Baustellenreport

Format Zwischen den Steinen

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Auf deutschen Baustellen geht es gewöhnlich zu. Zwischen Mörtel und Kelle liegt eine bekleckerte Bild, das Formatradio rauscht durch die Fugen. Mann kann sich entscheiden zwischen den besten Schlagzeilen oder den besten Hits aus den 80ern, 90ern oder den heutigen. Gut formatiert macht es keinen Unterschied, wo man gerade ist. Antenne Dudelburg oder Hitradio Fröhlich klingen ähnlich, gleich. Und die Bild schlägt überall zu, scheinbar kennt sie jede Region.
http://kyf.net/freitag/img/bildbau.jpgDer Morgenmuffel sollte sich aufmachen, noch bevor die Mörderatoren aus Fröhlichburg ihre Morgenlachtabletten einwerfen, und auf deutschen Baustellen die Zeitungen austauschen, die Sender in allen Radioempfängern verstellen.

Würde ein Aufschrei durch Deutschland gehen, wenn Kulturradio und die TAZ zur Pausenversorgung gereicht wird?

Mal angenommen, im Szeneclub "Ohne Apostroph" des Buntbezirkes würde Mann rülpsen und furzen, auf der Baustelle dagegen die Pause mit einem Gemüsesnack, einem doppelten Espresso und einer Kurzdebatte zum Thema "Liebe im Buch" ausfüllen. Jeder Tag auf dem Bau käme einer Vernissage gleich. Statt Sekt und einem "Bla...Bluff" gibt es die prämierte Hammerhaltung. Erregt diskutiert Mann und Besucher über die Struktur der Wände, die Tiefgründigkeit der Grundierung und dem Lehmgehalt des Mörtels. Die Zeitung berichtet über das Einschlagen von Nägeln, über das Kopftreffen ohne den Verlust von Fingern.

Ich würde mich breitschlagen lassen, die Welt mal so zu verdrehen.
http://kyf.net/freitag/utb.php?d=14.08.2012

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden