Pingzeiten in die Fankurve

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Zu den Segnungen moderner Technik gehört, dass der Nachbarraum schon in
Torjubel ausbricht und wir erst den Torschuß erahnen.
So ist das eben, wenn wir terrestrisch schauen und der Nachbar per Satellit
oder Kabel beflimmert wird.
Wer kann schon genau erklären, ob sein Gerät am DVB-T, DVB-S oder DVB-C hängt und HDTV kann, könnte oder nur vorbereitet ist. Egal. Ein Großteil der Anwesenden wird das Mehrbild im HDTV nicht finden, sie waren auch schon mit Stereo überfordert.

"Und als der Hubschrauber hinter dem Sofa aufstieg, verlangte Kurt wieder auf Mono zu stellen."

Mono ist einfacher, wegen der Orientierung.

Aber es kommt noch später. Wer eine Übertragung per Internet verfolgt, erlebt kein blaues Wunder, sondern einen verzögerten Stream. Da hat der Nachbarraum schon angestoßen, bei uns wackelt erst das Tornetz. An der Mediatheke gibt es dann "Ruckelballi", das Getränk für Stoßzeiten.

Schlechte Zeiten, um sich untereinander abzustimmen.

Früher war alles pünktlich und gleichzeitig. Da hörte man noch Radio auf Mittelwelle oder Langwelle.

Morgen oder übermorgen, wenn Frau Töpperwien im Radio ihren letzten Satz sagt, ist es vorbei mit dem guten Ton. Dann haben wir nur noch perfekte Bilder, um noch zielgenauer in Abständen zu jubeln. Ein hochauflösendes Bild vom Zieleinlauf als ORWORM sähe da echt blöd aus. Egal.

Kurt will dann vielleicht wieder sein Schwarzweiß, wegen der Orientierung auf das Wesentliche. Er ist jetzt Rentner, war früher Maler, wurde immer als Schwarzmaler beschimpft, weil seine frisch bepinselten Wände aussahen wie Zielfotos.

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Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

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