Vor Westerland die Kriegsverbrechen begraben

Geschichte Guido Knopp schaltet ab.

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Vor 68 Jahren begann der Warschauer Aufstand...
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Und Guido Knopp verkündet den Sendeschluß.

Doch bestimmte Fragen hat Guido Knopp nie gestellt.

Wir hören die Erinnerungen, sehen alte Menschen, die in jungen Jahren Gegner waren und nun ihre Geschichten vor die Sessel und Sofas deutscher Konsumenten werfen.

Da ist der Held, der auf Seiten Deutschlands kämpfend, nie seinen Rentenanspruch verloren hat, sogar Karriere im Nachkriegsdeutschland West gemacht hat und ehrenvoll dem Luxus erliegt.

Da ist der Held, der auf Seiten einer Nation Osteuropas kämpfend, heute ehrenvoll eher ein ärmliches Dasein führt. Nur die Orden werden stolz präsentiert.

Ehrenwert gilt es noch immer, wenn Mann kurz vor dem Endsieg nicht die Flinte ins Reichskorn geworfen, sondern bis zum Kapitulationsende uniformiert deutsche Stellungen gehalten und durchgegriffen hat.

Einer der Ehrenwerten aus jenen Tagen war Heinz Reinefarth.

Wir erinnern uns an den Beginn des Warschauer Aufstandes im August 1944. Der Aufstand wird niedergeschlagen. Warschau liegt in Schutt und Asche.

Reinefarth hat Tausende auf dem Gewissen. Nur der Mangel an Munition verhindert, das seine Schieß- und Sprengbefohlenen noch intensiver wüten. Seine Entschlossenheit wird ausgezeichnet. Er darf sich noch in der Festung Küstrin bewähren, um Tausende wieder in den Tod zu schicken.
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Nach dem Krieg ist er über 10 Jahre Bürgermeister in Westerland (Sylt) und Sitz im Landtag von Schleswig-Holstein. Er stibt 1979 auf Sylt mit Generalspension. Eine Auslieferung an Polen fand nie statt.

Der Landtag von Schleswig Holstein verschweigt noch immer sein Wirken, das Massaker im Stadteil Wola von Warschau. Westerland dankt seinem ehemaligen Bürgermeister weiterhin, unvergessen.
http://kyf.net/freitag/utb.php?d=02.08.2012

mehr zum Thema:

  1. shz.de
  2. spiegel.de
  3. auslandsdienst.pl
  4. wikipedia.de
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Geschrieben von

Gustlik

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Gustlik

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