So langsam sterben sie alle weg, die Prägungen, die sich in unsere Augen und unsere Ohren geschliffen haben.
http://www.getvinyl.com/img/original/344_3.jpeg(Foto: http://www.getvinyl.com)
2006 machte ich mich auf nach Berlin, ins Tempodrom, um Tangerine Dream und Edgar Froese zu sehen. Es können wohl nur Ostdeutsche nachvollziehen, dass das vergangene Unerreichbare plötzlich als Erreichbares einen Schauer über den Rücken laufen läßt.
Edgar Froese hat die elektronische Musik geprägt. Und besonders auch im Osten, in der DDR, wurde sein Wesen bestaunt und nachempfunden.
"1980 waren Tangerine Dream die erste westliche Band, die im Palast der Republik in Ost-Berlin spielte. Oh ja! Es wird ja oft behauptet, Udo Lindenberg sei das gewesen. Stimmt aber gar nicht. Viele wollten da auftreten, aber wir durften als erste. Der Grund war ganz einfach: Wir hatten keine Texte. Und es kam hinzu, dass ich mich damals schon lange für die ostdeutschen Musiker engagiert hatte; ich hab zum Beispiel regelmäßig Synthesizer rübergeschafft, die man in der DDR nicht kriegen konnte. Da gab's dann einen Reinhard Lakomy und einen Franz Bartsch - in der DDR, das man muss einfach mal neidlos sagen, lebten die besseren Musiker! Die hatten ihr Handwerk gelernt, viel besser als die im Westen. Bloß an den technischen Geräten fehlte es ihnen, und da haben wir geholfen, wo wir nur konnten. So kam es dazu, dass wir noch zu Mauerzeiten zwei Tourneen durch die DDR gemacht haben, und dass wir dann auch in diesem Heiligtum auftreten durften, im Palast. Eine Wahnsinnsveranstaltung..."
(http://www.berliner-zeitung.de 2006)
Wenn ich ein Mädchen wär,
würd ich jetzt auf der Treppe sitzen.
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