"Natürliche" Radioaktivität

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damit ist gewöhnlich die radioaktive strahlung gemeint, die überall in der natürlichen umgebung vorkommt. in boden, wasser, luft, nahrung etc. sind immer geringe spuren radioaktiver stoffe enthalten.
im wasser kommt z.b. tritium vor, das ist radioaktiver wasserstoff. aber die gesamte erdatmosphäre hat von dem alpha-strahler nur ein paar gramm.
gegen die natürliche oder allerweltsradioaktivität kann sich niemand schützen, braucht es aber auch nicht. alles leben war ihr schon immer ausgesetzt.

nun steht allerdings fest, dass mit zunehmender radioaktivität auch die lebensgefährlichkeit größer wird. darum stellt der radioaktive abfall der atomkraftwerke, der atommüll, ein so großes problem dar. man möchte ihn tief unter der erde in alten bergwerksgängen versenken, auf nimmerwiedersehen. doch der gescheiterte versuch, atommüll im ehemaligen salzbergwerk asse verschwinden zu lassen, demonstriert, dass die erdkruste "lebt", immer in bewegung ist, nicht nur bei erdbeben. früher oder später spuckt auch der tiefste schacht die gefährliche ladung aus.
wenigstens ist die große gefahr radioaktiver strahlung seit hiroschima bekannt, spätestens seit tschernobyl.

radioaktiver abfall, der nicht durch atombomben oder atomkraftwerke entsteht, etwa die radioaktiv verstrahlten metallrohre und die schlämme, die bei der gas- und erdölförderung anfallen, dieser strahlende müll wird bis heute als "natürlich radioaktiv" verstanden und behandelt. nichts davon wird zwischengelagert, nichts in einem tiefen loch versteckt. nichts wird überhaupt als radioaktiver müll gekennzeichnet.
seit jahrzehnten ist die tatsache intern bekannt gewesen und von firmen und behörden vor der öffentlichkeit sorgsam verschwiegen worden. erst jetzt spricht sich allmählich herum, dass der zu recht gefürchtete müll der akw's ein strahlendes pendant hat im abfall der gas- und ölförderung. pro jahr bringt diese industrie es auf ca. 1000 tonnen radioaktiven mülls, ohne die mengen, die aus ahnungslosigkeit und anderen gründen importiert werden.
die stärke der strahlung dieser angeblich natürlichen radioaktivität beträgt ein vielfaches der umweltstrahlung und ist entsprechend lebensgefährlich.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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