als andere bundesländer noch lange nicht soweit waren, wurde in niedersachsen, traditionell ein erdöl- und erdgas-förderland, tüchtig gefrackt, dass die erde wackelte und die leitungen nur so leckten. aber wirksamer widerstand aus der bevölkerung hatte es schwer. und der bund, der das bergrecht vom kaiser geerbt hat, ließ die niedersachsen gewähren.
jetzt ist dem wirtschaftsminister niedersachsens, einem mann der spd, der kragen geplatzt. die fracking-industrie habe lange genug auf ein zeichen aus berlin gewartet. inzwischen seien viele leute aus der branche abgewandert oder ausgestiegen, weil das sogenannte moratorium die lage der frackingfirmen habe kritisch werden lassen. was da genau beklagt wird und wer da auf welcher bremse steht, muss ich gestehen, weiß ich nicht.
in den nachrichten ist von vier wartejahren die rede, in denen die energiekonzerne vergeblich auf grünes licht gewartet hätten. dass die große koalition das fracken ausbremsen will, kann ich mir nicht vorstellen. vorstellen kann ich mir, dass da in berlin sehnlichst auf die absegnung von ttip gewartet wird. denn dann ist die fracking-industrie nicht mehr aufzuhalten. notfalls kann sie das land auf entgangene gewinne verklagen.
Kommentare 17
, was ganz große Sch ........ wäre!
Lieber Helder,
mir verschlägt es die Sprache. Ich melde mich wieder.
L.G.
Eichhörnchen
wenn die dfl-nachrichten zutreffen, verhält sich der spd-mann in niedersachsen nicht anders als sein fdp-vorgänger. das spricht für den vorwurf, die altparteien unterschieden sich kaum in ihrer wirtschaftspolitik und ihrer rücksichtslosigkeit gegenüber den interessen der bevölkerung und der umwelt. diese leutchen haben offentsichtlich noch nicht kapiert, dass sie selbst an dem sessel sägen, auf dem sie so bequem sitzen.
liebes eichhörnchen,
mich lässt die immergleiche politik nicht verstummen. ich stelle nur fest, dass die genossen im norden sich offensichtlich am schicksal ihrer partei im süden der republik orientieren...
herzlich
helder
Traurige Realität, so sehr das alles aus stinken mag, das Volk wählt sich die Gier als Plag.
Lab dich an der Gier - trägt der Vizekanzlerschuft im Namen.
Diesen Mensch hat sich allerdings schon die Bevölkerung Niedersachsen einst als Landesfürsten ausgesucht.
Tja, es bleibt dabei, 90% der Menschen wählen gegen ihre Interessen, da sie wohl glauben, einst zu den 10% jener zu zählen, für deren Gierstillungsbedarf sie votieren - egal wie destruktiv man dafür leben muss!
Schade.
k.A. warum statt auch - aus dort steht???
es bleibt dabei, 90% der Menschen wählen gegen ihre Interessen,
tja, das is en problem. sollen wir die bevölkerung austauschen, wie brecht das mal vorschlug, damit bessere wahlen stattfinden?
.... wer steht zur Wahl? Wobei - warum stehen keine anderen Menschen zur Wahl? .... und letztlich, ja, die Bevölkerung, diese doch etwas unübersichtliche Anzahl von Artgenossen, generiert letztlich gemeinsam das Bild, das ihr am ehesten entspricht. Also, wenn in Niedersachsen demnächst die Wasserleitung stinkt, dann liegt das in der Tat an der dortigen Bevölkerung, den würde sie sich mehrheitlich gegen diese Dinge engagieren, aktiv und entschlossen, gäbe es dort kein Fracking. Übrigens gilt das eben auch für die Menschen die zur Wahl stehen (man meckert, doch mehrheitlich scheint es ok zu sein!), für die Dinge z.B. TTIP, CETA, für die Banken, für die Korruption, für Nepotismus etc. etc............. letztlich bis zu jenem Punkt an dem einer alles besitzt und der Rest nichts ..... es scheint für die Mehrheit ok zu sein. Man könnte es mit der Reihe eins und der Reihe zwei vor dem Abgrund verbildlichen - die Reihe eins ist bereits verloren - die fällt im nächsten Augenblick, die Reihe zwei hat davon eine leise Ahnung, doch sie sieht nur den Rücken der Reihe vor sich - noch steht da eine Reihe - im nächsten Augenblick - nicht mehr - nur - dann ist es zu spät - usw. usf. Jene die in Reihe zwei, drei etc. meckern, finden kein Gehör, (es sei den, es handelt sich um propagandistisches Meckern, gegen Bezahlung und von "qualifizierter" Seite - dann hört man die Worte wohl, doch sie sind ja nur als Aspekt der Gesamtheit gedackt, sprich, sie zweifeln letztlich nicht wirklich an, da der "Meckernde" ja selber als Professor, Publizist oder sonstig im System bestens verorteter Spieler exakt das gleiche Verhalten zeigt, das er zu kritisieren pflegt. Jene die handeln, die sich anderes gerieren, gelten als "gestört", sind meist eher nicht bewunderte Podiumsabonennten, sind damit beschäftigt, Ihre Prinzipien auch zu leben. Der handelnde, der wirklich, friedlich und konsequent handelnde Mensch, hat keinen Multiplikatoreneffekt, da er eben genau diesen Anspruch nicht vertritt, da er auf die erkenntnisorientierte Meinungsbildung eines jeden Menschen, von sich aus, hofft und zählt - wohlwissend, dies wird wohl auf immer nur ein Traum bleiben, da es ansonsten ja schon längst passiert wäre. Das Dilemma des Hordentriebs - stellst du dich entgegen, wirst zu niedergetrampelt, rennst du mit - stehst du eben eines Tages in Reihe eins - klar - man kann auch Glück haben, ein ganzes Leben lang - ein "Sonnenkind" sein. Vielleicht liege ich ja ganz falsch mit meinem Weltbild, vielleicht ist dieses System das bestmögliche - vielleicht sollte ich begeistert die Möglichkeiten feiern, mit der man die Welt "transformiert" - sprich, vielleicht ist am ende verseuchtes Grundwasser ein Segen? Allein mir fehlt der Glaube!
vielleicht ist am ende verseuchtes Grundwasser ein Segen? Allein mir fehlt der Glaube!
soso, ein schöner segen. in was für ein bescheuertes system soll das denn passen?!
übrigens, dein selbstgezimmertes oder gemaltes bild der gesellschaft dürfte sehr davon profitieren, wenn es mal zum tüv und anschließend in die passende werkstatt käme...
.... bin zwar noch nicht so alt, doch ich hab kein Auto, werde wahrscheinlich nie eines besitzen und somit auch den TÜV nicht aufsuchen. Mir fehlt auch die Selbstgerechtigkeit andere aufzufordern ihr Weltbild "sachgerecht" überprüfen und "reparieren" zu lassen, da ich schlicht nicht weiß was nun wirklich falsch und richtig ist. Schließlich goutieren meine Artgenossen Drohnenmord, Hungertod und Ertrinken im Mittelmeer, solange nur der eigene Wohlstand gesichert bleibt - und daher wohl auch die weitere Vernichtung des Lebensraums. Ich kenne ja ihr Weltbild nicht (les jetzt nicht alle alten Blogs - einzig sie scheinen sehr kritisch zu sein - allerdings tippe ich auf den Bezug von üppiger Pension oder Rente - eher Pension - diese Überheblichkeit kommt mir bekannt vor - das habe ich erst kürzlich hinter mir lassen dürfen - letzten Sommer wurde ich endlich die besch,..... Schule los. Jetzt könnte ich an eine Uni, mich weiter von überheblichen Großgeistern mit dem TÜV-geprüften Weltbild "aufklären" zu lassen. Vielleicht mach ich es sogar, derzeit jedoch genieße ich meine Freiheit - ich lerne durch wandern und beobachten - und bin so frei, mir ein eigenes Weltbild zu basteln - auch wenn es den gebildeten Schichten als defekt erscheint - ich kann nicht erkennen, dass man mir eine intakte Gesellschaft geschenkt hätte, in der ich leben darf - im Gegenteil ich wurde in einen kranken Haufen von mehr oder weniger geldgeilen, verlogenen, heuchelnden, sich anbiedernden (wie schäbig meine Altersgenossen doch gegenüber Ihresgleichen waren, wenn sie Angst vor den scheiß Beamten am Pult, diesen Bütten der Kultusbehörde hatten - Verrat und Demut überall!) - und leider, mein voller Kühlschrank beruhte auf dem Blutgeld, das meine Eltern aus dem System bekamen - ja - ehrlich wäre ich gewesen, hätte ich mit 12 meine Familienmitgliedschaft gekündigt und wäre ich schon damals ausgebrochen - war leider zu feige! Ich hoffe, den Rest meines Lebens werde ich nicht als demütiger Mitläufer fristen! Aber da mir hier schon die Tüv - Prüfung nahegelegt wird, scheine ich doch auf einem ganz guten Weg zu sein - unbrauchbar für diese Gesellschaft zu sein, ist mir eine große Ehre!
soso, ein schöner segen. in was für ein bescheuertes system soll das denn passen?!
In welchem System lebst Du? In dem System das ich seit nunmehr 20 Jahren belebe, scheinen verseuchte Böden, Grundwasser, Atmosphäre etc. absolut ein Segen zu sein, da men es konsequent anstrebt.
Der Segen wird zwar umdefiniert in Rendite und "Wohlstand" - nur, sorry, der Dreck und das Elend gehören zu diesem Segen dazu - nirgendwo ein Reibach, wenn es nicht dahinter einen veritablen Verlierer gibt!
Insofern, das Frackinggesindel feiert seinen Segen eben nur mit Gaben ans Grundwasser, auch wenn es dies beharrlich leugnet.
Das System ist bescheuert - da stimme ich dir ganz und gar zu!
Also, wenn in Niedersachsen demnächst die Wasserleitung stinkt, dann liegt das in der Tat an der dortigen Bevölkerung, den würde sie sich mehrheitlich gegen diese Dinge engagieren, aktiv und entschlossen, gäbe es dort kein Fracking.
bei oberflächlicher betrachtung hast du recht. die bevölkerung ist selbst schuld am zustand ihres umfelds. wie gesagt, bei einer oberflächlichen betrachtung.
wenn du aber genauer hinschaust, was da gespielt wird. hinter den kulissen, meine ich. wenn ein energiekonzern wie exxon die möglichkeiten ausschöpft, die das völlig veraltete deutsche bergrecht ihm bietet, dann hat das erstmal nichts mit den leuten im land niedersachsen zu tun. und die haben auch kaum eine chance, das sich zusammenbrauende unheil abzuwenden. wenn es aber einen flächendeckenden widerstand gegen fracking gibt wie in nrw, denken die abgeordneten zuerst an ihr mandat, das sie behalten wollen, und fallen reihenweise um. das ist speziell hier im münsterland geschehen, als in nordwalde eine bürgerinitiative entstand und von sich reden machte. die cdu-mehrheiten im münsterland waren ursprünglich pro fracking. nach dem bekanntwerden der leute aus nordwalde drehte sich der wind. plötzlich waren fast alle gemeinde- und kreistagsabgeordneten gegen fracking.
das war in niedersachsen anders. der widerstand brauchte viel zu lange. und blieb schwach. das kannst du aber nicht einzelnen leutchen vorwerfen.
niedersachsen ist noch mehr als nrw ein flächenland. und die flächen sind eher dünn bevölkert. außerdem ist niedersachsen ein land mit alter tradition in der öl- und gasförderung. dass es damals, als fracking aufkam, in hannover eine schwargelbe koalition gab, war auch nicht unwichtig.
soviel zur genaueren bildqualität in sachen fracking im lande.
Bezug von üppiger Pension oder Rente - eher Pension - diese Überheblichkeit kommt mir bekannt vor -
hm, was hat der bezug einer rente mit der diagnostizierten überheblichkeit zu tun. mir geht der zusammenhang nicht auf.
übrigens sind weder renten noch pensionen generell üppig. das schein ein schmückendes beiwort zu sein, das automatisch mitgeliefert wird, aber an der realität vorbeigeht.
und bin so frei, mir ein eigenes Weltbild zu basteln
darin möchte ich dich nur bestärken. mir ging es in deinem alter ähnlich.
ich kann nicht erkennen, dass man mir eine intakte Gesellschaft geschenkt hätte, in der ich leben darf
das ist nur zu wahr. intakt in dieser gesellschaft ist sehr wenig. allerdings gibt es andere sogenannte entwickelte gesellschaften, die noch viel weniger intakt sind. diese relativität zu beachten, finde ich bemerkenswert. aber eine leichte bürde für dein leben ist das hierzulande auch nicht.
Aber da mir hier schon die Tüv - Prüfung nahegelegt wird, scheine ich doch auf einem ganz guten Weg zu sein -
rate dir, ratschläge. mögen sie auch noch so gut gemeint sein, nicht überzubewerten. kritik, auch selbstkritik kann nicht schaden. übertreibung aber schon.
ich wusste nicht, hier im netz weiß man ja meist fast nichts über die mitforisten, ich wusste nicht, wie alt du bist und in welcher lebensphase du dich befindest. wünsche dir viele gute erkenntnisse über die welt und dich selbst darin. und natürlich auch die nötige menge glück.
soviel zur genaueren bildqualität in sachen fracking im lande.
Das mit dem Bergrecht habe ich ansatzweise schon öfter gelesen - nun, zugegeben, ich stecke nicht so tief in der Materie - ich kenne nur die Berichte aus den USA und mir geht beim Begriff Fracking schlicht ein Schwall von negativen Emotionen hoch.
Generell, ich finde unsere globale Ökonomie schlicht erbärmlich, vielleicht daher die etwas säuerliche Gehässigkeit meinerseits - mich zieht es jedenfalls nicht ins Karrieregetriebe hinein, egal was kommen mag, mich kriegen sie nicht!
Wobei, leicht gesagt, in Südeuropa haben meine Altersgenossen schon gezwungenermaßen ihre "Freiheit" - leider scheinen sie jedoch nichts sehnlicher zu wünschen, als endlich ihre Karrieren doch noch starten zu dürfen - ich sehe da schwarz für sie.
Wobei eine 50:50 Chance für willige Sklaven ist ja noch top - ich denke mal, die Quoten werden künftig noch viel schlechter ausfallen.
Ich Hoffe jene die nicht freiwillig auf die Teilnahme verzichten, finden sich eines Tages mit jenen die es ganz bewußt tun.
Ich hätte jede Menge Arbeit für transitionwillige Artgenossen, jede Menge Ideen wie man ohne Kommerz seinen Tag sinnvoll gestalten und etwas schaffen kann.
Einzig der Lohn ist gesundes Essen, Kultur und Gemeinschaft, eine gute Unterkunft, bis einen die Bütten aus den Hütten jagen.(tja - Grund und Boden, Unterkunft müssten wir "kapern" - doch Brachland und Leerstände gibt es genug im Land!)
Die Idee ist ja nicht neu, Hausbesetzerszene und Anarcho-Gruppen gibt es wohl seit jeher.... - nur warum werden es immer weniger? Es sollten doch immer mehr werden!
.... und ja wünschen wir uns vor allem Gesundheit und Glück - nur - wünschen wir es nicht nur uns, sondern allen unseren Artgenossen, sie hätten es vor allem dort verdient, wo man von den Mega-Konzernen legal verseucht, geduldet erschlagen und vertrieben werden darf - ein Schicksal, das Ihr wohl vermeiden konntet und wer weiß - uns vielleicht auch bald blüht.
mich zieht es jedenfalls nicht ins Karrieregetriebe hinein, egal was kommen mag, mich kriegen sie nicht!
das findest du wahrscheinlich abgefahren, dass ich beim wort karrieregetriebe an de maizière denken muss. grund: sein name trägt den accent grave, der so schrecklich französisch ist, dass die deutsche rechtschreibung davor mehr fremdelt als vor dem karrièregetriebe selbst.
rechtschreibung erinnert dich wohl eher an die liebe anstalt...
die arbeitsbedingungen sind nicht die reine freude. egal wo. es ist zuviel zwang im spiel, vor allem willkürlicher zwang. nicht spielregeln wie im sport (obschon die auch nicht die besten sind) , sondern druck ohne not. dahinter steht das wissen, dass niemand freiwillig für die ausbeutung seiner fähigkeiten bereit ist. von wegen karrière: nach oben in der hierarchie wird die bezahlung besser, der druck aber bleibt, er wird nur allmählich gemeiner oder trickiger.
(tja - Grund und Boden, Unterkunft müssten wir "kapern" - doch Brachland und Leerstände gibt es genug im Land!)
das ist die verschwendung im kapitalismus. die ist überall anzutreffen. verschwendung auf der einen seite und geiz und druck auf der anderen seite. das ist eine schreckliche balance.
deine situation erinnert mich an diejenige einer frau im mittleren alter, die mir hier im netz davon sprach, dass sie es nicht mehr aushält in diesem land. sie ist tatsächlich zuerst nach frankreich ausgewandert. frankreich ist nicht so übervölkert wie die brd. da ist der druck auf die menschen ein wenig geringer. sie ist nun schon etliche wochen unterwegs. für mich wäre das nie, in keinem alter eine möglichkeit gewesen. der olle goethe hatte da so einen widerlich passenden spruch: eines schickt sich nicht für alle...
... stimmt die korrekte Schreibweise, übrigens durchgängig klein find ich sympathisch, wird mir immer ein Rätsel bleiben.
Wandern? Eher nicht, ich bin kein Nomade, ich sehne mich eher nach einer einsamen Alm.
Ja, eine Alm, eine Quelle und eine Kräuterwiese, ein Wald mit Pilzen und viele, viele Blau- und Preiselbeeren!
Dazu Hühner, eine Kuh, und ein Antiquariat, keinen Strom, einen kühlen Schacht im Berg, der auch im Sommer kühl ist, so dass man Lebensmitteln gut lagern kann.
Einmal im Monat hinunter ins Tal, Schokolade kaufen, mit den Leuten reden was so passiert (vielleicht in einem ganz, ganz unschicken Kaffeehaus - wo Zeitungen ausliegen und man den Tag bei einem Kännchen verbringen darf, ohne eines fragenden Blicks gewahr zu werden....).
Doch noch hoff ich auf die Suche, die Suche nach bayerischen Anarchisten, die mit mir irgendwo gemeinsam einen Hof kapern, Land kapern, gemeinsam Theater machen, Schreiben, Malen, Gärtnern, ein Feld bestellen, etwas Vieh zur Selbstversorgung halten - ich empfinde Wissenschaft nicht negativ, ich empfinde auch Technik nicht unbedingt negativ, doch ich empfinde die Welt als eine gigantische Irrenanstalt, in der kluge Irre mit ihrem Wissen fast immer das Falsche anstellen.
Vor 500 Jahren hätten die Bauern sich keine Führer nehmen sollen, sie hätten schlicht gemeinsam einen Weg suchen müssen, mit den Handwerkern einen konspriativen Austausch zu organisieren, den Klerus und den Adel mit List ins Leere laufen zu lassen, dass wäre es gewesen!
Damals lebten viele Gedanken von der Freiheit, doch leider, der Glaube an diesen Gott blendete immer noch zu sehr und so kam es wie es kommen musste - Klerus und Adel arrangierten sich, das Volk das aufmüpfig war, wurde kurzerhand erschlagen, die Anführer (die es als einzige wirklich verdienten, da sie meist ebenso eitel und oft schon im Ansatz ohnehin wieder das Gleiche in anderer Farbe aufzuführen begannen) wurden grausamst gefoltert und öffentlich zerfetzt, manche in Käfigen an Kirchtürmen aufgehangen - kennst du das Münster zu Münster - dort hängen noch heute drei Käfige.......
Wir könnten uns lange hier austauschen.... von mir aus gerne - mir kommt hier manches ohnehin so vor, als würden schon Schreibalogrithmen am Werke sein.
Du scheinst ein Argenosse zu sein - aber gibs zu, du bis doch ein Pauker - vielleicht einer jener, die im Grunde wirklich ihren Schülern was lernen wollten, doch nicht stark genug waren ihre Schulleitung und Kultusminister aus den Ämtern zu jagen - was wohl mit 100%iger Wahrscheinlichkeit zur Entfernung der eigenen Person aus dem Schuldienst geführt hätte.
In der Mittelstufe hatte ich den Plan Phil (Germanistik/Geschichte/Biologie) zu studieren - der Plan hat sich nachhaltigst zerschlagen...................... - es gibt keine "Lehrer", man wird nur als "Indoktrinator" und "Sozialmediator", oder sollte ich besser schreiben "Hirnmodulator" instrumentalisiert.
Ja, die "guten" Lehrer verhindern lediglich, dass regelmäßig junge Menschen Selbstmord begehen, da sie von dem ein oder anderm ihre Überlebensration an Interesse und manchmal auch gutem Wissenstoff erhalten - es ist als würde man in einem Suppentopf gekocht, die gütigen Menschen verhindern, dass man nicht verkocht, verbrannt, völlig verdorben wird - wie ich - bei mit war wohl zu wenig Güte im Spiel - nur was nutzen Beschützer, wenn sie einen nur umso gefügiger machen, in diesem System, dieser Gesellschaft einen "nützlichen" Beitrag zu leisten?
Es ist ein Gleichgewicht das mir zu ambivalent erscheint, zumal ich auf jener Wagschale liege, wo Milch und Honig fließt - ich war oft am Bahnhof in Passau letzten Sommer und letzten Herbst - und die Menschen die dort ankamen, es waren manche unter ihnen, die wissen wie es in der Hölle aussieht, man konnte es in ihren Augen sehen!
Wir haben ihnen nur Essen gegeben, die wenigsten von uns, konnten ihnen mehr geben - und dann haben wir sie den Spekulanten in den Rachen geworfen - nicht wenige wissen was da abgeht, doch wirklichen Widerstand findet man nicht.
Alleine aktiven Widerstand zu leisten, das ist aussichtslos, die Alm, sie ist wohl mein zwangsläufiges Ziel - da der Traum von der kleinen Anarchogruppe wohl ein Traum bleiben dürfte.
(Die Alm hingegen kenne ich schon, ich weiß wo sie liegt und ich war schon öfter dort - allerdings nur in den Sommerferien vor zwei Jahren und gleich nach dem Abi für einige Monate - bis ich herunterkam um in meiner Heimatstadt Essen zu verteilen.....)
Im Übrigen halten mich ohnehin alle für leicht gestört - gerade so, dass man mich nicht sedieren, bzw. einliefern muss.
durchgängig klein find ich sympathisch
für meine radikale kleinschreiberei habe ich schon ganz andere töne zu hören bekommen. das einfache leben ist nicht mehr so ohne weiteres zu haben. die einfache schreibe gönne ich mir.
Ja, eine Alm, eine Quelle und eine Kräuterwiese, ein Wald mit Pilzen...
mir fällt die erste alm ein, die ich in österreich erstiegen hatte. und die sennerin, die mir sagte, ein holländer habe da oben nur gestanden und gestaunt. drei tage ist er geblieben, um sich satt zu sehen.
zum wald mit pilzen und blaubeeren musste ich dann bis norwegen fahren. das sind ganz reale bilder und erlebnisse. aber sie tragen einen nicht auf dauer. trotzdem muss mensch so etwas gesehen und erlebt haben.
die geschichte der widertäufer in münster und die leeren käfige am kirchturm kenne ich natürlich, lebe ich doch im münsterland. was da vor 500 jahren historisch abging, können wir uns heute kaum noch vorstellen. dritte-welt-verhältnisse. in mancher hinsicht noch mehr spielraum, weniger überwachung.
aber an die strafgerichte und die zahnärzte lieber nicht denken.
ja, ich war pauker. froh war ich nur, wenn ich was verändern konnte, per schulversuch und so. dem schlimmen alltag ging ich so aus dem weg. ausnahmesituation. den alltag habe ich natürlich zur genüge auch kennen gelernt. hab das in einem hörspiel verarbeitet: "Der Zau-aun"(wdr 1981), nachlesbar unter www.funktexte.net
habe als junger lehrer bald geschnallt, in was für eine mühle ich da geraten war. der realitätsschock bleibt den wenigsten erspart.
du hast verschiedene fluchtwege praktisch und theoretisch ausprobiert. in holland gab es damals ein lied: vluchten kan niet meer. man kann nicht mehr flüchten. bezogen auf die ausweglosigkeit angesichts der bedrohung durch militär und geheimdienste.
was andere meinen und mutmaßen, ist deren sache. deinen weg musst du allein finden. du hast einen brauchbaren kompass...