museenlandschaft.

größte museendichte. in einer radiomeldung im kontext des tags der museen heute in der brd wird betont, dass es kein land mit einer so großen museendichte in der welt gibt.

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das löst vielleicht die frage nach den gründen für dieses faktum aus. lebt der durchschnitt in diesem land mehr in der historie als in der gegenwart, von zukunft gar nicht zu reden? ist tradition das wichtigste? sind die teutonen noch rückwärtsorientierter als die briten?

es ist bekannt, dass der rechte klüngel noch in erinnerungen an die nazizeit schwelgt. das ist nicht wirklich verboten. die ewig gestrigen werden nicht vollkommen ausgegrenzt. wie auch, wo die mehrheit so museal eingestellt ist? mein eindruck nach gewissen studien ist, dass eine verdeckte sehnsucht nach dem heiligen römischen reich deutscher nation fortlebt.

wie man den briten nachsagt - mit einer gewissen berechtigung, dass sie in weiten kreisen dem verlust des empires nachtrauern. so wie andere westeuropäische ehemalige kolonialreiche oder wie gewisse türken auch dem verlust des ottomanenreichs nachtrauern.

solchen reaktionären tendenzen stehen die weithin unbekannten gesetze gegenüber, die wörtlich oder nur leicht abgeändert aus vergangenen jahrhunderten im kodierten recht überleben. die majestätsbeleidigung ist nur ein beispiel, das neulich mit dem § 103 in erinnerung gerufen wurde.

es gibt aber noch viel älteres. etwa das anerbenrecht. darin wird dem ältesten bauernsohn der ganze hof zugesprochen, die töchter und jüngeren geschwister gehen mehr oder weniger leer aus. das ist geltendes recht im rechtsstaat brd. ein relikt aus früher kaiserzeit, als der gleichheitsgrundsatz noch nicht existierte.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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