oh, du fröhliche! in den leitmedien ist wieder von wachstum und aufschwung die rede, vom lang ersehnten, unerwartet kräftigen usw.
manchmal im nebensatz die anmerkung, es sei vor allem der export, der die konjunktur wieder hochtourig brummen lasse.
in den hochgestimmten nachrichten aus der welt der wirtschaft wird hervorgehoben, dass die wagen der luxusklasse sich besonderer beliebtheit erfreuen, nicht nur in den usa, sondern auch und vor allem in china. die chinesen orderten insbesondere die deutschen premiummodelle.
sind das nicht die fuhrwerke, deren hersteller und steuerer noch nichts vom limit der kohlendioxidproduktion pro kilometer gehört haben, das die eu-kommission proklamierte?
was exportiert denn da unser exportmeisterland in die kommunistische volksrepublik?
nu, was kümmert’s uns, wenn die nachfrage nach statussymbolen im neuen reich der mitte so unwiderstehlich hoch ist! das ist der markt. der bestimmt, was bestellt und gebaut wird.
ach so, die unbekümmertheit hieren und dorten wird postwendend zurückschlagen auf unser aller klima. stimmt, aber was der markt von uns verlangt, das müssen wir tun. sonst sind wir weltfremd, traumtänzer.
ja, wir exportieren mit der und für die luxusklasse eine gewisse ungleichheit. aber damit gleichen wir die chinesischen verhältnisse den unseren doch nur an. wir schaffen einen internationalen ausgleich und irgendwie auch gleichheit.
das gilt in gleicher weise für den waffenexport. in dem sind wir brd-ler ja auch meisterlich. wir befördern die waffengleichheit und produzieren so mehr sicherheit. wenn du verstehst, was ich meine.
der größte teil der rüstungsausfuhren geht ohnehin an unsere verbündeten, bleibt sozusagen unter uns. im reich der freiheit.
oh, du fröhliches sommermärchen, teil drei oder vier.
Luxusklasse
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