Xaver Unsinn

Windhockey Es windet und tickert. Wenn dann der Unsinn vom Eis ist, landet die Gewohnheit im Tor

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Xaver Unsinn

Bei solchen Windrichkeiten muss man bildern. Dazu gehört der fliegende Kinderwagen vom Brocken, Menschen, die sich halbrechtwinklig gegen den Wind stellen, Reporter, die an Geländer gebunden werden, um sinnlose Fragen aus gutklimatisierten HD-Studios zu beantworten.

Wie ein bunter Hühnerhaufen wird getwittert, gebloggt, getickert, gebrennpunkt, was die Bandbreite hergibt.
Und doch hat Deutschland nach Abschaffung der Sirene noch immer kein einheitliches Warnsystem für Katastrophen.

Im bunten Mix der silbereisigen Berichterstattung bleibt das Konkrete auf der Strecke. Obdachlose und Menschen, die gerade keinen Zugang zum Medium haben, werden nicht erreicht. Sollten Strom und damit Internet vom Baum getroffen werden, bekommt der ratsuchende Bürger schnell Panik. Zwischen den Hits der letzten Jahrzehnte erinnert man sich, dass die Sendereinfalt damals Dinge auf den Punkt gebracht hat.

Wir sollten über Xaver reden. Bei Plasberg, bei Will, bei Jauch und Illner... und ein Buch darüber schreiben lassen. Dann haben wir einen kostengünstigen Gast für die nächste NDR-Talkshow.

Wenn dann der Unsinn vom Eis ist, landet die Gewohnheit im Tor. Vielleicht reicht demnächst die Bandbreite doch nicht aus, die Kerzen müssen angezündet und Batterien gehortet werden. Und auf der nach oben offenen UKW-Skala rauscht kein Sender mehr, um zu sagen, wo der nächste Halt ist.

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Geschrieben von

Gustlik

aufgedacht und nachgeschrieben

Gustlik

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