a.u.s.gelernt?

Alterslernmut Das Leben endet [oft] vor dem Zeitschriftenregal beim Griff in die unzähligen Angebote aus Freizeit und Tratsch.

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Die Welt verliert den Rechenschieber, kann nur noch durch Einsatz von Energie ein Ergebnis ermitteln.

Mathematik? Wenn die Abitur- und Studienaufgaben noch auf Ormigabzügen gewurzelt und potenziert wurden, finden wir uns im Ältergeworden. Heute erlöst man seine Formeln am PC. Die Ergebnisse haben sich über die Jahrzehnte nicht geändert, nur die Stellen hinter dem Komma sind länger geworden. Die Kreide zeitet letztlich dahin. In wenigen Jahren bildschirmen die Wände erstlich.

Ich habe nie verstanden, warum man die Stellen hinter dem Koma bereits vor der Abiturprüfung suchen soll, das Gymnasium, Lehrer und Mitschüler auf den Kopf stellt und seinen Scheinabschied vom Lernen mit Sprüchen aus dem Land der Werbung feiert.

Heute begegnen mir Menschen, die in den letzten Berufsjahren bis zur Rente nur noch ein Nichts an Wissen erhalten wollen und jede Anfrage mit einem "Da bin ich nicht mehr da!" beantworten.

Doch wir sollten nicht aufgeben, lieber immer wieder die Bänke runterklappen und Wissen aufnehmen. Im Schatten der Freizeit- und Formatindustrie trocknet sonst der Kopf aus. Goldwissen wird zu Silbereisen.

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Wenn sich auch die Schwerpunkte verlagern, wird Mathematik durch Anderswissen verdrängt. Gut so.

Warum haben eigentlich so wenige Menschen auf ihren Smartphonen einen wissenschaftlichen Taschenrechner installiert? Weil es schon genügend Freizeit und Tratsch im Onlineregal gibt. Eine Statistik bleibt unter Verschluss.
Wir wären erschüttert.


http://kyf.net/freitag/utb.php?d=28.10.2014

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Geschrieben von

Gustlik

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