In der Stadt gibt es eine Ruine, Wände sind mit Balken abgestützt und über dem kaputten Dach hängt eine blaue Plastikplane. Eigentlich fehl(t)en nur noch die EU-Sterne, um den Zustand des europäischen Bündels zu beschreiben. Wenn es hier mal richtig regnet und der Wind scharf von der Seite weht, werden den Mauern aus Lehm die Knie weich. Aber wen interessiert das eigentlich?
Zusätzlich zum Sterntalern gab es noch eine Kommunalwahl. Nun haben auch wir endlich eine Braunkappe im Stadtrat. Nur ein Bierzelt neben dem Wahllokal und ein Halligalli auf Alles hätte die Beteiligung heben können.
Vielleicht sollte man Wahllokale zukünftig mit Signalmunition ausstatten und Wahlen mit einer Beteiligung von unter 50% verungültigen. Sollen die Leutinnen doch sehen, wo sie ihre Entscheidungen zu Wasser, Strom und Steuer herbekommen. Jeder Nichtwähler bekommt einen Aufschlag von 50% auf den Straßenausbaubeitrag und wer einen Antrag zur Befreiung von der Hundesteuer stellt, muss zukünftig noch 2 andere Hunde durchfüttern.
Und wir feiern uns… für jedes Prozentchen an Wahlbeteiligung! Osteuropa unterbietet uns ganz euphorisch.
Die gewählten aus Kommune und Europa sollten ihr Mandat nicht annehmen und auch die Folgekandidaten sollten die Annahme des Mandates verweigern. Parlamente wären dann eine Fata Morgana mit einer Politikspiegelung aus Desinteresse und Mirdochegal. Der nächste Richtungswechsel wird dann beim Mittelalterspektakel an der Burg „Fürst Unlust“ ausgefochten.
http://kyf.net/freitag/utb.php?d=26.05.2014
Seebestattung für die Wahlen
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