnell voranschreitet. Das, was heute mit Logistik bei Amazon verbunden wird, ist doch schon überholt. Aber wer denkt eigentlich über die vielen Verkäuferinnen im Einzelhandel nach, die sich nicht mehr die nörgelichen Kunden antun müssen, die sich als Könige aufführen. Ist das nicht ein Fortschritt? Mir fällt dazu spontan ein Song von Karussell ein.:
LIEB EIN MÄDCHEN
Lieb' ein Mädchen mit Sonne im Gesicht,
Steht am Fließband, die lange lange Schicht.
Steht sie am Fließband und macht den einen Griff,
Bis ihn beendet der Sirene Pfiff.
Hat zwei Hände, die wissen, was sie soll'n,
Manchmal müde und manchmal angeschwoll'n.
An die acht Stunden, hat man die passiert,
Weiß man kaum, wie man noch seine Gabel führt.
Doch mit dem Kopf kann sie machen, was sie will,
Denn der Kopf hat immer frei dabei
Der baut Geschichten und Schlösser in der Still'
Und die zeigt sie mir am Abend, wenn sie will
Und hat dann auch die Hände wieder frei.
Lieb' ein Mädchen, das beste, das ich krieg'
Geht nicht gern, doch sie geht in die Fabrik.
Und ihre warme, erfinderische Hand
Wird zur Maschine acht Stunden lang am Band.
Doch mit dem Kopf kann sie machen, was sie will,
Denn der Kopf hat immer frei dabei.
Der baut Geschichten und Schlösser in der Still'
Und die zeigt sie mir am Abend, wenn sie will
Und hat dann auch die Hände wieder frei.
Doch mit dem Kopf kann sie machen, was sie will,
Denn der Kopf hat immer frei dabei.
Der baut Geschichten und Schlösser in der Still'
Und die zeigt sie mir am Abend, wenn sie will
Und hat dann auch die Hände wieder frei.
"Aktionäre müssen an den deutschen Staat auf Verkaufserlöse und Dividenden auch 25% Quellensteuer bezahlen, die die Bank gleich einzieht."
Das ist doch Augenauswischerei. Das muss als Teil des Gesamteinkommens nicht nur versteuert werden (mit den möglicherweise höheren Sätzen), sondern sollte auch sozialversicherungspflichtig sein. Die Sozialsysteme würden gleich ganz anders dastehen.
Da irren Sie sich gewaltig. Die Produktivität ist der Schlüssel zum Reichtum. Der Westen hat bis vor Kurzem erfolgreich verhindert, dass andere Länder produktiver werden konnten. Sie müssen Marx noch einmal genauer studieren. Wieviel lebendige Arbeit muss ich aufwenden? Das ist die Frage.
Aktienerlöse müssen sie natürlich mit der Anlage K zu ihren persönlichen Steuersatz versteuern, wenn die 800 Euro Freibetrag überschritten sind.
Monatliche Erlöse aus Aktiensparplänen und Lebensversicherungen (außer sog. Altverträgen) sind sozialbeitragspflichtig!
Viele deutsche RentnerInnen, die sich ihre Lebensversicherung monatlich auszahlen lassen, waren wütend weil sie auf ihr Erspartes noch Krankenkassenbeiträge bezahlen müssen.
Man müßte die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze fordern, die derzeit in Westdeutschland bei ca. 6500 Euro mtl liegt. Aber das nur nebenbei....
"Wenn es ein Gesellschaftsmodell in über 70 Jahren nicht hinbekommt, dass es auch denen einigermaszen gut geht, ist es kein Zukunftsmodell."
Ich möchte auch nicht unter dem chinesischen System leben.
Allerdings war ich 2004 (Peking) und 2015 (Shanghai) in China und würde schon sagen, dass es in den 11 Jahren aufwärts gegangen ist. 2004 war ich erstaunt, wie ungeschönt das chinesische Fernsehen über die bittere Armut in den Dörfern berichtete.
Ich war auch 2017 in Bangalore, Indien, was für indische Verhältnisse eine im Durchschnitt sehr fortgeschrittene und reiche Stadt ist. Aber auch nur im Durchschnitt.
Selten einen größeren Quatsch gelesen. Dein Verhältnis zu den Aktienmärkten sind (eine) Deine(r) intellektuellen Achillesfersen! Natürlich müssten Kapitalgewinne, solange man diese überhaupt duldet (!) mindestens gleich hoch besteuert werden wie Einkommen aus Erwerbsarbeit, also ganz normal mit der persönlichen Einkommensteuer.
So viel Marx gelesen und das ist das Ergebnis?!? Dann gute Nacht!
P.S.: Kauf doch Rheinmetall- und Raytheon-Aktien. Da geht bestimmt noch was!
Eben deshalb.
"...ein ernstes Gespräch unter Kommunisten"
Das sollte man tunlichst zu vermeiden suchen, denn nicht immer kommt man dabei lebend raus.
Kapitalgesellschaften jeglicher Art gehören verboten! Ganz einfach, weil dort niemand persönlich haftet für angerichtete Schäden. Jedenfalls nicht in ausreichender Höhe, limitiert durch die Solvenz des Unternehmens. Oft reden wir hier über mutwillig angerichtete Schäden zur Steigerung des Profits.
Bestes Beispiel: Die Ölkonzerne, die schon in den 70er-Jahren über den durch ihre "Produkte" angerichteten menschengemachten "Klimawandel" Bescheid wussten - und die Ergebnisse versteckt und später aktiv Desinformationskampagnen dazu gestartet haben, was bis heute andauert.
Das Lied mochte ich damals schon. Ich hatte auch die LP, wusste aber lange nicht, dass "Wer die Rose ehrt" von der Renft Combo war und was überhaupt die Herkunft von Karussell war.
* Wie schnell hat sich die Logistik bei Amazon verändert?*
Gehört nicht hier her. Noch nicht...
Das System Jeff Bezos ist viel mehr als Logistik. Es ist ein Blitzlicht in die Zukunft, er entwickelt eine Kundenbindung auf Provisionsbasis, je mehr ich kaufe, umso mehr Dienste kann ich kostenlos abrufen.
Ein Leben ohne Amazon ist möglich, aber nicht sinnvoll.
Das ist der Plan.
"Die Frage ist doch aber, ob dieses Gefälle den Fortbestand der Gesellschaft gefährdet oder voranbringt."
Die Antwort ist, dass ein gewisser Grad an materieller Ungleichheit der Gesellschaft insgesamt förderlich ist - z.B. durch Unternehmertum im Sinne eines "ehrbaren Kaufmanns". Ich bin auch für Genossenschaften, aber auch kleinere Privatunternehmen haben ihre Daseinsberechtigung.
Sobald der Grad an Ungleichheit dieses angemessene Maß überschreitet, ist es katastrophal für die Gesellschaft.
Wir brauchen keine totale Gleichmacherei. Aber wenn der Chef 20 mal so verdient wie die Putzfrau oder der Portier, reicht das als Motivation für den Chef. Dazu muss und soll er nicht 500 mal so viel verdienen.
Und selbst darüber würden sich wirklich Reiche nocht totlachen, wenn sie nur ein paar Milliönchen im Jahr dazugewinnen würden...
"Wir müssen wieder lernen, dass Geld nicht arbeitet, sondern dass (materieller) Wohlstand erarbeitet werden muss."
Bingo!
Kleine Anekdote am Rande. Noch nach dem Verbot von Renft habe ich deren zweite LP im Centrum Warenhaus Schwedt offiziell (mit viel Glück) kaufen können. Dort habe ich im PCK eine Lehre mit Abitur absolviert. Wenn ich jetzt höre, dass unser Super-Wirtschaftsminister die Ölimporte aus Russland stoppen will, ist ihm wahrscheinlich nicht bekannt, dass das das Todesurteil für die Raffenerie wäre.
Ihr Deutschen kennt nicht mal euer eigenes Steuerrecht. Hast du noch nie in der BRD eine Einkommenssteuererklärung unterschrieben?
Alle Einkommen, aus Erwerbsarbeit, Mieteinnahmen, Kapitalerträge etc. werden zusammengezählt und deinen persönlichen Einkommenssteuersatz unterworfen. Kapitalgesellschaften haben allerdings andere Regeln und können leichter Steuer sparen.
In der Regel ist es so, das Kleinsparer, Kleinaktionäre unter der deutschen Steuer mehr leiden als Vermögende. Der Herausgeber dieses Blattes wird auf 200 Millionen geschätzt. Wenn er es geschickt macht, seine Leute gut bezahlt und so alle 2 Jahre einen Verlust macht, dann kann er Steuern sparen. Wenn du jedes Jahr nur Verluste schreibst, darfst du diese Verluste nicht von der Steuer absetzen, da dann das Finanzamt "Liebhaberei" vermutet.
Da sich natürlich soviele mit den durchaus komplizierten deutschen Steuerrecht nicht auskennen, ist dies ein gutes Geschäftsmodell für Steuerberater und Anwälte, die auch leben wollen...
"Und selbst darüber würden sich wirklich Reiche nocht totlachen, wenn sie nur ein paar Milliönchen im Jahr dazugewinnen würden..."
Sehen Sie es doch einmal umgedreht. Warum lachen Sie nicht über den Superreichen, der sich davor fürchtet, 1 Mrd. € zu verlieren, wenn ihm noch 4 Mrd. € verbleiben, die er sowieso nicht genießen kann. Der ist doch nur zu bedauern. Das letzte Hemd hat keine Taschen.
Da kommt schon einmal ein Nikita Chruschtschow mit Pistole zur Politbüro-Sitzung - aber hingerichtet wurde Berija Monate später und nicht ganz zu Unrecht.
In unserer Gewerkschaftsbibliothek des Synthesewerk Schwarzheide gab es Bücher von Hanzelka und Zigmund, die eigentlich auf der schwarzen Liste standen. Nachdem die Bibliothekarin mich darüber informiert hatte (ich wusste gar nicht, dass die noch da stehen) und ich fragte, "Was hat die Unterzeichnung der Charter 77 mit dem zu tun, was die in den 1940ern und 1950ern geschrieben haben?" hat sie mir die tatsächlich ausgeliehen.
Zivilcourage, scheint mir, war damals eher häufiger.
"Warum lachen Sie nicht über den Superreichen, der sich davor fürchtet, 1 Mrd. € zu verlieren, wenn ihm noch 4 Mrd. € verbleiben, die er sowieso nicht genießen kann. Der ist doch nur zu bedauern. Das letzte Hemd hat keine Taschen."
Natürlich. Und natürlich lache ich über die Superreichen. Aber mein Lachen würde noch sehr deutlich herzhafter ausfallen, wenn wir die Gefahr bannen würden, dass diese armseligen Psychopathen den Planeten vollends zerstören - ob nun durch die "normale" kapitalitische Produktionsweise oder einen Nuklearkrieg.
Diese Leute müssen entmachtet werden. Sonst ist alles nichts. Und sie werden niemals von sich aus nachgeben, nicht in relevantem Umfang.
So ähnlich geht's mir auch wie dem Mädchen in dem Lied (aber 10h + Pause).
"Denn der Kopf hat immer frei dabei"
Stimmt. Aber irgendwann drehen sich die Gedanken nur noch im Kreis, und man muss gegen die Müdigkeit ankämpfen. Dann zählt man nur noch die Stunden bis zum Feierabend.
Soll das Leben sein?
Eine letzte Anmerkung zu China und Amazon:
Im Westen, außer Lateinamerika, hat Amazon das Monopol.
In China gibt es 3 Amazons, Alibaba, JD. com und Pinduoduo. Also mehr Wettbewerb. Wenn also Europa Wettbewerb zu Amazon will, dann erlaubt sie nach dem Krieg den Marktzutritt der 3 chinesischen Konzerne. Amazon hat in China, genauso wie Google, freiwillig aufgegeben, kein Verständnis für die chinesische Kundschaft.
Aber zurück zur Ukraine, die wohl derzeit den reaktionärsten Nationalismus dieses Planeten vertritt, wie es Rosa Luxemburg schon vor 100 Jahren wußte....darauf ist noch niemand eingegangen/widersprochen, muß wohl was dran sein?
"Alle Einkommen, aus Erwerbsarbeit, Mieteinnahmen, Kapitalerträge etc. werden zusammengezählt und deinen persönlichen Einkommenssteuersatz unterworfen."
Bullshit!
Kapitalerträge werden mit 25% Abgeltungssteuer veranschlagt - und das war's. Einkommensteuern gehen natürlich deutlich höher, bis auf 42% (unter Kohl noch 53%).
Es wäre Deiner Glaubwürdigkeit sehr zuträglich, wenn Du solche peinlichen Fehler auch mal eingestehen würdest.
"Jarosch ist seit 2015 politisch weg vom Fenster."
Da haben Sie den Punkt zur Hälfte erfasst.
Die ukrainische Bevölkerung hält nichts davon, wie Jaroschs denkt.
Die andere Hälfte ist:
Die oberste Militärführung der Ukraine denkt wie Jarosch.
"Ukraine, die wohl derzeit den reaktionärsten Nationalismus dieses Planeten vertritt,"
Ich kenne nicht alle, aber ich kenne derzeit auch tatsächlich kein Land, dessen diplomatische Vertreter sich nationalistischer gebärden.
"...aber hingerichtet wurde Berija Monate später und nicht ganz zu Unrecht."
Ja.
Aber wenn wir schon mal bei der Todesstrafe sind: In China werden jedes Jahr 1000ende hingerichtet. Für mein Verständnis hat das in einer gerechten Gesellschaft nichts zu suchen.
(Das müsste eigentlich auch @Grenzpunkt 0 suspekt sein.)
Womit ich sagen wollte: Einem Land zu helfen, das angegriffen wurde, ist eine gute Sache.
Angegriffen worden zu sein ist aber kein Freifahrtschein für ein Verhalten, das sonst aus sehr guten Gründen als völlig inakzeptabel gilt.
"Aber er hat auch 6 belletristische und 11 populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht. Sie stehen alle in meinem Regal. Das Lesen solcher Bücher formt das eigene Denken. Das Gehirn ist ein Muskel und kann entsprechend trainiert werden."
Beeindruckend! Und demgegenüber sieht es so aus. Was schließt wohl ein Nichtleser des Freitag aus diesem Lebenslauf in Bezug auf den Freitag?
Ich komm' nicht drauf. (Bin ja auch kein "Nichtleser") Was denn?
Wen' s interessiert, der neue franz. Präsident ist auch der alte
Sie argumentieren nur selten zur Sache. Oft ergehen sie sich in undurchsichtigen, ins persönliche gehende Verdächtigungen, mit denen man nichts anfangen kann.
Was wollen sie uns eigentlich sagen, bitte Klartext?
Finden sie nicht auch, der ukrainische Nationalismus ist der derzeit reaktionärste dieses Planeten und darauf hat schon Rosa Luxemburg hingewiesen?
Den Lebenslauf von Herrn Jeschke habe ich schon lange gelesen, was ist daran so auffällig, außer daß der Mann offensichtlich in seinen Leben schon etwas geleistet hat?
"Soll das Leben sein?"
Dazu fällt mit Jürgen Eger (Diaeklektische Liedersprüche) ein. Ein ziemlich harter Brocken, den man sehr langsam und sehr oft kauen muss. "Das Volk möchte belogen werden / Das Volk will nicht belogen werden" (1983) Als Text hier.
"Was schließt wohl ein Nichtleser des Freitag aus diesem Lebenslauf in Bezug auf den Freitag?"
Wen sollte das interessieren? Gehirnakrobatik kann sehr schnell in Masturbation ausarten. Warum frequentieren Sie Seiten, auf denen mehr Werbung als Information zu finden ist?
Danke- sehr nett! War nicht anders zu erwarten.
Was sagen Sie denn eigentlich dazu - sind Sie nicht Franzose?
Danke! Ich werde mir das durchlesen.
"In China werden jedes Jahr 1000ende hingerichtet."
Warum schreiben Sie diesen Satz? Weil er in Wikipedia steht? Geben Sie einmal "China Todesstrafe" in die Suchmaschine ein und Sie werden nichts finden, was wasserdicht ist. 'Geschätzt', 'vermutlich' usw. steht da. Also nicht genaues weiß man nicht. Sich aber mal vor Augen führen, was es bedeutet, einen Staat mit 1,3 Mrd. Menschen zusammenzuhalten, verlangt schon etwas mehr Mühe. Viele der Informationen, die hierzulande über dieses Land verbreitet werden, sind schlicht interessengeleitet und deshalb mit sehr viel Vorsicht zu genießen. Wir sollten uns mehr über die Ungerechtigkeiten hierzulande klar werden und diese ändern, als mit dem Zeigefinger auf andere zu weisen. Wenn man mit dem Zeigefinger in eine Richtung weist, dann zeigen drei andere Finger auf einen selbst.
"Diese Leute müssen entmachtet werden."
Wer soll von wem, mit wem, für wen entmachtet werden? Diese Fragen sollte man sich ehrlich beantworten, bevor man eine Revolution anzettelt.
"Zivilcourage, scheint mir, war damals eher häufiger."
Ich bin mir da nicht so sicher. Damals konnte man immer noch Friedhofsgärtner werden, um selbstbestimmt zu leben. Heute verhungert man zwar nicht, muss sich aber im Amt demütigen lassen.
Stimmt. Dem ist nicht zu trauen. Aber, dass es da die Todestrafe gibt - ist doch richtig?
Ich meine nur, weil Sie in einem anderen Tread so aufgebracht waren, obwohl es leicht zu erkennen war, dass es nicht ernst gemeint war. Und dabei kenne ich den Autor nicht mal sonderlich gut - aber so gut dann doch.
Klar sollten wir erstmal den Dreck vor der eigenen Tür kehren.
Thread
"Was ich in meiner Freizeit tue, geht Sie nichts an."
das hängt ja wohl davon ab, WAS in der freizeit denn so gemacht und was gelassen wird. und da betreiben sie öffentliche diskurs-politik, - nicht selten als realitäts-verzerrende bis -leugnende schmierage (ein pers. einschätzungs-, werte- u. normen-gerüst wird pseudo-wiss. "belegt") vermutlich unter fehlender sozial-bindung zumindest der hier so üblichen arten u. formen sowie zugleich aus privilegierter wi.-so.-position heraus, was eben zusammengenommen - auch als privates! - sehr wohl per se schon auch politisch ist und erst recht zum öff. diskursgegenstand dann werden kann, wenn der persönliche freizeitpark a) zeitlich, thematisch und nach textumfängen besonders üppig ausfällt und sich zugleich b) mit dieser massivität dann in die öffentlichkeit stellt.
dass so viel politik so sehr an den wirklichen normalos vorbeigeht, hat eben ganz gewaltig damit zu tun, dass sich politiker u. andere meinungsprotagonisten dadurch durchsetzen, dass sie ggü. den üblichen menschen an präsenz-aufwand immer noch eins draufsetzen können - nicht selten aus vernachlässigung anderer pflichten, illegitimer bis illegaler abschöpfung/"umwidmung" gewährter privilegien u. ä. - und das auch tun, - man sehe sich z. b. die berichte aus den macron-treffen mit den gelbwesten an, (aber auch jede hiesige parteiversammlung, gremiensitzung usw.): notfalls wird eben solange geredet, selten ehrlich diskutiert, oft bloß filibustert, bis das gros der normalos nach hause oder sonstwie wegmuss (kinder, schlaf, arbeit, gesundheit, partner, andere vereins- o. ä. sozialverplichtungen, ...) bzw. vom stuhl kippt. in den handbüchern der propaganda u. der macht als "letztes-wort-taktik" bekannt und zusammen mit der massiv-redundanten wiederholung, der gesamtumfänglichkeit und der kontaktzahl u. -breite einer der wichtigsten gründe, warum das "geben und nehmen von gründen" als öffentliche praxis der gesellschaftlichen selbststeuerung, vulgo: politik, in permanenz so desaströse ergebnisse für das gros der leute zeitigt.
korr.: ... so desaströse ergebnisse für das gros der leute, zumindest regelmäßig für das untere fünftel zeitigt.
"das hängt ja wohl davon ab, WAS in der freizeit denn so gemacht und was gelassen wird."
eh' Fortsetzung:
Nee - dass hängt von gar nichts ab!!!
also "freizeit" als legitimations- u. rechtsfreier raum, - sogar dann, wenn die "freizeit" "private" - wörtlich: geraubte - ressourcen vielfach über'm üblichen für öffentliche darstellungen nutzt? weil ja "von gar nichts abhängend", was das "angehen" anderer dessen betrifft, wie und was eine/r freizeitlich so lebt, aha. - daher natürlich der sumpf aus kindesmisbrauch, kindesmishandlung, schwarzen kassen und übelster "konnektive"/netzwerke ..., - gerdgas-schröder, schäuble, kohl u. co. lassen wärmstens grüßen ...
nun, die schwärze solchen tiefschwarzen privatismus, der sich als "liberalismus" tarnt, um ungestört sich politik zu kaufen und mit seinem eigentum, familie usw. angeblich je machen darf, was er will, tragen sie ja schon im namen.
oder sie meinen, da ein öff. diskurs zum freizeitlichen leben eines besonders öffentlichen anderen angeblich "von gar nichts" abhänge, dass dieser diskurs dann eben auch völlig unbegrenzt und ohne anlaß/grund geführt werden dürfe/solle.
das wiederum sehe ich nun auch nicht so.
Ich hab das Ding nicht gemacht.
Man hat leider keine Kontrolle über seinen eigenen Wikipedia-Eintrag. Wenn es nach mir ginge, würde dort mein publizistische Tätigkeit gar nicht erwähnt.
Sie finden, ich vernachlässige meine Arbeitspflichten?
Wie kommen Sie eigentlich darauf?
Sie können das viel kürzer sagen.
Ihnen passt nicht, was ich schreibe, deshalb soll ich es nicht schreiben.
<<Die oberste Militärführung der Ukraine denkt wie Jarosch.>>
Was Sie dank bester Vernetzung mit der ukrainischen Militärführung wissen oder sind Sie zu dieser Erkenntnis durch intensives Studium spezieller Quellen im Internet gekommen?
Eigentlich auch egal. Jarosch ist ein Waisenknabe zu dem, was ihre Waffenbrüder in der Ukraine gerade alles zerbomben.
"Wer soll von wem, mit wem, für wen entmachtet werden? Diese Fragen sollte man sich ehrlich beantworten, bevor man eine Revolution anzettelt."
Natürlich.
Das habe ich persönlich, meinen Beitrag "Das neue Europa" habe ich hier schon öfter verlinkt.
Und natürlich erscheint es völlig unrealistisch. Aber das wohl noch vor jeder Revolution so.
Hierzulande vermisse ich dazu allerdings sehr viel vom dafür nötigen Spirit...
"Hierzulande vermisse ich dazu allerdings sehr viel vom dafür nötigen Spirit..."
Vom sagenhaften Clownsduo Mensching & Wenzel gab es zur Wendezeit das Programm und den Film "Letztes aus der DaDaeR" (Trailer hier mit dem Titel "Undank ist der Welten Lohn"). In dem Programm kommt auch eine Szene vor, in der sich die Beiden nicht auf einen Termin für die Revolution einigen können. Es kommet nicht so sehr auf den Spirit einiger an (Avandgarde der Arbeiterklasse hieß das mal).
Revolutionen sind reif, wenn die da unten nicht mehr wollen und die da oben nicht mehr können. Aus meiner Sicht trifft in D gegenwärtig beides nicht zu.
Schönes Video. :-)
"Revolutionen sind reif, wenn die da unten nicht mehr wollen und die da oben nicht mehr können. Aus meiner Sicht trifft in D gegenwärtig beides nicht zu."
Ja, aber das könnte sich ziemlich bald ändern. Die Inflation wird nicht über Nacht wieder verschwinden.
Aha. Sie vermuten also erstmal grundlos hinter jedem, der Ihnen über den Weg läuft, einen Verbrecher. Kann das sein, dass Sie in Ihrer Kindheit ein traumatisches Erlebnis hatten? Dann könnte ich das verstehen.
"nun, die schwärze...tragen sie ja schon im namen."
Nee - da haben Sie meinen Namen mistverstanden: Mein Name ist Vision, eine zukünftige Regierung Deutschlands betreffend.
* da haben Sie meinen Namen mistverstanden: Mein Name ist Vision, eine zukünftige Regierung Deutschlands betreffend. **
Hm... ich kenne 'nerrazura' eigentlich nur als tifoso dell'Inter, also als Fan-Gemeinde des FC Internazionale Milano .
Als zukünftige Regierung aber spannend, die Zukunft ist ja noch nicht geschrieben.
Psst...ich will den "allwissenden" @dos provozieren.
Ich habe eben mal auf den Kalender geschaut, also es wird zunehmend eng für Putin-den.-Eroberer, bis 9.Mai noch einen vorzeigbaren Erfolg abbuchen zu können. Vielleicht kann er damit protzen, Mariupol derart geschreddert zu haben, dass es nicht mal mehr von einer Katze bewohnt werden kann, aber sonst ist er ja unverändert eher mäßig erfolreich unterwegs.
Naja. Statt diesen Artikel zu lesen, empfehle ich denn doch eher Andreas Kappeler - Kleine Geschichte der Ukraine. Auch die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit wurden eher propagandistisch dargestellt. Das Zielpublikum klatscht vor Begeisterung Beifall. Karl Schlögel - Entscheidung in Kiew wäre die bessere Lektüre gewesen. Es ermüdet, die immer gleichen Phrasen noch zu kommentieren. Mit einem historischen Abriss hat der Artikel aber nichts zu tun.
Heute kann sich wohl noch niemand ein Bild von dem wirklichen Ausmaß der Zerstörung machen. Viele Bilder, die ich gesehen habe, deuten darauf hin, dass viele Wohnblöcke nicht durch Explosionen zerstört wurden, sondern die Scharfschützen mit Feuer vertrieben worden sind. Dadurch konnten die Menschen in den Kellern überleben. Wie weit die Hitze die Statik der Gebäude geschädigt hat, muss untersucht werden. Aber es könnte sein, dass ein großer Teil wieder bewohnbar gemacht werden kann. Mariupol sieht nicht aus wie Raqqa, Mossul, Falludscha oder Ost-Aleppo.
Aktuell gibt es wieder einen humanitären Korridor für Zivilisten, über den diese das Stahlwerk verlassen könnten. Selenski gibt aber keinen Befehl, die Männer, Frauen und Kinder gehen zu lassen. Der UN-Generalsekretär ist gerade in Moskau und wird nach Kiew reisen. Vielleicht kann er etwas bewirken.
"Es ermüdet, die immer gleichen Phrasen noch zu kommentieren."
Stimmt, also lassen Sie sie doch einfach gleich stecken.
Darf ich Ihnen mal einen guten Rat geben? Sie fallen nicht tot um, wenn Sie nicht jeden meiner Kommentare kommentieren. Es geht. Sie werden es kaum glauben.
Nicht so streng sein, einige haben halt eine Fangemeinschaft. Im Übrigen auch mal danke von mir für ihre Buchempfehlungen, wobei ich meine 'Fehlstelle' Ukraine demnächst mit Kappler "Ungleiche Brüder" etwas ausfüllen werde.
Ist aber schon so (mehr oder weniger unvermeidlich), je mehr sie kommentieren, um so mehr Kommentare handeln 'sie' sich ein. Das also, was man nicht unbedingt befördern will, erhält damit ungewollten Schub. Deshalb auch nichts Weiteres zum Thema (hier zumindest).
"Fangemeinde" muss es natürlich heißen.
..... und ich hab "es" schon (weit-gehend) "geschafft"!
Es freut mich, dass Sie schlechte Laune haben. Die haben Sie in jedem Falle auf Lebenszeit verdient. Zum Thema haben Sie ja außer Ihrer Mimosenhaftigkeit mal wieder nichts beizutragen - Gott sei Dank! Und Ihren Herrn Schlögel konnte ich schon im TV bewundern - nein, danke.
Bevor der thread im Kleinklein versinkt, ein Versuch zur Relevanz dieses historischen Exkurses:
Wenn die Komplizenschaft des rechten Sektors mit dem deutschen Faschismus, und wenn v.a. der Einfluß der Ultrarechten auf die Entwicklungen in der Ukraine, speziell des Maidan 2014ff im Westen nicht negiert oder völlig kleingeredet werden können, dann würde eines der zentralen Narrative nicht so ohne weiteres funktionieren: "Die Ukraine verteidigt unsere Freiheit", wahlweise "Europas Freiheit".
Es ist angesichts der grassierenden, anhaltenden Korruption in der Ukranine, der schwachen zivilgesellschaftlichen Institutionen etc. ohnehin erstaunlich, dass auch nur halbwegs informierte Menschen hierzulande sowas für bare Münze nehmen. Und dass sie (anscheinend) bereit sind, dafür größte finanzielle Entbehrungen, Kriegsrisiken etc. umstandslos auf sich nehmen. Ich bin sicher: Wenn dieses hypertrophe Freiheitspostulat deutlichere Risse bekommt, dann könnte alles mögliche ins Rutschen kommen. Deswegen ja der propagandistische Aufwand und die Emotionalisierung, die jeden klaren Gedanken vernebeln sollen.
Angenommen also, die Freiheitserzählung ist zentral, zugleich aber auch fragil, scheinen mir zwei der jüngsten Ereignisse erklärungsbedürftig:
(1) Der Auftritt Selenzkyjs im Griechischen Parlament, mit zwei Vertretern der Azow-Truppe im Schlepptau. Wobei ein spezielles Politikum darin bestand, dass deren Brüder im Geiste, die Partei "Goldene Morgenröte", lange Jahre im Parlament vertreten, in Griechenland u.a. wegen krimineller Machenschaften seit kurzem verboten ist.
(2) Die massiven Angriffe Selenzkyjs und Melnyks auf Steinmeier und Scholz. Das waren ja keine Ausrutscher, sondern wohlgeplante, publicity wirksame Aktionen. In jedem anderen Land hätte schon Geringfügigeres Abmahnungen und Entzug des diplomatischen Status zur Folge gehabt. – Zumindest in der SPD hat das schon zu Unruhe geführt, selbst der Atlantiker Gabriel läßt sich das nicht mehr bieten (etwa bei M. Illner, 21.04.22 https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner)
Ist es vorstellbar, dass Selenzkyj und Melnyk in Eigenregie so agieren? Ist das als Ausdruck nationalistischer Überheblichkeit und Arroganz zu werten? Oder, was ich nicht annehme, bereits als Torschlußpanik?
"Was Sie dank bester Vernetzung mit der ukrainischen Militärführung wissen"
Der Oberkommandierende und Jarosch sind Buddies. Wenn Sie das auf dem Bild nicht sehen, kann ich Ihnen auch nicht helfen. Buddies, die sich beide als Militärs verstehen - auch das sieht man auf dem Bild - denken in militärischen Fragen mindestens sehr ähnlich.
Sie haben völlig Recht. Und es gäbe noch viele weitere Verfehlungen der ukrainischen Regierung hinzuzufügen.
Aber das fällt alles hinten runter. Denn das Narrativ in den Medien und größtenteils in der Politik bei uns ist schlicht und ergreifend:
Russland darf den Krieg nicht gewinnen. Die Ukraine wurde überfallen, wehrt sich nun heroisch, wir müssen sie stärker unterstützen. (Jedes Mal mit den Anschlussfragen: Tun wir denn schon genug? Können sich unsere ausländischen Partner, die diese Hängepartie in Deutschland ja auch verwundert verfolgen, sich noch auf uns verlassen? Was gibt Deutschland für ein Bild ab in der Welt, was zählt das Wort des Kanzlers?)
Und wenn man dann mal über's Ziel hinausschießt wie Herr Melnyk, dann ist das nur zu verständlich in dieser Situation. Punkt, Aus, Feierabend.
Es ist absolut geisteskrank wie unsere öffentliche Debatte läuft. Was mich am meisten aufregt - oder fassungslos macht: Wie kann man ernsthaft vertreten, dass mehr Waffenlieferungen in die Ukraine unsere Sicherheit erhöhen? Dass diese Waffen kein zusätzliches Leid für alle Kriegsparteien in der Ukraine (incl. Zivilbevölkerung!) mit sich bringen, sondern Schlimmeres verhindern helfen. GEHT'S EIGENTLICH NOCH?!?
Ich habe fertig.
„Es ist angesichts der grassierenden, anhaltenden Korruption in der Ukranine, der schwachen zivilgesellschaftlichen Institutionen etc. ohnehin erstaunlich, dass auch nur halbwegs informierte Menschen hierzulande sowas für bare Münze nehmen.“
Glaubwürdige Lügen werden auch hierzulande für bare Münzen hingenommen.
„Wenn die Komplizenschaft des rechten Sektors mit dem deutschen Faschismus,...“
Sie meinen der rechte Sektor in der Ukraine war „nur“ Komplize des deutschen Faschismus?
"bis 9.Mai noch einen vorzeigbaren Erfolg abbuchen zu können"
Dieses terminliche Ziel hat allerdings der Westen ausgegeben, nicht Russland, soweit ich weiss.
An irgendetwas muss man sich ja festhalten, solange sich die Fronten langsam, aber eben doch in Richtung Westen verschieben.
„Und Ihren Herrn Schlögel konnte ich schon im TV bewundern - nein, danke.“
Bewundern Sie zur Wahrheitsfindung Hagen Rether.
"Wie kann man ernsthaft vertreten, dass mehr Waffenlieferungen in die Ukraine unsere Sicherheit erhöhen? Dass diese Waffen kein zusätzliches Leid für alle Kriegsparteien in der Ukraine (incl. Zivilbevölkerung!) mit sich bringen, sondern Schlimmeres verhindern helfen."
Das wird weitgehend geglaubt, was ein Beispiel dafür ist, wie erstaunlich Propaganda wirken kann.
Waffenlieferungen vermindern Leid nur, wenn sie einen Krieg abkürzen, also die belieferte Seite in die Lage versetzen, den Gegner schnell zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen.
Dass das in diesem Fall nicht funktionieren kann, sollte eigentlich jedem und jeder klar sein.
<< Wenn Sie das auf dem Bild nicht sehen, kann ich Ihnen auch nicht helfen.>>
Was Sie alles an einem Bild erkennen! Lassen Sie sich manchmal von Wahrsagerinnen die Karten legen? Ach, nee, das können Sie ja besser als jede Wahrsagerin.
<<Buddies, die sich beide als Militärs verstehen - auch das sieht man auf dem Bild - denken in militärischen Fragen mindestens sehr ähnlich.>>
Nach dieser umwerfenden Logik, kann ich Sie ja ohne schlechtes Gewissen, weiter russischen Waffenbruder nennen.
„Waffenlieferungen vermindern Leid nur, wenn sie einen Krieg abkürzen, also die belieferte Seite in die Lage versetzen, den Gegner schnell zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen.“
Jede Waffenlieferung verlängert einen Krieg.
Danke für den Link. Hagen Rether ist großartig, v.a. live. Es ging, meine ich dreieinhalb Stunden lang oder so, als ich ihn vor einigen Jahren gesehen habe.
"Jede Waffenlieferung verlängert einen Krieg."
Bis zum Beweis des Gegenteils schließe ich mich auch ganz generell dieser Einschätzung an.
Oder fällt Ihnen ein konkretes Gegenbeispiel ein, wo das mit der Verkürzung des Krieges durch Waffenlieferungen in der Praxis jemals funktioniert hat, @Gunnar Jeschke? (Während eines Krieges, nicht vorher.)
"Nach dieser umwerfenden Logik, kann ich Sie ja ohne schlechtes Gewissen, weiter russischen Waffenbruder nennen."
Das sagt mehr über Ihr dysfunktionales Gewissen aus als über Herrn Jeschke.
Ist jetzt aber keine Neuigkeit, weshalb ich es mir verkneifen werde, dem Affen weiter Zucker zu geben.
„Was Sie alles an einem Bild erkennen! Lassen Sie sich manchmal von Wahrsagerinnen die Karten legen? Ach, nee, das können Sie ja besser als jede Wahrsagerin.“
Herr Jeschke hat einen sachlich fundierten Artikel geschrieben und beteiligt sich im Forum an der Diskussion. Ob er sich mit Wahrsagerinnen beschäftigt hat, weiß ich nicht. Sie hingegen haben sich am Abschuss von Ulrich Heyden mit ähnlichen Argumenten beteiligt. Für den Abschuss von Lutz Herden hat es, für Sie, leider nicht gereicht.
Meinen Sie, aus Ihrer Sicht verständlich, Gunnar Jeschke sollte keine Artikel im Freitag veröffentlichen?
"Für den Abschuss von Lutz Herden hat es, für Sie, leider nicht gereicht."
Hoffen wir's - es ist aber auch noch nicht aller Tage Abend. Von wann datiert der letzte Artikel von Herrn Herden über die Ukraine?
* Waffenlieferungen vermindern Leid nur, wenn sie einen Krieg abkürzen, *
Da muss ich jetzt eine einseitge Sichtweise beklagen. Wenn es in diesem Krieg darum geht, Leid zu vermindern, dann würden mir durchaus auch andere Maßnahmen einfallen. Waffen werden schließlich auf beiden Seiten benutzt.
Und wenn es grundsätzlich darum geht, Leid zu vermindern, dann hätte man diesen Krieg ja nicht beginnen müssen.
Und weil sich in Russland bisher niemand bereit findet Putin zu meucheln, können wir jetzt eben nichts machen für eine Beendigung des Krieges.
Bestechende Logik!
Und außerdem hat Putin angefangen!
Haben Sie Kinder? Wenn sich zwei Kinder streiten und eines glaubhaft versichern kann (mit Zeugen), dass das andere Kind angefangen hat mit dem Hauen, was machen Sie dann? In Ihrer Logik bleibt nur eines: Dem anderen, sich verteidigenden Kind einen Baseballschläger in die Hand zu drücken. Denn das andere Kind darf mit seiner Aggression nicht durchkommen.
<<Dass das in diesem Fall nicht funktionieren kann, sollte eigentlich jedem und jeder klar sein.>>
Na ja, mit jedem können Sie ja nur einen recht eingeschränkten Kreis meinen. Ich schaue mir gerade Girkin auf YouTube an. Kann ich Ihnen nur empfehlen, Sie können ja fließend Russisch. Sehr erstaunlich, wie die Einschätzung Girkins im Kern mit denen von Arestowitsch bezüglich der Strategie und der militärischen Erfolge ihrer russischen Waffenbrüder übereinstimmen. Beide können die von ihnen verbreiteten Erfolgsmeldungen und strategischen Erklärung in keiner Weise nachvollziehen.
Aus ihrer Antwort entnehme ich, wer sich Putin in den Weg stellt, der erzeugt nur unnötiges Leid. Demnach hat Putin einen Freifahrtschein, sich zu nehmen, was er gerade will.
Zuerast Georgien, dann Moldawien, Litauen usw.
„Demnach hat Putin einen Freifahrtschein, sich zu nehmen, was er gerade will.
Zuerast Georgien, dann Moldawien, Litauen usw.“
Die erste Frage: Will sich Russland die Ukraine nehmen?
Schade, um Ihre Lesefähigkeiten scheint es nicht gut bestellt zu sein.
Litauen ist übrigens NATO-Mitglied und liegt nicht südlich der Ukraine.
Aber egal - denn wenn wir ihn nicht aufhalten, dann marschiert Putin bestimmt bis zum Atlantik durch...
Ja.
* Litauen ist übrigens NATO-Mitglied und liegt nicht südlich der Ukraine. *
Mir ist durchaus bewusst, wo Liteuen liegt.
Und die Nato erzeugt dann kein Leid ? Die darf sich wehren ?
Mit 200.000 Soldaten möchte Russland die Ukraine einnnehmen. Sie sollten Ihren verpassten Sonntagsspaziergang nachholen. Vielleicht können Sie dann noch Gedanken entwickeln.
In Spanien muckt so eine Linksgrünalternativversiffte auf und plädiert für Frieden. Hallo?!? Die hat wohl den Schuss noch nicht gehört!
https://www.spiegel.de/ausland/spanien-regierungspartei-unidas-podemos-kritisiert-fuer-madrid-geplanten-militaristischen-nato-gipfel-a-3215b817-4622-4bbf-a818-23fbb74ef01b
"Ob er sich mit Wahrsagerinnen beschäftigt hat, weiß ich nicht."
Hat er.
24. April 2022: Waffenstillstand
30. April 2022: Sonnenfinsternis, die darauf hindeutet, dass [die Ukraine] Hilfe von einigen Nachbarländern bekommt, Verhandlungen, die den Krieg beenden
(ukrainische Astrologin: Maria Onischtschenko)
Das mit dem Waffenstillstand ging schon mal schief.
Wenn der Sicherheitsrat das durchwinkt, wird's endgültig verrückt...
"20.05 Uhr: Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat bei der Bundesregierung den Export von 88 Leopard 1A5-Panzern in die Ukraine beantragt. Das berichtet die Zeitung »Die Welt« unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Ein Rheinmetall-Sprecher wollte den Bericht gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters nicht kommentieren."
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-kiew-meldet-neue-russische-angriffsversuche-richtung-kramatorsk-a-d6ca3d2a-1d9b-4926-b6d9-6022fdbe3259
Dazu braucht es 500.000 Soldaten oder 1 Regierung.
"Sie meinen der rechte Sektor in der Ukraine war „nur“ Komplize des deutschen Faschismus?"
Natürlich nicht.
Sie reden von Gewissen? Alle Achtung!!
"Oder fällt Ihnen ein konkretes Gegenbeispiel ein, wo das mit der Verkürzung des Krieges durch Waffenlieferungen in der Praxis jemals funktioniert hat, @Gunnar Jeschke? (Während eines Krieges, nicht vorher.)"
Das ist natürlich schwer zu belegen, weil es ja immer nur eine Version von Geschichte gibt. Ich würde aber argumentieren, dass die deutsche Wehrmacht sich auch ohne englische und amerikanische Waffenlieferungen an die Sowjetunion nicht gegen die Rote Armee durchgesetzt hätte, woraus man mit gewisser Vorsicht schliessen kann, dass der 2. Weltkrieg ohne diese Waffenlieferungen länger gedauert hätte.
Ich habe noch ein kontroverseres Beispiel, nämlich die Waffenlieferungen Russlands an Assad. Mir erscheint es wahrscheinlich, dass der syrische Bürgerkrieg auf hoher Intensität länger gedauert hätte, wenn das nicht geschehen wäre. Auch hier ist der Grund, dass sich die andere(n) Seite(n) auf absehbare Zeit nicht hätten durchsetzen können, aber länger hätten Krieg führen können.
Das allgemeine Prinzip ist, dass Waffenlieferungen einen Krieg (höchstens) dann verkürzen können, wenn sie an die bereits stärkere Seite gehen.
"Demnach hat Putin einen Freifahrtschein, sich zu nehmen, was er gerade will.
Zuerast Georgien, dann Moldawien, Litauen usw."
Sie haben eine beeindruckend arbeitende Kristallkugel. Darf ich mir die mal ausborgen?
"Und wenn es grundsätzlich darum geht, Leid zu vermindern, dann hätte man diesen Krieg ja nicht beginnen müssen."
Sicher, da sind wir uns einig. Nur ist das bereits geschehen und die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.
"Und wenn man dann mal über's Ziel hinausschießt wie Herr Melnyk, dann ist das nur zu verständlich in dieser Situation. Punkt, Aus, Feierabend."
Das war schon bischen mehr als nur über's Ziel hinausgeschossen. Die besagten Aktionen haben immerhin dazu beigetragen, Risse in der Koalition offenzulegen (oder sogar, sie mit zu erzeugen). Das Trio Strack-Zimmermann, Hofreiter und (unseligerweise auch) Roth im zeitlichen Kontext der Auseinandersetzunh nach Lwiw zu fahren, und sich für Panzer und anderes schwere Gerät ins Zeug zu legen.
Michael Müller, SPD, ehem. Berliner Bürgermeister hat die drei Ampel-Kollegen danach scharf kritisiert und ihnen "Emotionalität" vorgeworfen. https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/kritik-an-hofreiter-roth-und-strack-zimmermann-m-c3-bcller-wirft-ampel-kollegen-emotionalit-c3-a4t-nach-ukraine-reise-vor/ar-AAWso1z
Das sind neue Töne in der Debatte.
"Es ist absolut geisteskrank wie unsere öffentliche Debatte läuft."
Ich verstehe Ihre Empörung gut. Aber gerade weil das meiste ist wirklich unterirdisch, verlogen etc. pp ist, finde ich es wichtig, genau zu beobachten, wo und weshalb eventuell Bewegung erkennbar wird.
"Und weil sich in Russland bisher niemand bereit findet Putin zu meucheln"
Ich denke, das erhoffte Ergebnis einer solchen Aktion würde ausbleiben. Die Projektion der politischen Richtung eines Staates auf eine Person ist in der Regel eine Illusion. So manches, was an der Trump'schen Politik kritisiert wurde, hat Biden einfach fortgesetzt.
* Sie haben eine beeindruckend arbeitende Kristallkugel.*
Fragen sie nicht nach einer Kristallkugel, verraten sie mir, was würde ihn daran hindern sollte. Also nach der Logik, Putin in den Weg stellen erzeugt nur Leid.
"In Spanien muckt so eine Linksgrünalternativversiffte auf und plädiert für Frieden. Hallo?!? Die hat wohl den Schuss noch nicht gehört!"
Wie meinten Sie das?
In ihrer angegebenen Quelle steht: "... die linksalternative Unidas Podemos (UP), kritisierte das für Ende Juni geplante Nato-Treffen als »militaristische« Veranstaltung, wie die Zeitung »El País« berichtete."
"Das allgemeine Prinzip ist, dass Waffenlieferungen einen Krieg (höchstens) dann verkürzen können, wenn sie an die bereits stärkere Seite gehen."
Gut, meinetwegen. Aber das ist ja eine hypothetische Überlegung, die hier nicht zutreffend ist.
"Ich würde aber argumentieren, dass die deutsche Wehrmacht sich auch ohne englische und amerikanische Waffenlieferungen an die Sowjetunion nicht gegen die Rote Armee durchgesetzt hätte, woraus man mit gewisser Vorsicht schliessen kann, dass der 2. Weltkrieg ohne diese Waffenlieferungen länger gedauert hätte."
Das mag so sein, aber die USA hatten ja damals auch kein Interesse an einem kürzeren Krieg in Europa. Sonst hätten sie z.B. nicht den Opel Blitz für Hitler produziert und viele kriegswichtige Ziele in Deutschland früher beschossen.
"Wie meinten Sie das?"
Ironisch.
* Nur ist das bereits geschehen und die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.
Und dennoch. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass menschliches Leid in den Planungen Putins auch nur die geringste Rolle spielt. Wie kann ich das dann beim Gegner beklagen.
Und um mich zu wiederholen: Den Widerstand aufgeben wegen eines evtl. militärisch stärkeren Gegners wäre ein Freifahrtschein für Putin. .
"Ich denke, das erhoffte Ergebnis einer solchen Aktion würde ausbleiben. Die Projektion der politischen Richtung eines Staates auf eine Person ist in der Regel eine Illusion. So manches, was an der Trump'schen Politik kritisiert wurde, hat Biden einfach fortgesetzt."
Volle Zustimmung.
Ich habe nur versucht, die kindischen Argumente der Hardliner zu antizipieren.
"Oder fällt Ihnen ein konkretes Gegenbeispiel ein, wo das mit der Verkürzung des Krieges durch Waffenlieferungen in der Praxis jemals funktioniert hat, @Gunnar Jeschke? (Während eines Krieges, nicht vorher.)"
Sorry - grääätsch ...
... aber zum Beispiel ...
1890 - 1892 leistete in Benin (Westafrika) eine 6000 Frau starke Truppe den französischen Truppen erbitterten Widerstand, verpassten den Kolonialisten empfindliche Niederlagen und erst als Frankreichs männliche Invasoren mit neuestem Gerät, dem gerade erfundenen Maschinengewehr anrückten, konnten sie siegen!
Die gnadenlosen KriegerInnen der Agooji starben einen noch gnadenloseren Maschinentod:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/warrior-women-afrikas-kriegerinnen-102.html
The truth lies on the pitch
Ich bin etwas ratlos, was Sie uns mit Ihrem Beitrag über die Agooji mitteilen wollten - zugegeben, da habe ich etwas für mich Neues gelernt.
Aber was wollen Sie damit sagen in Bezug auf den Ukraine-Krieg?
* So manches, was an der Trump'schen Politik kritisiert wurde, hat Biden einfach fortgesetzt. *
Das ist aber jetzt ein Jonglieren mit Allgemeinplätzen. Selbstverständlich hat Biden einiges fortgesetzt, dass ist bei einem Regierungswechesl ja der Regelfall. Aber einiges hat er eben auch nicht fortgesetzt.
Sie finden, ich vernachlässige meine Arbeitspflichten? -----------------------
sie versuchen wieder durch gegenfragen abzulenken:
es geht darum, dass ihrer unbedingt-absoluten apodiktion, was sie in ihrer freizeit machten, pleifel "gar nichts" angehe, realiter eine fülle von bedingungen entgegensteht:
zuvörderst die, dass ihr freizeit-tun ein öffentliches ist. pleifel "geht" aber öffentliches genauso "an" wie jeden anderen der rezipierenden öffentlichkeit. dazu gehört natürlich auch sein recht, öffentlich nach dem umfang und den ressourcen ihrer freizeitlichen öffentlichkeitsarbeit proaktiv zu fragen und aus deren differenz zum üblichen und nachvollziehbaren eben berechtigte bedenken gegen diese ihre öffentlichkeitsarbeit wiederum in die öffentlichkeit zu tragen.
dazu ergänze ich das stichwort mißbräuchlicher präokkupation und damit zerstörung des frei-öffentlichen, nicht durch partei- , bei ihnen der richtung "die basis", oder medien-politische vorfestlegungen gefilterten und "betreuten" raumes durch privilegierte anführer und deren gefolgsleute, die beide durch schlichte massierung in redundanz und ohne fortschritt durch widerlegung jeden müll, der einmal geäußert wurde, immer wieder erneut massenhaft in die diskurse streuen, als wäre nie etwas gewesen.
"Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass menschliches Leid in den Planungen Putins auch nur die geringste Rolle spielt."
Nein, das spielt bei ihm keine Rolle. Ich hatte bereits unter meinem ersten Blogbeitrag zur Ukraine bemerkt, dass ich Putin für ein *rschl*ch halte.
Was ich für grundfalsch halte, ist aber das folgende Argumentationsmuster: A ist ein Schurke. A liegt im Streit mit B. Also muss B ein Engel sein.
Man kann nicht alles akzeptieren, was B tut (und jemals getan hat), allein deswegen, weil B von A angeriffen wurde.
"Und um mich zu wiederholen: Den Widerstand aufgeben wegen eines evtl. militärisch stärkeren Gegners wäre ein Freifahrtschein für Putin. ."
Ich verstehe dieses Argument und denke, dass der Duktus meines ersten Beitrags zu diesem Krieg auch ziemlich klar ausdrückt, dass wir ("wir" als "der Westen") eine geeignete Antwort finden müssen, denn der Angriff zielt zwar militärisch nur auf die Ukraine, politisch aber auf den Westen.
Es hilft aber gar nichts, wild um sich zu schlagen. Die ganze Situation hat verschiedene Aspekte, menschliche, wirtschaftliche, finanzielle (das ist nicht das Gleiche wie wirtschaftliche), militärische und auch propagandistische. Sie hat auch zeitliche Aspekte, nämlich für wen die Zeit spielt und das hängt auch davon ab, ob man g e e i g n e t e Mittel einsetzt und ob man sich den Einsatz der eigenen Mittel so lange leisten kann wie der Gegner.
Der Westen ist wirtschaftlich erheblich stärker als Russland, aber er spielt verdammt viel schlechter Schach als Putin.
Wie begründen Sie Ihre These, Herr Jeschke stehe der Splitterpartei "Die Basis" nahe?
"Aber einiges hat er eben auch nicht fortgesetzt."
Und das ist dann auch schiefgegangen.
(Sorry, ich konnte nicht widerstehen. Sie hatten den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt. Natürlich gilt das nicht zu 100%, aber in den Augen vieler US-Amerikaner doch in erheblichen Ausmass.)
"zuvörderst die, dass ihr freizeit-tun ein öffentliches ist."
Sicher. Ich schreibe öffentlich etwas nieder und muss mit sachlicher Kritik daran leben.
Aber doch nicht mit Angriffen auf meine Person, die auf irgendwelchen Metaargumenten beruhen, statt auf Sachargumenten, die sich auf meinen Text beziehen.
Ich habe einen Text öffentlich gestellt. Die Oeffentlichkeit geht der Text etwas an, aber keineswegs seine Entstehungsbedingungen, sofern ich dabei keine Gesetze verletzt (oder Pflichten vernachlässigt) habe.
Sie irren meiner Meinung nach. Sie sitzen der Ente der Hardliner auf, die Putin unbedingt "in die Schranken weisen" wollen.
Erstens könnten Sie wissen, dass der Kaukasus-Krieg durch Georgien (ermuntert durch die USA und NATO) begonnen wurde. Das kann man selbst im Abschlussbericht der EU nachlesen - der russischen Propaganda nun wirklich völlig unverdächtig.
Zweitens könnten Sie auch wissen, dass es vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine jahrelange diplomatische Vorstöße gegeben hat. Nein, nicht von westlicher oder ukrainischer Seite - von dort wurden diese Vorstöße blockiert, zuletzt unmittelbar vor der russischen Invasion. Unsere Medien haben es als Diplomatie verkaufenb wollen, dass sowohl Scholz, als auch Macron noch einmal nach Russland gereist sind. Aber um festgefahrene Statements zu verkünden, hätten sie auch nur ihre "freien Qualitätsmedien" verwenden müssen. Reiselust und die Verkündung von "Nichtverhandelbarkeiten" sind etwas anderes als Diplomatie und Verhandlungsbereitschaft.
Berücksichtigt man dies, dann ergibt sich eine andere Logik. Warum muss man erst Leid erzeugen, wenn es auch andere Lösungsansätze gab? Warum musste man konsequent andere Lösungen verhindern? Haben Sie sich schon einmal diese Frage gestellt?
Wie Sie daraus dann den Einmarsch Russlands in Moldawien oder Litauen konstruieren können, ist aber beeindruckend. Haben Sie das von Herrn J. oder Kolobok gelernt? Das würde Einiges erklären...
* Der Westen ist wirtschaftlich erheblich stärker als Russland, aber er spielt verdammt viel schlechter Schach als Putin. *
Die strategische Vorgehensweise hat Washington inzwischen komplett übernommen, ich weiß nicht, wieviel Europa da noch wirken kann, oder will.
Und die US-Strategie ist immer gleich, viel hilft viel. Ich denke, dass die US-Hilfen erst wirklich anlaufen, sobald Odessa oder Kiew bedroht sind.
Also ich bleibe dabei, was ich anfangs geschrieben hatte, ein sichtbares Kriegsziel Donbass hätte vieles vermieden bzw. wird vieles vermeisen. Aber dieses Ziel ist bis heute nicht erkennbar.
damit, dass er sich im vorweg der letzten butag-wahl dahingehend in der fc geäußert hat.
*Warum muss man erst Leid erzeugen, *
Diese Frage sollten sie Hrn.Putin stellen, er hat den Krieg begonnen.
Ansonsten haben sie viel geschrieben, bei vielem kann ich auch zustimmen, insgesamt eine schöne Antwort.
Bloß hat sie nichts mit meiner Frage zu tun.
Wer oder was sollte Putin hinden, in Georgien das gleiche zu tun wie in der Ukraine ? Also quasi widerstandslos.
"Aber was wollen Sie damit sagen in Bezug auf den Ukraine-Krieg?"
Das letztendlich mit Tapferkeit (Agooji/Ukrainern) alleine kein Sieg zu erringen ist. Es geht um Sieg um jeden Preis! Die Dokrtrin der Militärs sticht, die Vernunft stirbt, verkürzt rübergebracht, weil ich schon müd bin & in die Heia will ...
goodn8
* Und das ist dann auch schiefgegangen.*
Also da wäre ich in der Beurteilung vorsichtiger, ein Elfmeter gewinnt noch kein Spiel. Ich möchte nicht wisssen, wo wir heute wären, wenn dieser Regierungswechsel in den USA nicht erfolgt wäre.
Trump hat gesagt, mit mit hätte es diesen Krieg überhaupt nicht gegeben. Hmm....
Die Oeffentlichkeit geht der Text etwas an, aber keineswegs seine Entstehungsbedingungen, ... -------------
nun, da sagen alle dazu einschlägigen wissenschaften, z. b. der sprache/n, der politik, der soziologie, geschichte und auch der naturwiss. epistemologie ganz das gegenteil, oft aus extrem schlechter erfahrung: um zu wissen, was ein text meint, wie er wirkt und was er realiter dann bedeutet, ist die kenntnis und analyse (mit bewertung der analyse-ergebnisse) auch hinsichtlich seiner entstehungsbedingungen unumgänglich. das sollten sie als wissenschaftler im 21. jh. längst verinnerlicht haben. der "absolute", angeblich rein für sich und sonst nichts stehende text ist eine - oft gefährliche - illusion, wie die geschichte aller wissensgebiete gezeigt hat.
Tatsächlich. Hmm, naja. Davon wird er mich nicht begeistern können. Mir ist diese Partei bisher v.a. durch einen peinlichen Rechtschreibfehler auf einem Wahlplakat aufgefallen.
Aber ich finde Herrn Jeschkes Artikel über die Ukraine jedenfalls sehr gut. Und ich halte es für absurd, ihn persönlich anzugreifen, weil er hierfür recht viel Arbeit aufwendet. Wäre Ihnen ein lieblos hingerotzter, nichtssagender Artikel lieber...?
"Trump hat gesagt, mit mit hätte es diesen Krieg überhaupt nicht gegeben."
Trump sagt viel, wenn der Tag lang ist. Bald wohl auch wieder auf Twitter.
Trump als Präsident hätte immerhin den Vorteil gehabt, dass Deutschland eher geneigt gewesen wäre, den USA nicht blind zu folgen.
Haben sie inhaltliche Argumente gegen den Text von Herrn Jeschke vorzubringen? Bitte äußern sie diese, sie würden mich interessierten?
Einfach zu sagen der Autor habe seine von schweizer Staat finanzierte Arbeitszeit für die Erstellung dieses Textes "mißbraucht" ist ein bißchen billig, finden sie nicht auch?
Wäre Ihnen ein lieblos hingerotzter, nichtssagender Artikel lieber...? --------
ebenfalls wie bei gj falsche, weil ablenkende gegenfrage.
denn hier geht es nicht (mehr) um qualitätsfragen, sondern um die legitimität der frage danach "wer spricht?", aus welchen verhältnissen bzw. entstehungbedingungen stammt ein text, sprecher usw. siehe https://www.freitag.de/autoren/gunnar-jeschke/ukraine-nationenbildung-und-nationalismus#1650921348761356
ob zum beispiel ein völlig gleichlautender text mit der überschrift "wir müssen etwas für die mütter tun!!" von einer gelbwesten-mutti, einem soros-thinktank, der springer-presse oder gar von hitler kommt, so macht das eben auf die dauer auch "inhaltlich" je je einen großen unterschied.
"denn hier geht es nicht (mehr) um qualitätsfragen"
Doch genau - darum geht's!
Und ob der Text direkt von Hitler kommt, hat mit der Richtigkeit nichts zu tun.
Genauso wenig, dass er "die Basis" bzgl. der BTW gut fand. War ja schliesslich keine verbotene Partei und hat mit dem Ukraine-Krieg heute rein gar nichts zu tun.
Muss Sie ja richtig wurmen, dass die Artikel von GJ hier beim "Freitag" so gut ankommen - und dann noch von einem Ostdeutschen, der in der Schule und im Studium nichts als ideologische Schei...e gelernt hat.
Na denn - dann suchen Sie mal schön weiter nach dem Splitter im Auge des Gegners. Sie haben ja sonst nichts zu tun.
Ciao a presto!
"*Warum muss man erst Leid erzeugen, *
Diese Frage sollten sie Hrn.Putin stellen, er hat den Krieg begonnen."
Ist das so? Da klammern Sie aber die 14.000 von der OSZE registrierten Toten im Vorfeld aber geflissentlich aus... ganz zu schweigen von den vielen Verletzten, Verschleppten, Gefolterten... Sind Sie sicher, dass der Krieg erst am 24.02.2022 begonnen hat?
"Bloß hat sie nichts mit meiner Frage zu tun.
Wer oder was sollte Putin hinden, in Georgien das gleiche zu tun wie in der Ukraine ?"
Sorry, ich verstehe dann Ihre Frage nicht. Wer oder was sollte die USA hindern, Kuba zu überfallen? Diese Frage ist mindestens ebenso plausibel.
Dann sind wir eben doch bei Ihrer Kristallkugel. Schade um die Diskussion.
"Trump hat gesagt, mit mit hätte es diesen Krieg überhaupt nicht gegeben. Hmm...."
Da sind wir wieder im Spekulationsfeld... aber wenn wir spekulieren und da vielleicht ausnahmsweise ein Körnchen Wahrheit in den Aussagen von Trump liegen würde: Was wäre dann? Wäre das so schlimm und verwerflich? Was würden Sie dann mit Ihrer seltsamen Theorie vom Durchmarsch der Russen bis nach Litauen/Georgien nur anstellen?
"Ist das so? Da klammern Sie aber die 14.000 von der OSZE registrierten Toten im Vorfeld aber geflissentlich aus... ganz zu schweigen von den vielen Verletzten, Verschleppten, Gefolterten..."
War das schon Krieg (im Sinne der Definition) - oder max. "Bürgerkrieg"?
Woher wissen wir, dass der WK II am 01.09.39 angefangen hat?
Ich frage ja nur...
"Und die US-Strategie ist immer gleich, viel hilft viel."
Die Resultate sind im Irak, in Libyen, in Syrien und in Afghanistan zu besichtigen.
"ein sichtbares Kriegsziel Donbass hätte vieles vermieden bzw. wird vieles vermeiden"
Woraus schliessen Sie das? Für die ukrainische Regierung ist selbst die Anerkennung der Annexion der Krim Anathema.
Und welche US-Hilfen unterhalb direkten militärischen Eingreifens würden Ihrer Meinung nach die strategische Lage ändern?
Was wären die innenpolitischen Folgen in den USA? Welcher Anteil der Bevölkerung kann dort auch nur rudimentär erklären, was in der Ukraine geschieht? Diese Leute müssten das bezahlen.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-russland-weitet-sein-kriegsziel-auf-moldau-aus/28275202.html
Georgien und Moldawien erfüller die gleichen Voraussetzungen wie die Ukraine, es sind ehem. Sowjetrepubliken, es gibt russ. Minderheiten (die natürlich unterdrückt werden), eine Nato-Mitgleidschaft ist erwünscht .....
"Wer oder was sollte Putin hinden, in Georgien das gleiche zu tun wie in der Ukraine ?"
Die russischen Truppen standen doch schon einmal nahe Tbilissi. Die georgische Armee war zu diesem Zeitpunkt bereits geschlagen. Sie befand sich auf einem planlosen Rückzug unter Zurücklassen grosser Mengen an Material und hatte keine Front mehr gebildet.
Russland hat die Truppen dann, auch nach Gesprächen mit dem Westen, auf die Linie zurückgezogen, die vor dem georgischen Angriff bestanden hatte. Es hat allerdings seitdem mehr Truppen in Südossetien und Abchasien stationiert.
Eine derartige Lösung wird es aber für die Ukraine nach zwei Monaten Krieg nicht mehr geben.
"Trump hat gesagt, mit mit hätte es diesen Krieg überhaupt nicht gegeben."
Trump sagt schnell mal was und nicht alles davon muss man bedenken. In diesem speziellen Fall lohnt es meiner Meinung nach aber schon, über den Satz nachzudenken.
Das bedeutet nicht, dass er richtig sein muss, aber Putin hätte sich vermutlich Trump gegenüber vorsichtiger verhalten als Biden gegenüber.
* Die Resultate sind im Irak, in Libyen, in Syrien und in Afghanistan zu besichtigen.
Das ist der erste Blick. Bloß dieses Mal verfügen die Waffen über deutlich motiviertere Bodentruppen. Ich habe mehrfach gelesen, dass ukrainische Einheiten an diesen Waffen von Briten bereits ausgebildet werden.
* Und welche US-Hilfen unterhalb direkten militärischen Eingreifens würden Ihrer Meinung nach die strategische Lage ändern?
-- > Ein direktes Nato-Angebot an Georgien.
* Was wären die innenpolitischen Folgen in den USA? Welcher Anteil der Bevölkerung kann dort auch nur rudimentär erklären, was in der Ukraine geschieht? Diese Leute müssten das bezahlen.
-- > Ein Sieg über Russland (zumal ohne eigene Verluste) lässt sich in der USA jederzeit verkaufen.
"Die Doktrin der Militärs sticht, die Vernunft stirbt"
Ich weiss nicht, ob irgendjemand hier "Geh und sieh" gesehen hat (westdeutsche Version "Komm und sieh"), ein spätsowjetischer Antikriegsfilm, der genau das zeigt.
Ich habe der Führung der NVA, für die ich sonst wenig übrig hatte, hoch angerechnet, dass sie diesen Film an der Offiziershochschule gezeigt hat.
* Eine derartige Lösung wird es aber für die Ukraine nach zwei Monaten Krieg nicht mehr geben. *
Eher nicht, aber auch Joe Biden kann jetzt nicht mehr zurück, also nicht ohne irgendwie gewonnen zu haben. An einem Abnutzungskrieg über viele Monate wird Putin scheitern.
"nun, da sagen alle dazu einschlägigen wissenschaften"
Nee. Das ist eine Meinung der Postmoderne.
Die Entstehungsbedingungen von Einsteins Relativitätstheorie sind durchaus interessant, sie sagen aber nichts über den Wahrheitsgehalt der Relativitätstheorie aus.
Auch in der Geschichte gibt es Fakten, die sicher überliefert und nicht zu leugnen sind.
"Die Entstehungsbedingungen von Einsteins Relativitätstheorie"
Ein verkrachter Wissenschaftler, der es gerade mal zu einer Anstellung im Patentamt gebracht hat, schreibt abends und sonntags eine Theorie zusammen, die er selbst für wichtig hält. Mitunter stellt er dabei die Füsse in kaltes Wasser, um ordentlich wach zu bleiben.
"ieses Mal verfügen die Waffen über deutlich motiviertere Bodentruppen"
Als religiöse Fanatiker in Syrien??
"An einem Abnutzungskrieg über viele Monate wird Putin scheitern."
Das ist eine kapitale Fehleinschätzung. Putin führt m i t v o l l e r A b s i c h t einen Abnutzungskrieg gegen die Ukraine.
* Als religiöse Fanatiker in Syrien?? *
Aber ja, Fanatiker haben nichts mit ausgebildeten Soldaten zu tun, also da sollten wir übereinstimmen.
Ein ausgebildete Einheit an einer Panzerhaubitze 2000 ist was anderen als ein Fanatiker mit einem Sturmgewehr.
* Das ist eine kapitale Fehleinschätzung. Putin führt m i t v o l l e r A b s i c h t einen Abnutzungskrieg gegen die Ukraine.
Also da wundere ich mich jetzt auch. Wo ist der zeitliche Vorteil Russlands ?
Und irgendwie.... schreibt der 'SPIEGEL' gerade..... Moskau plant, die umstrittenen, südlich der russischen Halbinsel Kamtschatka gelegenen Inseln auch militärisch vollständig zu erschließen. Das kündigte der stellvertretende Ministerpräsident Juri Trutnew laut russischer Nachrichtenagentur Tass während eines Arbeitsbesuchs in der fernöstlichen Region Chabarowsk an.
Demnach macht er jetzt auch noch gegen Japan eine Front auf ... das hätte doch jetzt nicht sein müssen...
>>...das hätte doch jetzt nicht sein müssen...<<
Ja wirklich nicht. Da doch die USA sich aus Ostasien so vorbildlich raushalten.
... also ich meine damit die Kurilen-Inseln..
Eine Stimme aus der Ukrainischen Armee (bei MoA gefunden)
"Achtzig Meilen nördlich von [Mariupol] sagte Oberleutnant Ivan Skuratovsky, der in der 25. Luftlandebrigade dient, gegenüber POLITICO, dass sofort Hilfe kommen muss."Die Situation ist sehr schlecht, die [russischen Streitkräfte] gehen mit verbrannter Erde vor", sagte der 31-jährige verheiratete Vater zweier Kinder per SMS. "Sie zerstören einfach alles mit Artillerie und bombardieren Tag und Nacht", sagte er per SMS.
Er befürchtet, dass sich seine Truppen in der gleichen Lage wie in Mariupol befinden könnten, wenn in den nächsten Tagen keine Verstärkung in Form von Arbeitskräften und schweren Waffen - insbesondere Luftunterstützung - eintrifft.
Skuratovsky beschrieb die Lage seiner Soldaten als "sehr verzweifelt".
"Ich weiß nicht, wie viel Kraft wir haben werden", sagte er und fügte hinzu, dass die Truppen unter seinem Kommando in der Gegend von Awdijiwka in der Nähe von Donezk seit Beginn des Krieges keine Ruhepause eingelegt haben. Mindestens 13 von ihnen seien in den letzten Wochen verwundet worden, und ihre Munitionsvorräte gingen gefährlich zur Neige, so dass sie nun Munition rationieren müssen.
Am Vortag sagte er gegenüber POLITICO, seine Soldaten würden mit russischen Haubitzen, Mörsern und Mehrfachraketen beschossen, "und zwar gleichzeitig". Nur Stunden zuvor seien sie von zwei Su-25-Kampfflugzeugen angegriffen worden, "und unser Tag wurde zur Hölle".
Skuratovsky hatte eine Botschaft an die Vereinigten Staaten und andere NATO-Länder: "Ich möchte ihnen sagen, dass Granatwerfer gut sind, aber gegen Luftangriffe und schwere Artillerie werden wir nicht lange durchhalten können. Die Menschen können die täglichen Bombardierungen nicht mehr ertragen. Wir brauchen jetzt Luftunterstützung. Wir brauchen Drohnen.""
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
* Da doch die USA sich aus Ostasien so vorbildlich raushalten.
Aber er spielt den USA damit doch in die Hände.
* Wir brauchen jetzt Luftunterstützung. Wir brauchen Drohnen.""*
Nun, Drohnen sind bestimmt welche unterwegs, aus USA, aus UK und evtl. aus der Türkei
Eine Umdrehung an der Eskalationsschraube. Wenn es dann ans grosse Sterben geht kann niemand mehr sicher sagen wer provoziert hat und wer reagiert.
Den USA ist sicher bewusst, dass sie den ökonomischen Block China/EAWU in einem Wirtschaftskrieg nicht besiegen können. Militärisch eigentlich auch nicht, denn im Weltkrieg 3 wird es keine Sieger geben. Mir kommt das Ganze reichlich irrational vor, und genau das macht mir Angst.
Eine Hoffnung könnte darin bestehen dass Beide sich noch bevor der grosse Krieg losgeht darauf einigen, dass es nur Verlierer geben würde und deswegen die Eskalationsschraube wieder runter drehen. Die USA müssten eben einsehen dass sie, anders als nach dem Ende des "Kalten Krieges" erhofft, doch nicht das weltbeherrschende einzige Imperium werden konnten.
* Den USA ist sicher bewusst, dass sie den ökonomischen Block China/EAWU in einem Wirtschaftskrieg nicht besiegen können.
--> dem ist sich die USA sicher nicht bewusst, also die gesamte EAWU (ohne China) hat eine Wirtschftskraft, die in etwa Deutschland entspricht.
* Eine Hoffnung könnte darin bestehen dass Beide sich noch bevor der grosse Krieg losgeht darauf einigen, dass es nur Verlierer geben würde und deswegen die Eskalationsschraube wieder runter drehen.
--> ich bin überzeugt davon, dass es eine solche Absprache zwischen USA und China bereits gibt.
Im Grunde bereits ein Krieg USA wegen Russland
meint ein Intellektueller aus den USA. Es rasen zwei Züge aufeinander zu, und niemand kann und will sie stoppen!
Wird es zum "totalen Weltkrieg" bis zum bitteren Ende kommen?
Sieg oder Tod, sagen beide Seiten oder ist die Menschheit noch zu retten?
Gibt es noch Hoffnung?
bitte den obigen Link lesen!
Ich denke, man muss EAWU und China de facto als ökonomischen Block sehen: EAWU-Rohstoffe plus China mit der in den vergangenen 30 Jahren massiv ausgebauten verarbeitenden Industrie. Den engen Zusammenschluss zeigt auch die Verknüpfung ihrer Zahlungsysteme SPFS und CIPS.
Vergleiche von BIP-Zahlen in Dollar oder Euro können darüber nicht viel aussagen.
* Vergleiche von BIP-Zahlen in Dollar oder Euro können darüber nicht viel aussagen.*
Nein, muss man nicht, der BIP ist ein Blitzlicht, mehr nicht. Dennoch ist es nicht sicher, wie sich ein statisches Blockverhalten (woran ich nicht glaube) jeweils entwickelt. In diesem Fall wird China erhebliche Märkte verlieren.
Bleibt eine Globalisierung weitgehend erhalten, dann wird die Lohnentwicklung in China ein entscheidender Faktor. Wenn ich davon ausgehe, dass China nicht dauerhaft auf billigste Arbeitskraft zugreifen kann, dann wird auch die Konkurrenzfähigkeit chinesischer Produkte leiden.
Sibirische Rohstoffe sind ein weiterer Faktor, da wird man sehen, wie sich das entwickelt. Im worst-case muss Alaska umgepflügt werden, was natürlich eine Sünde an der Natur wäre, aber finden wird sich dort vermutlich das gleiche, wie in Sibirien.
Ich wäre insgesamt vorsichtig, über die ökonomische Zukunft zu spekulieren. Denkbar wäre natürlich auch eine direkte Zusammenarbeit von USA und China, zum Vorteil beider, zum Nachteil aller anderen.
"Die Doktrin der Militärs sticht, die Vernunft stirbt"
Ich weiss nicht, ob irgendjemand hier "Geh und sieh" gesehen hat (westdeutsche Version "Komm und sieh"), ein spätsowjetischer Antikriegsfilm, der genau das zeigt.
Ich habe der Führung der NVA, für die ich sonst wenig übrig hatte, hoch angerechnet, dass sie diesen Film an der Offiziershochschule gezeigt hat."
Danke für den Hinweis auf Wikipedia, die Story aus dem Film kommt mir irgendwie bekannt vor, unter Umständen hab ich den Film als Aktivist der Friedensbewegung in den späten 80igern bzw anfang der 90iger sogar gesehen.
"Nun, Drohnen sind bestimmt welche unterwegs, aus USA, aus UK und evtl. aus der Türkei"
Das ist so, aber wieviele davon kommen vorn an? Die USA haben 300 Switchbladedrohnen versprochen. Vielleicht hat der Oberleutnant jemanden in seiner Einheit, der ein solches Steuergerät bedienen kann. Die Drohne ist aber zum einmaligen Gebrauch als Selbstmordgerät konzipiert. Die Frontlinie ist hunderte km lang. Welchen Effekt werden diese Drohnen also erzielen? Gegen Panzer sind sie übrigens machtlos. Und die russische Armee verfügt über etwas, wovon die NATO Alpträume bekommt, weil sie in absehbarer Zeit dies nicht hinbekommt, ein tief gestaffeltes Luftabwehrsystem, das untereinander dicht vernetzt ist. So werden dann täglich mehrere große Drohnen abgeschossen, darunter viele türkische TB2, die den Krieg gegen Armenien mitentschieden haben. Der Oberleutnant spricht hier also über Wunderwaffen, von denen die deutschen Landser noch 1945 geträumt haben.
Ein Oberbefehlshaber, der die Aussagen des Oberleutnants nicht kennt oder ignoriert, gehört standrechtlich erschossen. So geht man mit seinen Untergebenen nicht um. Man lässt sie nicht in aussichtloser Lage krepieren.
<<Das allgemeine Prinzip ist, dass Waffenlieferungen einen Krieg (höchstens) dann verkürzen können, wenn sie an die bereits stärkere Seite gehen.>>
Na dann ist ihrer Logik entsprechend ja alles gut. Seit gestern und heute wissen wir aus den Statements von Politikern aus Ost und West ja, dass die USA und NATO mittlerweile einen Sieg der Ukraine für möglich halten. In Russland ist man überzeugt, dass man nicht mehr nur gegen die Ukraine, sondern gegen die NATO kämpft. Hier im Forum wurde ja so oft wiederholt, um wie viel mehr die NATO für Rüstung ausgibt. Auch wirtschaftlich ist die NATO Russland mehrfach überlegen.
Also ihre Logik konsequent umgesetzt, sollte Russland, um weiteres Leid zu begrenzen, doch schnellstmöglich abziehen! Taugt das alles nichts, weil man gegen den großen Putin, den Schachspieler (manche vergleichen ihn hier eher mit einer Taube auf dem Schachbrett) angetreten ist?
Es gab mal eine Zeit, da gab es ein stilles Übereinkommen zwischen den USA und China. Das war der Traum von Henry Kissinger, wie er es in seinem Buch -kissinger/china. beschreibt.
Diese Zeit ist aber vorbei. Trumpf fing an China mit Wirtschaftssanktionen zu nerven. Biden hat China zum strategischen Hauptfeind erklärt und möchte China nach amerikanischen Vorstellungen umformen. China soll so werden, wie es die USA bereits ist. China soll die USA und ihre Werte nachahmen.
Die Leute in China wollen das aber nicht. Viele ChinesInnen kennen die USA, haben dort studiert. Sie haben die Armut, die Ungleichheit und die Straßenkriminalität in den US gesehen. So soll China nicht werden.
Die Menschen in China möchten sich nicht von den USA vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben. Sie möchten das chinesische Modell nicht in die USA exportieren. Sie möchten aber auch nicht, das die USA ihr Modell nach China exportiert. China möchte selbst entscheiden, welche westlichen Errungenschaften zu China passen.
Das ist im Grunde der Kern des Konflikts,
<<Und ob der Text direkt von Hitler kommt, hat mit der Richtigkeit nichts zu tun.>>
Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Eine russische Zeitung hatte mal Ausschnitte aus Tagebüchern irgendeiner Nazigröße veröffentlicht, es kann sogar von Goebbels gewesen sein. Ich persönlich war erstaunt, in welch warmen Ton diese gehalten waren und wie stark immer wieder der Wunsch nach endlich Frieden zum Ausdruck kam. Also, wenn man mal nur nach den aufgeschriebenen Worten urteilt...
<<Muss Sie ja richtig wurmen, dass die Artikel von GJ hier beim "Freitag" so gut ankommen ...>>
Wenn man es schafft, die Interessen des Zielpublikums zu bedienen, ist der Applaus doch garantiert. Das hat noch nichts zwingend mit Qualität zu tun.
Versuchen Sie einmal in unseren modernen Zeiten diesen Film mit deutscher Tonspur zu bekommen. OmU ist das höchste der Angebote.
Vor einigen Jahren habe ich in meinem Heimkino eine Serie mit Filmen von Nikita Michalkow gezeigt. Darunter auch die Trilogie "Die Sonne die uns täuscht". Den ersten Teilmusste ich über Amazon aus Frankreich importieren, weil dort wenigstens deutsche UT drauf waren. Jetzt kann man die synchronisierte Fassung kaufen. Er handelt von der Stalinzeit aus der Sicht einer ehemaligen bürgerlichen Familie.
freiheiten interessieren auch leute, deren tisch nicht gedeckt ist,
weil andere ihnen was wegfressen, ode: nicht sorgen ,
daß für alle was da ist !
Ihr primitiver materialismus ist bemerkenswert !
Seit wann interessiert denn Xi, was die Chinesen denken ?
Und die Chinesen haben die Ungeichheit und den USA gesehen ? Da kann China aber locker mithalten, soziale Ungleichheit ist für China einfachste Übung.
Also stellt sich die Frage, was will Russland in der Ukraine?
Vielleicht wollte Russland nur einem Angriff auf die russische Minderheit in Luhansk und Donezk zuvorkommen, die seit 2014 täglich beschossen wird, worüber in den westlichen Medien kaum berichtet worden ist? Eine Schwäche der Ukraine in der Auseinandersetzung ist, die ukrainischen Truppen stehen im Süden oder Südwesten des Landes, weil sie einen Angriff auf Luhansk und Donezk vorbereitet haben.
* So werden dann täglich mehrere große Drohnen abgeschossen,
Habe eben gelesen, Deutschland wird Gepards liefern
Der Leopard-Bruder Gepard ist als Flugabwehrsystem aufgesetzt, wurde bei der BW aber durch Luft-Luft-Raketen ersetzt. Aber ohne eigene Abwehrflugzeuge kann der helfen, allemal mehr als eine Drohne.
„Seit wann interessiert denn Xi, was die Chinesen denken ?“
Sie kennen Xi persönlich? Hat er Ihnen über seine Zeit der Verbannung in die Bergregion von Shaanxi erzählt, wo er, wie auch die anderen Dorfbewohner, in Höhlen gelebt haben. 15 oder 16 Jahre soll er damals alt gewesen sein.
"Ein Oberbefehlshaber, der die Aussagen des Oberleutnants nicht kennt oder ignoriert, gehört standrechtlich erschossen. So geht man mit seinen Untergebenen nicht um. Man lässt sie nicht in aussichtloser Lage krepieren."
Zumindest mehrfach lebenslängliche Haft sollte den Oberbefehlshaber erwarten.
* Ein Oberbefehlshaber, der die Aussagen des Oberleutnants nicht kennt gehört standrechtlich erschossen. *
Also der Oberbefehlshaber der Bundewehr ist der Bundesminister für Verteidigung. Sie können davon ausgehen, dass der eher wenig Kontakt zu einem Oberleutnant (in der Regel Gruppenfüher) hat. Das wird wohl bei den meisten Armeen so sein.
Sie geben also zu, daß China und die USA auf gleicher moralischer Stufe stehen?
Das ist ein Fortschritt. Bisher predigte doch die USA, sie sei God's own Country, die "leuchtende Stadt auf den Hügeln" die auserwählt sei, der Menschheit Freiheit und Demokratie zu bringen.
Putin hat auf diesen amerikanischen Ezeptionalismus mal geantwortet, vor Gott wären doch alle gleich. Dem kann ich auch als Atheistin zustimmen.
Ich frage sie, sind sie für die Gleichheit der Nationen oder halten sie den Westen für überlegen, auserwählt sein westliches Modell der ganzen Welt mit Feuer und Schwert aufzuoktroyieren?
Wenn aber das westliche Modell auch nicht besser oder schlechter ist als andere politische Modelle anderer Völker, was berechtigt dann den Westen sein Modell mit Krieg verbreiten zu wollen?
Warum behalten sie ihre westlichen Werte nicht für sich, lassen andere Länder in Ruhe und verzichten nicht, die westlichen Werte anderen aufzuzwingen?
Lassen sie auch China in Ruhe, es möchte sein Modell der BRD NICHT aufoktroyieren!
"Habe eben gelesen, Deutschland wird Gepards liefern."
Auszug aus der Wikipedia:
"Der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard (FlakPz Gepard) ist ein autonomer, hochmobiler, allwetterkampffähiger FlaK-Panzer aus deutscher Produktion. Bereits in den 1970er-Jahren entwickelt und produziert, bildete er für lange Zeit einen Eckpfeiler der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr, des niederländischen und des belgischen Heeres. Mit der Außerdienststellung bei den ursprünglichen Nutzern Ende der 1990er- beziehungsweise Anfang der 2000er-Jahre wird er in der Zwischenzeit nur noch bei anderen Armeen verwendet."
Also bestenfalls für D eine umweltfreundliche Entsorgung von Schrott.
Dabei sind jedoch noch einige Dinge zu beachten.
1. Dort steht "autonom". Wenn das Gerät sein Rundsuch- oder Folgeradar einschaltet, dann pinselt es sich ein Fadenkreuz aufs Blech und ist ein gefundenes Fressen für die russische vollintegrierte Abwehr.
2. Die Reichweite ist sehr begrenzt. Drohnen oder Hubschrauber können ihm leicht aus der Ferne den Garaus machen, ohne sich in Gefahr zu begeben.
3. Solch ein Teil wiegt 47 t und kann nicht fliegen. Inzwischen ist das ukrainische Eisenbahnnetz fast vollständig lahmgelegt, da die Russen kürzlich eine Reihe von wichtigen Umspannstationen zerstört haben. Der zuständige ukrainische Minister spricht von Monaten bis Reparaturen beendet sind. Das Land verfügt nur über wenige Dieselloks, denen außerdem der Sprit fehlt.
„Das Land verfügt nur über wenige Dieselloks, denen außerdem der Sprit fehlt.“
Ein Grund mehr endgültig ein Ölimport aus Russland zu verhängen, damit keine Treibstoffe mehr in die Ukraine geliefert werden können
"Sie können davon ausgehen, dass der eher wenig Kontakt zu einem Oberleutnant (in der Regel Gruppenfüher) hat."
Mal abgesehen davon, dass in früheren Zeiten hierzulande ein Obergefreiter zum GröFaZ wurde, stimmt das oben gesagte in zweierlei Hinsicht nicht.
Ein Oberleutnant ist schon in Friedenszeiten als Zugführer (ca. 30 Soldaten und Unteroffiziere) überqualifiziert. Sie dürfen davon ausgehen, dass er mindestens Kompaniechef (ca. 100 Soldaten und Unteroffiziere + gegebenenfalls Offiziere) ist. Bei der gegenwärtigen Ausfallrate könnte er sogar Bataillonskommandeur sein. Ich habe es zu NVA-Zeiten erlebt, dass ein Unterleutnant am Ende seiner 3-jährigen Dienstzeit eine Kompanie führte. Da hatte ein länger dienender Leutnant gerade seine Offiziershochschule beendet und wurde Zugführer.
Natürlich wird dieser Oberleut