der handel soll frei sein.

ttip. eben um 16 uhr 30 hörte ich zufällig die sendung "forschung aktuell" im dlf. aktuell war die sendung tatsächlich, obschon sie aus dem vergangenen jahr datiert.

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das ergebnis der sendung vorab: das sogenannte abkommen über den freihandel zwischen usa und eu hat zum ziel, den großen akteuren auf dem markt den handel zu erleichtern. das heißt, die umsätze und gewinne zu steigern.

die simplen verbraucher und wahlberechtigten werden nicht gefragt, sie sollen ausgenommen werden wie die hühner. in den usa gilt das nachsorge-prinzip, das bedeutet, dass eine gefährliche substanz so lange auf dem markt bleibt, bis ganz eindeutige wissenschaftliche beweise erbracht werden, dass der stoff gefährlich ist. wie mit wissenschaftlern verfahren wird, wurde am beispiel des pflanzengifts anthrazin gezeigt. der konzern syngenta, der das gift produziert, ist mit äußerst unwissenschtlichen mitteln gegen einen forscher vorgegangen, der bewiesen hatte, dass anthrazin bei fröschen, vögeln und säugetieren sexuelle veränderungen auslöst bis zur sexuellen umkehr. anthrazin ist in den usa bis heute erlaubt, in der eu aber seit jahren verboten.

das versteht man jenseits des atlantiks unter science based. aber die us-institutionen, die wie jetzt gerade präsident obama für die annahme des abkommens über den sogen. freihandel agieren, unterscheiden sich nicht prinzipiell von den organen der eu, die ebenfalls pro ttip sind. es sollen auf beiden seiten des atlantiks möglichst die gleichen gesetze für die marktbeherrschenden konzerne gelten - womöglich zum schaden der bevölkerung.

es wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass die brd bzw. ihre regierung in berlin für das abkommen ttip eintritt. konkret wurde die kanzlerin kurz eingeblendet mit ihrer bemerkung, die standards würden in der eu nicht in frage gestellt. diese einzelheiten und die tendenz der ganzen sendung hatte ich so vom deutschlandfunk nicht erwartet. es gibt sie noch, die kritischen meldungen. aber man muss sie suchen oder per zufall finden wie ich eben.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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