Zu den Kunstwerken der Pressemacher gehört, die Ankündigungen für Preiserhöhungen der Zeitung oder Zeitschrift im Nirvana zu verstecken. Es kommt auf die Kunst an, dem Leser den Aufschlag mitzuteilen, aber zu hoffen, er würde es überlesen. Eine Herausforderung für den Seitengestalter.
Der deutsche Pressemarkt lichtet sich weiter. Nur die Fachzeitschriften bleiben bei einer relativen Konstante. Da gönnt man sich einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Der leidige Leser muss bluten. Ich muss bluten... Meine Fachzeitschrift hat sich im letzten Jahr einen Überinflationsausgleich von 5,4% gegönnt und will dann demnächst die Preise um 7,7% erhöhen.
Begründet wird dies neuerdings nicht mehr.
Keine erhöhten Ausgaben für Druck und Papier? Oder baut das Fachmagazin aus Hannover sich ein goldenen Klo mit USB 3.0 Port? Vielleicht wird der Kaffeeautomat mit WLAN verbunden und der Redakteur kann jetzt seine Tasse Sansibar für den Raum Kairo vorbestellen...
Ich weiß nicht, wie ich als Leser zurückschlagen soll. Wirklich immer gleich das Abo kündigen?
Ein großer Schluck auf dem Pressemarkt
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