Ab 2020 keine Verkehrstoten mehr auf Deutschlands Straßen?

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gestern ging die meldung durchs radio, die anzahl der verkehrsopfer auf deutschlands straßen sei im vergangenen jahr drastisch zurückgegangen, nämlich um 10% gegenüber dem vorjahr. an hochrechnungen aller art inzwischen gewöhnt, fällt es nicht schwer, das jahr 2020 als das erste jahr ohne verkehrstote auf deutschlands straßen auszumachen.

voraussetzung wäre freilich, dass in den kommenden 10 jahren, ausgehend von '08, die abnahme tödlich im straßenverkehr verunglückter um absolut etwa 500 durchgehalten würde. da die ursachen für die verkündete reduktion nicht so genau zu berechnen und zu beweisen sind, wäre es für die verkehrspolitik schon eine vorweisbare leistung, wenn nicht die absoluten zahlen von 2008, sondern nur der prozentsatz, also 10%, weniger tödliche unfälle pro jahr in folge zu erreichen wären.

wenn aber die nicht ab-, sondern zunehmenden staus eine bedeutende ursache der verminderung sind, wofür gewiss einiges spricht, dürften die fortschritte in den nächsten zehn jahren unfallstatistisch so weitergehen.

nun wird zugleich gemeldet, annähernd die hälfte der tödlichen crashes seien frontalzusammenstöße. oft kommt es zum verlassen der rechten spur durch überhöhte geschwindigkeit in kurven. wenn es sich bei den fahrern nicht hauptsächlich um suizidabsichten handelt, gibt es ein primitives mittel, die anzahl der straßenverkehrstoten um hohe prozentsätze zu verringern: statt der durchgezogenen weißen streifen in der straßenmitte betonmauern errichten, die zumindest den schrägen aufprall eines jeden pkw abfangen. solche durchgezogenen mauern in straßenmitte gibt es bereits, selbst außerhalb der straßenbiegungen.

natürlich gilt weiterhin, dass jede/r tote auf der staße eine/r zuviel ist. außer dem mittelstreifenmauerbau ist die herabsetzung der promillegrenze eine ganz wichtige bedingung für die verringerung der straßenverkehrsopfer. null toleranz für tödliche verhältnisse.

in letzter zeit mehren sich die auffahrunfälle an stauenden, wobei lastwagen ungebremst die letzten autos der warteschlange stauchen. solche unfälle sind meist tödlich. wie sie zu verhindern sind, ist bekannt. die politik darf die lkw-fahrer nicht allein lassen. es muss ein beifahrer her (wie vor jahren).

um das ziel für 2020 zu erreichen, sollten außerdem die panzer und tiefflieger von den straßen verschwinden. panzer, das sind die sogenannten landrover, nach ihrer abstammung (vom jeep) und ihrem gewicht (anderthalb und mehr tonnen leer); wenns kracht, haben sie genügend wucht und stahl, um den größtmöglichen schaden anzurichten.

200 km/h ist eine ordentliche reisegeschwindigkeit für kleine propellerflugzeuge. autos, die sich mit diesem tempo einem stauende oder einem anderen hindernis nähern, können nicht abheben. darum sollte diese unfallursache auch endlich auf deuschen straßen ausgeschlossen werden (entsprechend dem weltstandard)..

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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