Keine Lust auf Debatte

Bundestag Wenn es bundesnacht wird über Deutschland.

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"Oh Wunder!" Eine Studie der Bertelsmann[an]stiftung hat ergeben, dass sich Menschen kaum für den Bundestag und seine Debatten[un]kultur interessieren.
Interessant dabei, dass insbesondere die jüngere Generation vom Bundestag kaum Notiz nimmt, obwohl diese doch durch den Ausstattungsgrad an Kommunikationstechnik nur einen Wisch von der Bannmeile entfernt [stetig] telefoniert.

Gut 70 Prozent kennen keine Bundestagsdebatten. Und wer überhaupt im Bundestag sitzt, dort regiert und opponiert, ist auch eine Unbekannte aus mehreren Prozenten.

Übertragen wir dieses tolle Ergebnis auf die Länder, müßten wir den Föderalismus zum 1.1.2015 einstellen, Regierungen und Parlamente in eine Auffanggesellschaft schicken.

Willensbildung ist schon lange keine Fruchtfolge in der Parteienlandschaft mehr, sondern ein verknöcherter alter Baum, der von Beziehungsgeflechten mehr und mehr überzogen wird.

Alternativen? Das deutsche Parteiengesetz schreibt genau vor, wie die Willens[un]bildung zu erfolgen hat. Hier ist festgelegt, wie zu kandidieren, zu wählen und mitzubestimmen ist.
Auch eine Volksabstimmung zu bestimmten Themen wird das Problem nicht grundsätzlich verändern. Die Menschen sind abdemokratisiert. Daran ändert auch die Bildung einer Bürgerinitiative nichts, wenn eine Stromtrasse oder eine Schweinemast gerade das eigene Grundstück bedroht.

Dass die Mitbestimmung so nicht funktioniert, Menschen, die man Wähler nennt, diese Prozesse ablehnen und sich im Informationsüberfluß [nur] den leichten Dingen zuwenden, muss alarmieren.

Ein Rumdoktern hilft nicht. Das praktizieren wir schon beim Beleben unserer Innenstädte.

Es drohen Verwerfungen... und ein Brennpunkt nach 20 Uhr.

http://kyf.net/freitag/utb.php?d=08.12.2014

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Geschrieben von

Gustlik

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