Die Geheimniskrämer in Brüssel.

viele fragen sich, warum die verhandlungen, die nun schon in die fünfte runde gehen, geheim sein müssen. schlichte antwort: weil es etwas zu verbergen gibt. zumindest möchte man ungestört verhandeln, ungestört von kritischen journalisten (soll es doch noch geben) oder bestimmten interessengruppen.

denn es geht im angepeilten ziel, dem sogenannten freihandelsabkommen zwischen usa und eu, um ganz handfeste interessen. die usa haben das größere interesse, sie haben die verhandlungen in gang gesetzt. sie versprechen sich vom deal mit der eu ein gutes geschäft.

von einigen industriekonzernen mal abgesehen, ist dagegen den europäern der pakt nicht geheuer. sie fürchten, die eu-bürokraten möchten den us-unterhändlern ein zu großes stück entgegengehen beim angleichen der normen, die in der eu bekanntlich strenger sind als in den usa.

attac und andere gruppen auf dieser seite des atlantiks warnen vor dem schleifen der hohen hürden des verbraucherschutzes und der ökologie. sie warnen zu recht, denn die zu erwartende herabsetzung der eu-normen schadet umwelt und verbrauchern, nützt aber einseitig dem us-export.

welchen anderen grund könnte es sonst geben, die verhandlungen geheim zu führen?! man möchte ungestört von berechtigter kritik den deal machen und die kritiker am ende vor vollendete tatsachen stellen. nach abschluss der verhandlungen heißt es dann bestimmt, es sei nicht möglich, das gesamtpaket wieder aufzuschnüren.

bedenkt mensch außerdem, dass die supermacht usa mit hohen ansprüchen und geringschätzung in die gespräche mit den schwächlichen eu-vertretern ("Fuck the EU!") geht, haben die warner diesseits allen grund, ihren protest zu verstärken. die aktivitäten des nsa haben bis auf weiteres den bedarf an geheimnissen gedeckt.