das thema autopolitik ist aktuell auf der tagesordnung, aber natürlich wieder mal nicht grundsätzlich, sondern spezialisiert auf etwas mehr oder weniger giftgas in den städten.
vergessen sind die hunderttausend verkehrstoten auf brd-straßen in den jahren des wiederaufbaus. nach dem motto: wo gehobelt wird, da fallen späne.
auch jetzt sind es noch ein paar tausend tote auf den straßen hierzulande, von den schwerverletzten gar nicht zu reden. opfer müssen gebracht werden - wie bei den azteken damals. nur sagt das niemand. nur sieht das niemand. verständlicherweise. denn wir leben in einer kriegsgesellschaft. da sind schwerverletzte, verwundete genannt, normal, und tote, gefallene genannt, ebenso.
es fehlt das menschliche maß. globalisierung ist die marschroute. je gigantischer desto besser. ein mensch verschwindet dagegen vergleichsweise im nirgendwo.
das regime des unmenschen hat nie aufgehört. nur sind die untaten immer besser verborgen und getarnt worden. so wie die straßen nach tödlichen oder anderen unfällen zügig geräumt und wieder befahrbar gemacht werden.
die sogenannte wiedervereinigung war ein großer alter fehler. immer größer! das ist die devise. ein mensch ist viel zu klein für diese politik. er kommt unter die räder. im wörtlichen und übertragenen sinn. sozusagen gesetzmäßig.
small is beautiful, war mal der wahlspruch eines alternativen ökonomen. völlig unverständlich für weltbewegende konzerne und parteien.
Kommentare 32
unter der überschrift autopolitik (auto-politik?)
hatte ich was konreteres erwartet.
eine kritik am herrschenden system der mobilität
sollte anmders orientieren als:
das regime des un-menschen zu stürzen:
ist das beste, in der angestammten sitz-gruppe zu verbleiben!
neben der aktuellen auf-deckung der kollaboration von konzernen,
die die sucht nach preis-verschleierndem individual-verkehr
auf spezifische weise bedienen,
und wahl-ermächtigten parteien, die wenig einwände haben,beschäftigungs/einkommens/steuer-
politik auf treu und glauben den konzernen zu übergeben,
muß eine prioritäts-diskussion an fahrt gewinnen,
die dem markt für mobilität politische grenzen setzt.
Du hast ja recht, aber die deutsche Volkswirtschaft und die Automobilindustrie sind nicht small! Sie sind Turbo! 600PS mit 350km/h! Sicher laesst sich das System als unmenschlich bezeichnen, aber da leben sehr Viele von. Selbst wenn man nur Hartz IV kriegt, wird das auch ueber Exporte finanziert. Das soll jetzt nicht mein Coming-Out als Neoliberaler sein, aber das Gruen viel schoener als Umweltgifte ist, weiss ich auch. Richtig Linke in Fundamentaloppposition sagen ja auch, dass man bei der Gesellschaftskritik keine konkreten Alternativen aufzeigen muss. Insofern lasse ich auch Deine Meinung gerne gelten. Ich frage mich nur, was es bedeuten wuerde, wenn ich alles mehr "small" waere und ob mir das Leben in dieser "small" - BRD mit den damit verbundenen Konsequenzen gefallen wuerde, denn als ein poor - man wuerde ich das bestimmt zuerst zu spueren bekommen. Ich raeume aber ein, dass, wenn der ganze Wahnsinn so weitergeht, irgendwann ein Punkt erreicht sein wird, bei dem sowieso auf "small" umgeruestet werden muss, weil es dann keine Alternative mehr dazu geben wird und dass dann die gesellschaftlichen Gestaltungsspielraeume, wie das gestaltet werden kann, nicht mehr da sein werden und dass dieser Gestaltungsspielraumdafuer jetzt noch da waere. Nur das Argument was ich jetzt gebracht habe, hoert man schon seit den 1970ern. Seitdem hat sich schon Einiges im oekologischen Bewusstsein veraendert, aber die Taten hinken hinter. Zwar werden heute schon ernst zu nehmende Elektroautos gebraucht, aber der Individualverkehr mit seinem ganz persoenlichen Gluecksversprechen bleibt natuerlich in diesem Denken bestehen. Ich bin da aber auch kein Extreme, aber finde es schon richtig, ob die vielen Autos, die nur eine Stunde am Tag gebraucht werden, intelligenter eingesetzt werden koennten. Fuer den sonstigen Mobilotaetsbedarf waeren viel mehr Busse und Bahnen einzusetzen. Die Idee stammt natuerlich nicht von mir und ist wohl auch nicht des Raetsels Loesung. Mehr faellt mir zu diesem Thema aber nicht ein.
Korrektur : bei "gebraucht" meinte ich eigentlich "gebaut". Bei "Extreme" meinte ich "Extremer". Einige Saetze sind viel zu lang und viel zu lang geworden, aber ich meine, dass man da durchkommen kann. Wem es das wert ist, der oder die kann bitte auch Rueckfragen stellen. Ich wuerde mich freuen. Alles nochmals auf zu schreiben, macht es meines Erachtens auch nicht uebersichtlicher. Danke fuer das Verstaendnis.
Sicher laesst sich das System als unmenschlich bezeichnen, aber da leben sehr Viele von.
lieber por, das ist wie mit der rüstungsindustrie. auch davon leben und sterben ziemlich viele. ist leider kein argument, wenn auch der alltag.
Nur das Argument was ich jetzt gebracht habe, hoert man schon seit den 1970ern.
dass ein argument ein paar jahre alt ist, macht es nicht wie eine zeitung wertlos.
Fuer den sonstigen Mobilotaetsbedarf waeren viel mehr Busse und Bahnen einzusetzen. Die Idee stammt natuerlich nicht von mir und ist wohl auch nicht des Raetsels Loesung.
doch, doch, das ist die entscheidende alternative. nur lässt damit nicht soviel reklame bei den leutchen machen und verdienen wäre nicht ganz so einfach, weil besser kontrolliert. die tödlichen unfälle würden ebenfalls wesentlich weniger sein. denn busfahrer und lokführer sind berufsfahrer, die besser ausgebildet und besser kontrolliert werden als die "spaßfahrer".
die kritik muss an die ursachen gehen, das heißt, an die millionen spaßfahrer. wenn die ersetzt würden durch busfahrer und lokführer etc., dh durch öpnv, sähe die bilanz vorhersehbar besser aus. was die unmenscherei betrifft.
das sind sehr alte forderungen. aber setzen zuviel voraus für die verhältnisse.
aber ich meine, dass man da durchkommen kann.
lieber por,
ich meine nicht nur, ich weiß, dass man da durchkommen kann. denn ich bin ja dadurch gekommen - ohne schwierigkeiten übrigens.
Lieber helder, danke fuer Dein Verstaendnis in Bezug auf meine Korrektur.
Viele Gruesse
Poor on ruhr
Lieber helder, bei den Arbeitsplaetzen, dass das kein Argument ist , stimmt natuerlich. Nur die Leute, die in der Automobilindustrie arbeiten, werden das sicher anders sehen. Was soll man denen sagen.? Kann man da einfach so darueber weggehen? Bei der Ruestungsindustrie stimme ich Dir zu. Es sollten keine Waffen in der BRD produziert werden. Waffen werden ganz gezielt zum Toeten produziert. Autos werden zum Fahren produziert. Ich bin fuer ein Tempolimit auf den Autobahnen. Und Raser muessen strenger bestraft werden.
VG
por
Danke fuer den Tip.
Nur die Leute, die in der Automobilindustrie arbeiten, werden das sicher anders sehen. Was soll man denen sagen.?
lieber por,
was man den autoindustriearbeitern sagen soll? na, selbstverständlich die wahrheit. dass ihre arbeit zu viele menschen gefährdet, von tieren redet ja niemand.
Ich bin fuer ein Tempolimit auf den Autobahnen. Und Raser muessen strenger bestraft werden.
die autopolitiker sind gegen das tempolimit. da hast du schlechte karten. und raser strenger zu bestrafen, kriegst du auch kaum durch. hast du mitbekommen, wie offensichtliche lustmörder in köln bestraft werden sollten? mit einer strafe auf bewährung. diese raser sollten beweisen, wie sie beim nächsten autorennen in köln besser machen würden....
das ist autopolitik im gerichtsverfahren.
der ganze betrieb hierzulande ist so auf autos abgefahren, das kommt einer epidemie gleich.
>>die tödlichen unfälle würden ebenfalls wesentlich weniger sein. denn busfahrer und lokführer sind berufsfahrer, die besser ausgebildet und besser kontrolliert werden als die "spaßfahrer".<<
Das ist ein Argument, wenn auch ein sehr wichtiges, weil es um die Rettung von Menschenleben geht, die Vermeidung der damit verbundenen Beziehungs(-Familien-)tragödien. Und um die Vermeidung einer grossen Zahl an schweren Verletzungen mit dauerhafter Körperbehinderung.
Aber es gibt mehr: Elektromobilität wird auf Schienen seit mehr als 100 Jahren praktiziert, die Technik ist vorhanden und kann ab sofort problemlos ausgebaut werden: Man muss dafür keine Akkumulatoren mit hoher Kapazität und geringem Gewicht entwickeln und kein Netz von Ladestationen aufbauen, weil der Strom aus der Leitung kommt.* Der Rumpf ist noch vorhanden, er muss nur mehr Glieder bekommen.
Und Schienenverkehr hilft Energiesparen: Ein Tonnenkilometer oder Personenkilometer auf der Schiene braucht kaum ein Drittel des Energiebedarfes auf der Strasse.
Dazu die geringeren Kosten, dazu die Bequemlichkeit: Man muss sich nicht um die Wartung kümmern und kann während der Fahrt lesen** oder ein Nickerchen machen oder einfach zum Fenster hinausschauen, wenn die Landschaft interessant ist.
Für die Fans des fahrerlosen Fahrens: Bei einigen Ubahnen ist das schon Praxis, bei schienengeführten Fahrzeugen geht das mit sehr viel weniger technischem Aufwand als bei Strassenfahrzeugen.
Es gibt einen grossen Sack voller Argumente, man muss nur hineingreifen und sie rausholen ;-)
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*jetzt kommt wahrscheinlich gleich wieder jemand mit dem Leitungsverlust um die Ecke.
Es stimmt natürlich: Mit dem zum Teil bei Strassenbahnen immer noch verwendeten 1000 V Gleichstrom wäre im Fernverkehr der Leitungsverlust beträchtlich. Um den Leitungsverlust gering zu halten, wird dort der Strom mit 15 KV durch die Leitung geschickt und erst im Fahrzeug auf die Betriebsspannung heruntertransformiert.
** Als ich noch zur Arbeit fuhr, hab ich ganze Bücher ausschliesslich in der Sbahn gelesen, die gewonnene Zeit war dann für Anderes verfügbar. Im Morgenstau nach München wäre das nicht möglich gewesen.
>>…was man den autoindustriearbeitern sagen soll? na, selbstverständlich die wahrheit. dass ihre arbeit zu viele menschen gefährdet, von tieren redet ja niemand.<<
Und dass nicht die Arbeitsplätze das Problem sind, sondern die grottenschlechte Verteilung der Arbeit. Das sag ich ja auch in Diskussionen über die Kriegsrüstung.
>>...das war es hier für mich...<<
Dann lass von meinen Wünschen für Dein weiteres Wohlergehen begleiten. Das meine ich ernst, liebe Michaela, denn ich glaube, dass ich Dich ganz tief unten in meiner verkorksten Untertanenseele verstehe...
Regression des Irrsinns, ja.
>>Waffen werden ganz gezielt zum Toeten produziert.<<
Kaputtalismus tötet auf vielfältige Weise, Kriege sind nur das auffälligste Symptom dieser Krankheit.
Ihr macht weiter, da bin ich mir sicher - .......................
liebe michaela,
du steigst nicht allein aus. es gibt unterschiedliche grade und richtungen des aussteigens. konsequenz ist eine kunst.
liebe gelse,
wenn die abhänig beschäftigten wenigstens von unabhängigen abhängig wären. aber dem ist nicht so. die sogenannten arbeitgeber sind nicht minder abhängig, bloß nicht von ein paar centsmehr oder weniger.
Und Schienenverkehr hilft Energiesparen: Ein Tonnenkilometer oder Personenkilometer auf der Schiene braucht kaum ein Drittel des Energiebedarfes auf der Strasse.
liebe gelse,
als ehemaliger pauker weiß ich, dass in den 70er jahren die mobilität in schulbüchern genauestens untersucht wurde. da stand drin, dass die straßenkilometer die energiefressendsten sind. der wasserweg das energiesparendste. der schienentransport aber ist der straße in vieler hinsicht überlegen, dem schiffsverkehr nur in punkto schelligkeit. aber die flughäfen müssen für millionen dusselige touristen, die zum größten teil nicht wissen, wohin die reise geht, müssen die airports immer größer werden. der reinste wahnsinn. aber wem sag ich das!
Lieber Helder,
deshalb gibt es ja jetzt auch bestimmt die Gigaliner, diese sogenannten EuroCombis, die ewiglangen LkW-Kombinationen mit einer Fahrzeuglänge bis zu 25,5 Metern. Wenn diese bis zu 60 Tonnen schweren Kolosse mit Höchstgeschwindigkeit in ein Stau-Ende rasen, da freuen sich alle, die mit ihren griffbereiten Handys die tollsten Aufnahmen machen können und im Blutrausch absolut „kein Bock haben“, dann auch noch eine Rettungsgasse zu bilden, damit noch irgendwelches, sinnloses Leben gerettet werden könnte… Nee, nee, nee oder ja, ja, ja – kommt wohl auf den Menschentyp an.
Herzliche Grüße
Corina
Das Angebot erscheint mir unserioeus auch in seinen Begleitumstaenden mitten in einem ueberwiegend politischem Forum in einem Thread. Wenn das ein Scherz ist haelt sich meine Heiterkeit in doch arg ueberschaubaren Grenzen.
haut den fuzzi aus den zeilen!
>>Brauche einen Kredit?<<
Nix kaufe Auto nix brauche Kredit
>>Füllen Sie das Bewerbungsformular Darlehen nach unten…<<
Ja, ich fülle ganz unten wo Ratte wohnen
>>...die sogenannten arbeitgeber sind nicht minder abhängig,... <<
Ich fürchte allerdings, dass Profitjunkies therapieresistent sind
Allerdings verbraucht ein Passagierflugzeug pro Personenkilometer eher etwas weniger Treibstoff als ein Kleinwagen. Das liegt an der besseren Auslastung. Auch ist der Landverbrauch bezogen auf die Gesamtstrecke günstiger. Und die Zahl der Unfalltoten pro Mio. Pkm ist deutlich geringer.
Das heisst jetzt nicht, dass man ständig in der Welt herumfliegen soll, aber bei nüchterner Betrachtung ist das Automobil tatsächlich die schlimmste nichtmilitärische Technik, die Menschen jemals entwickelt haben…
Einiges wurde schon vor 7 Jahren besprochen
Hier noch mal die frühere Diskussion
aber bei nüchterner Betrachtung ist das Automobil tatsächlich die schlimmste nichtmilitärische Technik, die Menschen jemals entwickelt haben…
liebe gelse,
und sowas muss man nüchtern betrachten, ganz nüchtern. für süchtige allerdings ein problem....
liebe gelse,
schließe mich deinem urteil sofor an...
deshalb gibt es ja jetzt auch bestimmt die Gigaliner,
liebe corina,
die dinger haben in der sammlung der irren gerade noch gefehlt. man kann das schlimme immer noch etwas schlimmer machen. wenns keiner merkt...
Als ich noch zur Arbeit fuhr, hab ich ganze Bücher ausschliesslich in der Sbahn gelesen, die gewonnene Zeit war dann für Anderes verfügbar. Im Morgenstau nach München wäre das nicht möglich gewesen.
Es kommt darauf an, wo man wohnt. Mein Weg zur Arbeit mit dem Auto 17 Minuten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Umsteigen eine Stunde.
Lieber Helder,
schlimmer geht immer, denn das schwere Gewicht der beladenen Gigaliner schädigen auch den Straßenbelag. Brücken, die sowieso schon marode sind, werden dadurch auch nicht besser...
Ursprünglich sollten die meisten Güter via Bahn transportiert werden, aber wie bereits schon an anderer Stelle erwähnt, nahm der LKW-Verkehr in den vergangenen Jahren deutlich zu.
Herzliche Grüße
Corina
>>Es kommt darauf an, wo man wohnt.<<
Das ist richtig. DEswegen habe ich bei der Wohnungsuche immer auf die öffentliche Verkehrsanbindung geachtet. So manche "billige" Wohnung wäre wg. Notwendigkeit einer Automobilanschaffung zu teuer gewesen.
>>…das schwere Gewicht der beladenen Gigaliner schädigen auch den Straßenbelag. Brücken, die sowieso schon marode sind, werden dadurch auch nicht besser...<<
Kein Problem für die Besitzer der Speditionsfirmen, denn sie lassen sich die Instandhaltung von den PKW-Fahren finanzieren*. Ein Privileg, das die Bahn nicht geniesst. Müsste der LKW-Verkehr wie die Bahn für seine Wegekosten selber aufkommen, dann wäre er nicht konkurrenzfähig, denn 1 Lokführer kann so viel Zeugs transportieren wie 60 – 80 LKW-Fahrer.
*Auch die bisherigen LKW sind am Strassenverschleiss zu ca. 70 % beteiligt, an der Instandhaltung aber nur zu 30 %.
Ursprünglich sollten die meisten Güter via Bahn transportiert werden,
liebe corina,
als die autos noch nicht so mobil waren, hatte die bahn die besseren karten. dann kamen die politkes mit den autolobbyisten auf die gute idee die welt zu verbessern durch straßenverkehr. diese bessere welt haben wir...