Das Regenmaß

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die natur kann’s katastrophieren nicht lassen.
diesmal hat’s das nördliche münsterland erwischt. einen landstrich, in dem es schon eine naturkatastrophe ist, wenn eine heftige bö mal einen baum umpustet oder ein paar ziegel vom dach kegelt.
jetzt aber stehen hier rinder und pferde bis zum hals im wasser.

mit dem niederschlag in homöopathischen dosierungen hat mensch hier viel erfahrung. meist fieselt, nieselt, meimelt es; ab und an schauert’s oder schüttet’s auch schon mal.
der landregen ist der normalfall, sodass die studierenden in münster als erstes lernen: wenn die glocken nicht läuten, regnet’s. den sonntag erkennt man daran, dass beides gleichzeitig geschieht.

klimaskeptikern, jenen leutchen, die meinen, das treiben des homo sapiens habe keinen nachweisbaren einfluss auf den klimawandel, wird es nicht zu neuen einsichten verhelfen, wenn ich nun bekunde, dass mein regenmesser gestern dreimal abgesoffen ist.
es handelt sich um ein primitives messgerät, das im prinzip aus einem messzylinder und einem trichter darüber besteht. das fassungsvermögen ist begrenzt auf 30 liter pro quadratmeter.
insgesamt habe ich gestern 105 l/qm abgelesen. das ist, solange ich die regenmenge messe, noch nicht vorgekommen.

ich kann mich darüber freuen, dass mein neuer regentank zum ersten mal mit gefiltertem wasser randvoll ist.
im übrigen gibt es auf wegen, im garten und überall viele pfützen, und der bach, bis zur oberkante voll, fließt schnell.
alles nichts gegen die fluten des indus während des aktuellen monsuns.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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