Irgendwo zwischen Anzuchterde und Graberde soll sich das wahre Leben abspielen. Da tummeln sich spezielle Erden für Rosen, Geranien, Blumen, Tomaten, Kräuter, die sackweise gekauft werden sollen.
Am Ende bekommt das Lebensabschnittsgemüse noch eine passende Erde aufs Grab gestreut, damit dort auch alles gut in Frieden stirbt.
Alljährlich stellt man sich zur Haupterdensaison schon die Frage, was da an Tonnen durch die Landschaft gefahren, im Bau- und Gartenmarkt gestapelt und an Anzuchtmann und Anzuchtfrau gebracht wird.
Mit wieviel Tonnen wurde zum Beispiel eine Stadt wie Leipzig in den letzten Jahren beerdet? Wo landet das Zeugs, wenn es ausgelaugt aus Kübeln und Blumenkästen entsorgt wird? Welche Rolle spielt eigentlich noch Kompostierung im Kreislauf? Wo landen unverkaufte Erden, die desaisonalisiert dahindämmern?
Deutschland ist sicher das Land mit der größten Erdendichte. Neues gibt es immer wieder... Pferdemist pelletiert und Stroh in kleinen Häppchen gut verpackt in Plastik, damit die Erdbeeren auch schön trocken liegen.
Verkaufen lässt sich wirklich alles, um einen Grünfinken zum Grünstar zu machen. Ein richtiger Kompost kann nicht kapitalisiert werden.
Sie kommt... die Eisheiligenerde. Bestückt mit Eiswürfeln sorgt sie für das Eisheiligenfeeling am Boden, wenn der Klimawandel die Fröste in den Juni verschiebt.
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