Indoorpolitik

Pragmatiker Die Besetzung von Ministern und Staatssekretären treibt dem Beobachter die Bügelfalten auf's Nicki.

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Nach einem Berufsleben mit Berufswechseln und entsprechenden Bewerbungen, kann jeder ein Lied davon singen, was Stellenbeschreibungen und die Erfüllung jener Anforderungen bedeuten.

In der Politik spielt das scheinbar keine Rolle. Hier kann ein Jeder ein Allesministerium besetzen. Man beachte, dass die Beschreibung >>PRAGMATIKER<< nichts mit Berufserfahrung zu tun hat. Politisch gesehen kann ein PRAGMATIKER auch die Landeslandwirtschaft ministrieren, kennt aber dabei einen Vorgarten nur aus Erzählungen und den Unterschied zwischen Licht- und Dunkelkeimern nur aus "Du und Dein Garten".

Lichtkeimer gibt es derweil in der Politik zur Genüge. So richtig es ist, dass die Linke in Thüringen den Bratwurstrost in der Staatskanzlei nun mal wendet. So richtig sind auch einige Kritikansagen, die nur hinter vorgehaltener Hand geäußert werden.

Jeder hat das Recht auf Veränderungen. Wenn aber in manchen Biografien das Sitzen vor dem Bürotisch eine Konstante ist, die in irgendeiner FDJ-Kreisleitung in aller Hauptamtlichkeit begonnen hat und nun in Koalitionsverhandlungen oder gar im Ministerium endet, so treibt mir das doch einige Bügelfalten ins gewendete Nicki.

Ich hätte mir dann doch einige (echte) Pragmatiker mehr gewünscht. Solche, die in ihrer Biografie nicht nur Indoorpolitiker stehen haben, sondern auch wissen, was Lötkolben, Spaten, Kassenbuch, Byte... und Schweiß bedeuten.

So ist auch die Regierungsmannschaft mit angeschlossenen Staatssekretären unter Bodo Ramelow (leider) keine Ausnahme. Man will zwar nicht alles anders, aber vieles besser machen, nur benötigt der gute reformorientierte Wille auch eine große Portion Praxis. Für ein Praktikum vor einer (CDU-) gewachsenen Beamtenstruktur in den Ministerien ist es einfach zu spät!

http://kyf.net/freitag/utb.php?d=06.12.2014

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Geschrieben von

Gustlik

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