Volk in der Christmast

Biomensch Geschlachtet wird am 24.12. am Eiligen Abend.

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Irgendwo im Hinterkopf klemmt noch eine Erinnerung an das Haus Auensee in Leipzig. Damals fuhr Kind noch Pioniereisenbahn.

Heute wird in solchen Häusern fortlaufend konzertiert. Es wird hier das eingespielt, was der schmelzende CD- und DVD-Markt nicht mehr hergibt. Am Schlüsselband für 8 Euro kann man seine Fan-Allüren aufhängen.
Ich wollte hier auch etwas Ruhe finden, die Leipziger Innenstadt scheint randvoll und atemlos zu sein. Es gab eine schillernde Stehmusik mit Sonne...

Zuvor traf ich Mann und Frau, schreiendes Kind in deutscher Christmast. Jeder scheint seine Freunde, Verwandten und Bekannte eingeladen zu haben, um mal schnell den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Eigentlich ist ja die ganze Innenstadt Weihnachtsmarkt...

Die verlorene Ehre der Gemütlichkeit
und des Kerzenlichtes

In den Schaufenstern werden Weihnachtskugeln gestapelt, in den Passagen künstliche Weihnachtsbäume in den Weg http://kyf.net/freitag/img/wmarkt.jpggestellt, Wein wird an allen Ecken geglüht und verschmeckt, es wird gekleckert, gemüllt, an und auf Papierkörben gefressen, was die Adventszeit an Christmast zu bieten hat. Menschen laufen nur noch querbeet und trampeln auf den letzten Kerzen herum.

Andersdenkende könnten wie 1989 in die Nikolaikirche fliehen, um etwas an Einsamkeit zu denken. Wenden wird sich nichts mehr...

Schön, dass es endlich ausreichend LEDketten gibt, mit denen wir die Hoffnungen fesseln können. Sollten im Irgendwann ausreichen Flakscheinwerfer im Massenmarkt angekommen sein, können wir die letzten Träume abschießen.
http://kyf.net/freitag/utb.php?d=02.12.2012



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Geschrieben von

Gustlik

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