komme eben vom abendspaziergang. die straßenbeleuchtung war schon eingeschaltet, als ich auf dem rückweg ein stück voraus ein junges paar sah, das im schein einer straßenlampe plötzlich stehen bleibt und gebeugt auf den boden blickt. die beiden hatten nichts verloren, wonach sie nun angestrengt suchten; sie waren bloß überrascht von der großen anzahl frösche, die es nicht alle sehr eilig hatten und im halbdunkel zwischen straßenlaternen nicht gut zu erkennen waren.
der zug der tiere kommt auf breiter front vom wald her. dort müssen sie überwintert haben. die ersten milden tage des frühlings ließen sie sozusagen auftauen, aus der erstarrung plötzlich wieder lebendig werden. so richtig wach sind sie noch nicht. oft verharren sie lange, ehe sie den nächsten sprung tun. manchmal hüpfen sie ein stück zurück oder quer. der instinkt ist kein zeitsparendes navi. aber die bewegung geht insgesamt vom wald weg auf die andere straßenseite, in richtung feriendorf.
wir gingen vorsichtig weiter, um nicht im halbschatten zwischen zwei straßenleuchten auf einen frosch zu treten.
auf der zufahrt zum feriendorf erscheinen gelegentlich die grellen lichter eines pkw. die am lenkrad sitzenden wissen nichts von den wandernden fröschen. und die tiere haben keine ahnung von der gefahr durch die autos.
das ergebnis der doppelten ahnungslosigkeit wird morgen bei tageslicht zu besichtigen sein. der tierschutz ist im grundgesetz angekommen. in der realität noch nicht überall.
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