das kommt davon.

geheimpapiere. in allen nachrichten ist heute von geheimpapieren der ttip-verhandlungen die rede. tenor: druck der usa auf die (fuck the) eu. nachsorge (usa) gegen vorsorge (eu).

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damit es niemand verpasst, wird es heute in den nachrichten oft genug wiederholt: bei den weitestgehend geheimen deals der atlantischen "partner" usa und eu sollen die usa nicht nur aufs tempo drücken, sondern auch damit drohen, etwa den absatz der europäischen autos in den usa zu erschweren, falls die eu das europäische vorsorgeprinzip nicht teilweise zurücknehme.

es geht unter anderem um den absatz von agrarprodukten aus den usa. das vorsorgeprinzip der europäer verhindert bisher weitgehend den import genmanipulierter pflanzen und mit hormonen behandelter tiere. diese barriere wollen die usa aus dem weg räumen. im gegenzug soll der export europäischer autos erleichtert werden.

welche seite des atlantiks der treibende part ist, war eigentlich von anfang an klar. dass unlautere geschäfte geplant waren, wurde bereits durch die möglichst geheim geführten verhandlungen deutlich. die geheimhaltung ist heutzutage freilich ein problem. je länger die verhandlungen andauern, desto größer wird dieses problem.

jetzt scheinen alle vorkehrungen nichts genützt zu haben. es ist von geheimpapieren die rede, die angeblich von greenpeace stammen. deutsche medien machen sie publik. sie bestätigen aber nur, was von anfang an klar war: die usa wollen ihre masse an agrarprodukten in europa verkaufen, einschließlich aller chemischen zusätze, die von der eu-vorsorge eigentlich ausgeschlossen sind.

das lange als lächerlich hingestellte chlor-hähnchen kommt nun doch noch zu neuen ehren. es war und ist das symbol jener industrialisierten landwirtschaft, die in den usa um einige schritte weiter fortgeschritten ist als in der eu. an der frage des chemie-einsatzes scheiden sich die geister und atlantischen verhandlungspartner. wie wir sehen, nehmen die usa dafür die (abgas)kontrollen der autos ernster als die europäer.

dass washington, wie es jetzt heißt, starken druck ausübt auf die eu-seite, wo es um die agrarprodukte, aber auch um die privaten schiedsgerichte zugunsten der weltkonzerne geht, war allen ehrlichen beobachtern von anfang an klar. was vor langer zeit mal bei den römern tribut hieß, das verlangt die supermacht oder das imperium heute ebenso. was daran das freie des freihandels sein soll, bleibt die frage.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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