Meldungen aus dem Untergrund.

ende februar sank plötzlich und ohne erkennbaren grund der druck in einem ölspeicher. bis heute kennt man die ursache nicht. aber seit ein paar tagen tritt öl an die erdoberfläche. 5 kühe, die im öl-wasser-gemisch auf der weide gestanden hatten, mussten getötet werden.

für bergbaufragen ist die bezirksregierung in arnsberg zuständig. doch die experten vor ort und die herbeigeeilten haben keinen schimmer, woher das erdöl stammen könnte. die nächste mit erdöl gefüllte kaverne im salzstock ist etwa 400 m entfernt.

bis jetzt galten die ölspeicher in gronau als sicher. seit den 70er jahren ist ein ganzes feld von hohlräumen im salzstock entstanden. die salzgewinnung war der anfang. dann wurden die riesigen kavernen als speicher für gas und öl genutzt.

der salzstock ist über tausend meter mächtig. darin lassen sich etliche hohlräume auslaugen, die so groß sind, dass der kölner dom darin bequem platz fände. straßen, häuser und vieh über tage denken nicht an bergschäden und unfälle.

aber die experten der tiefe fummeln im dunkeln herum. sie haben nur ein ungefähres bild von den verhältnissen unter tage. erste unsicherheitspunkte sind die bohrlöcher und die leitungen in die tiefe. es können aber auch versteckte kleine risse und klüfte im gestein dem ungeheuren druck in dem speicher nachgeben.

seit dem wochenende ist an drei stellen öl an die erdoberfläche geflossen. nicht tropfen-, sondern kubikmeterweise. die spezialkräfte suchen fieberhaft nach der ursache der "ölquellen". bis jetzt ohne ergebnis.

mal abgesehen von den möglichen folgen für die gronauer, die über den kavernen wohnen und arbeiten - lenkt das geschehen den blick auf die sicherheit beim fracking und auch auf die sicherheit unterirdischer atomendlager. höre niemand auf die sirenen aus brüssel!