insgesamt macht die institution familie den eindruck, dass sie bessere zeiten gesehen hat. ein blick auf die statistik der ehescheidungen, singlehaushalte und alleinerziehenden, tendenz steigend, genügt. thomas mann schildert in den Buddenbrooks den niedergang einer familie, aber das war noch etwas, was man familie nennen konnte. die reste heute haben den namen längst nicht mehr verdient.
im sowi- und geschichtsunterricht wurde die industrialisierung als hauptursache hingestellt. denn die hausgemeinschaft des bauernhofs, des handwerkers oder des kaufmanns lösten sich großenteils auf und/oder wurden durch die massen der industriearbeiter in die position einer minderheit gedrängt.
nun ist noch die globalisierung verschärfend hinzugekommen. es gibt kein halten mehr vor lauter flexibilisierungen. die rasende mobilität tut ein übriges. das haus, der haushalt waren vor ihrer auflösung eher statisch gewesen.
wesentlich für den "fortschritt" von der familie weg war aber auch die neubewertung der liebe zum andern geschlecht. das war der unbemerkte sprengsatz am fundament der festen burg. freud konnte zu seiner zeit bereits feststellen, der geschlechtstrieb sei das bewegendste moment am menschen.
mögen die alten griechen auch nach dem motto gelebt haben, der krieg sei der vater aller dinge - im zurückliegenden jahrhundert erwies polemos sich vor allem als zerstörer, der unter anderem der schon angeschlagenen familie den todesstoß versetzte. im letzten großen europäischen krieg wuchs die vaterlose generation heran. die frauen und mütter wurden zwangsemanzipiert, die kinder des traditionellen familienoberhaupts beraubt, oft aber eben auch, wie sartre vielleicht sagen würde, von hinderlicher autorität befreit.
in klaras zkizze (blog) zur Generation Wasserbett heißt ein herausgehobener satz: "Und alles war ein einziges Chaos." fachleute in theorie und praxis berichten über familienverhältnisse, die von vernachlässigung bis misshandlung der kinder geprägt sind. alle mitglieder der rest- oder kleinfamilie sind überfordert, so dass experten den "führerschein für eltern" fordern und immer mehr der gestressten freiwillig an förderkursen für ratlose eltern teilnehmen.
doch staat und kirche halten am bild der heilen familie fest. für die katholische kirche ist die familie noch stets heilig (in zölibatärer unfehlbarkeit), und für die brd sieht das grundgesetz den schutz der familie vor. die beiden herrschaftsportale stützen sich auf das fundament familie, das es in wirklichkeit gar nicht mehr gibt. die risse im system sind nicht zu übersehen. das stolze gebäude unserer gesellschaft ist akut einsturzgefährdet.
Kommentare 24
Ich find's ein schwieriges Thema. Ist es nicht auch richtig zu sagen, "Familie" ist immer nur eine Chimäre gewesen, "Leitkultur" sozusagen, also Fassade?
Sehnsüchte, zu schön um wahr zu sein, die wir sich gern materialisieren lassen, entweder im Damals oder im Woanders, und jedenfalls im Selbstbetrug.
Hatten wir das nicht gerade im Haus nebenan? Entweder ich kämpfe mich raus oder ich bleibe drin stecken? Ein familiäres Idyll, à la behütet, umsorgt usw. - hat's das real je gegeben? Ich würd's bestreiten. Immer ein schmaler Grat, für jeden. Jeder hat auch die Abgründe erfahren.
Nein, mit aller gebotenen Vorsicht: Hier, wenn ich so sagen darf: "bei uns", da gibt es eine ausgeprägt familiäre Atmosphäre. Die Jungs hauen manchmal auf den Deckel, manchmal bisschen laut, auch mit viel Witz, bleiben natürlich gern länger auf als erlaubt ist, wahrscheinlich mit dem notebook unter der Bettdecke, die Mädels zeigen sich aufgeregt, wird auch bisschen gezickt, wird gealbert, alles im Rahmen, dann gibt's mütterlichen Ton, streichelnd, beruhigend, und respektierte Väter treten auf, so recht gravitätisch. Und vielfältig. Man wechselt gern auch mal die Rolle, ist erlaubt, keiner macht ein Problem draus. Gar nicht so unangenehm.
Doch es gibt Hoffnung. Den Single-Haushalt kann man nicht weiter aufspalten und da jede Entwicklung sich einmal umkehrt (eine kühne Behauptung ohne Belege) werden die Größen der Haushalte wieder steigen und neue Lebensformen (Evoltion!) werden sich entwickeln. Ich mache mir da wenig Sorgen. Sollte ich?
Wenn man die bürgerliche Familie als Maßstab nimmt. Nur stellte die sowieso nie die Bevölkerungsmehrheit. Ich find's immer eigenartig, daß dieses Familienmodell immer noch als Maßstab gilt, obwohl es hinten und vorne nicht paßt.
Beispiel die zwangsemanzipierten Frauen.
Frauen in den unteren Schichten mußten immer schon arbeiten gehen. Sonst wäre die Familie schlichtweg nicht über die Runden gekommen. Emanzipation bedeutete für meine Oma, nicht mehr arbeiten gehen zu müssen.
Aber da wird die Wirklichkeit der Bevölkerungsmehrheit einfach immer ausgeklammert von denen, die die Deutungshoheit haben.
Die Auflösung herkömmlicher Lebensformen (also der Großfamilie, der bürgerlichen Kernfamilie) und ihre ersplitterung in Ein-Personen-Haushalte war doch ganz im Interesse des kapitalistischen Gesellschaftssystems.
Eine einfache Rechnung: Mehr Haushalte, mehr Verbrauch an allem _ Energie, Wasser, Hausrat, Möbel, Unterhaltungselektronik, höheres Verkehrsaufkommen, ...
Damit aber stieg der Umsatz. Damit widerum der Gewinn. Die neue Lebensweise wurde sicher durch ein Bild der Werbung und allgemein der Medien geprägt, was isch aber nur vermute und nicht belegen kann.
Mir scheint, daß Du mit "bei uns" irgendwie von der Freitags-Community schreibst.
Das kommt mir alles so bekannt vor ... ;-)
@Dreizehn
Und welche Rollen spielen Sie?
Nur damit ich Bescheid weiß und wg. des Drehbuchs.
Also ich - ich falle auch mal gern a u s der Rolle.
Die Sentimentalität herausgenommen: Familie ist eine der zentralen Mythen der bürgerlichen Gesellschaft und unter den Bedingungen von Kapitalismus, Herrschaft allenfalls ausnahmsweise realisierbar. Herrschaftsfreie Räume im Internet bieten Ansätze, das Konzept Familie bzw. Gemeinde auszuprobieren, keine Rollenzuweisung, kein Drehbuch.
lieber merdeister, deine hoffnung teile ich gern, wenn dahinter auch gleich eine kühne behauptung ohne belege steht.
die ollen griechen glaubten auch mal, das atom sei unteilbar. wortwörtlich stimmt das auch immer noch. real leider nicht. u 235 ist nicht nur spaltbar, es ist bei erreichen der kritischen masse sogar zur kettenreaktion bereit.
in der zoologie ist bekannt geworden, dass ein heringsschwarm, hat er erst einmal eine kritische grenze in der anzahl individuen unterschritten, nicht die entwicklung schleunigst umkehrt, sondern ganz verschwindet.
aber auch ich bin lieber optimist. ich sehe schon ansätze der umkehr in unserer verkommenen gesellschaft. inseln der hoffnung im allgemeinen niedergang. ich meine die mehr-generationen-häuser. die brauchen freilich ein umfeld und eine umwelt, die zum aufbruch in die zukunft passen. nicht das chaos der verirrten.
nicht zuletzt sehe ich die zukunft in der vernetzung hier und überall in der welt schon beginnen.
deine vermutung ohne belege, lieber liszt, kommt mir etwas ungereimt vor. kein kapitalist oder welcher strippenzieher und verschwörer auch immer hat das trümmerfeld der ursprünglichen großfamilie zielstrebig hergestellt. es ist wie so oft das ergebnis vieler unberechenbarer faktoren.
staat und kirche mitsamt der wirtschaft ahnen noch immer nicht, was sie für eigentore schießen, wenn sie z.b. erbarmungslos wie gehabt und in struktureller blindheit alle hebel in bewegung setzen, um den verirrten relikten der familie möglichst viel nachwuchs abzupressen. mit ungewolltem erfolg, was die folgen betrifft. was wird aus den anderthalb kindern der anderthalb eltern werden, die nur ausnahmsweise die unentbehrliche förderung und zuwendung erfahren? (ach, schillers teilmenschen waren dagegen noch ganze kerle.) und wenn dann diese armen kinder auch noch die womöglich einzige bezugsperson, die ihnen halt in der welt geben könnte, (durch unfall oder krankheit) verlieren, ist die katastrophe perfekt.
i.d.a., das reicht schon. du brauchst dir die kapitalistische sonne über der szene nicht vorzustellen. es ist ja so schon alles hell und klar.
Ich denke doch, daß die Auflösung der Großfamilie und der größeren als der 'Kernfamilie' das Resultat von Bemühungen des Kapitals (was immer sich dahinter verbergen mag) ist.
Das 'Proletariat' (was immer sich dahinter verbergen mag) sollte als Klasse verschwinden, um damit ein mögliches Schwergewicht revolutionären Elans zu entfernen.
Die zunehmende Vereinzelung sogte dafür, daß die Reproduktionsrate in der Gesamtbevölkerung, also auch in proletarischen Kreisen, sank.
Das hatte natürlich noch den gewünschten Nebeneffekt, daß mahr von allem verkauft werden konnte.
Ich glaube übrigens nicht, daß solche Prozesse unbedingt immer bewußt gesteuert werden.
lieber liszt,
nimm es mir nicht krumm, wenn ich zwei kleine widersprüche in deinem kommentar von gestern finde. zum einen sprichst du von bemühungen des kapitals, die geburtenrate zu senken, um das proletariat zu schwächen, zum andern sagst du im schlussatz, du seist nicht der meinung, dass bewusst (in die richtung) gesteuert wurde.
dann hängst du an die tatsache, dass die reproduktionsrate sank, die bemerkung, ein gewünschter nebeneffekt der schrumpfung sei der höhere konsum. wäre die vermehrung der käufer nicht zielführender zum kassemachen?
vielleicht sind es auch nur missverständnisse meinerseits.
Hallo Helder,
den Gedanke hatte ich auch beim Lesen.
Die Auflösung der Familie ist auch wirtschaftlichen Aspekten geschuldet, aber doch nicht nur. Die Individualisierung hat doch mit der Zunahme der persönlichen Freiheiten zu tun, als Folge der Aufklärung.
Wenn der Mythos Familie aber so hohl wäre, wie sie behaupten, hätten wir doch nicht mehr so viele faktische Realitäten von Familien.
hallo titta, bist du mal eben rübergewechselt vom heiligen vater zur heiligen familie?
natürlich ist das ein wildes geflecht von entwicklungssträngen. die lockerung alter bindungen und verbindlichkeiten hat die atomisierung der gesellschaft zur folge oder wie du sagst die individualisierung.
dein letztes wort "Aufklärung" ist für mich so etwas wie eine lieblingsmelodie. mit diesem schönen klang geh ich jetzt ins bett.
gute nacht, titta.
helder
Hallo Helder,
natürlich ist das alles ein bißchen durcheinander, was ich da schreibe, damit hast Du recht.
Ich habe mich noch nie so intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt.
Titta hat auch wieder recht, daß die Individualisierung (auch) eine Auswirkung der Aufklärung ist, indem die persönlichen Freiheiten zugenommen haben.
Leider haben vor allem die persönlichen Freiheiten im Reiche des Konsums zugenommen.
So. Ich versuche, meine Gedanken jetzt noch einmal etwas zu ordnen.
Aufgrund der Zeichenbegrenzung kommt meine Erwiderung in Teilen.
Zuerst einmal: Ich glaube nicht, daß es irgendwelche finsteren Gestalten (vorzugsweise mit bowler hat und dicker Havanna-Zigarre im Mundwinkel - wie in der Karikatur) gibt, die das alles minutiös planen. Doch es gibt einen gewissen Konsens in den maßgeblichen gesellschaftlichen Kreisen, der zu der Politik führt, die den Zielen dieser Gesellschaftsschicht zuarbeitet. Nenne diese Schicht meinetwegen "die Kapitalisten" - jedenfalls die Profiteure.
Die haben versucht, die Reproduktionsrate der Arbeiterschicht zu senken, denn Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich innerhalb dieser Schicht durchaus revolutionäres Potential, so daß es sicherer für die bestehende Gesellschaft war, daß diese gefährliche Schicht weniger wurde. Im engen Zusammenleben und in persönlichen Beziehungen setzen sich Meinungen und Überzeugungen viel schneller fort als im öffentlichen Diskurs. Daher war es im Interesse "des Kapitals", diese engen Bindungn (Großfamilie) aufzulösen.
Gleichzeitig brauchte man aber mehr Absatz, um den Profit, und dabei möglichst eine Steigerung des Profits, zu gewährleisten. Die Individualisierung kam daher gerade recht und wurde von "dem Kapital" und seinen politischen Handlangern gefördert.
Durch die Individualisierung stieg die Zahl der Haushalte. Jeder Haushalt benötigt eine Grundausstattung mit Haushaltswaren und -geräten. Wenn in einer Großfamilie, sagen wir: 12 Personen abends am Eßtisch sitzen, so sind es in der "individualisierten" vielleicht zweimal 3, einmal 2 und viermal 1 (nur als mögliches Beispiel); macht zusammen sieben Haushalte, die Energie und Wasser zum Kochen verbrauchen, Licht für das Eßzimmer, evtl. Heizung im Winter. D.h. man kann viel mehr absetzen (wenn auch sicher nicht siebenmal so viel).
Genauso stieg durch die Auflösung der Großfamilie und die damit einhergehende Individualiserung das Verkehrsaufkommen, weil man ja einander besuchen möchte, je öfter, je weiter man auseinander lebt. Damit stieg die Zahl der Fahrten zwischen den "atomisierten" Individuen, stieg auch dei Anzahl der Fahrzeuge, die von den Individuen als benötigt angenommen wurden. Damit stieg der Profit der Fahrzeugproduzenten, und es stieg ebenso der Profit der Erdölförderer und -verarbeiter.
Insgesamt ein Szenario, das "dem Kapital" nicht gelegener hätte kommen können, finde ich.
Das ist nur ein Aspekt der Veränderung der Gesellschaft. Ich glaube nicht, daß man Dinge und Entwicklungen rein monokausal sehen kann.
Habe ich mich jetzt zusammenhängender ausgedrückt? Sonst können wir ja noch einmal eine Diskussion darüber führen.
Aber nicht innerhalb der nächsten Woche, denn da bin ich abwesend.
Für heute auch von mir gute Nacht,
I.D.A. Liszt
Hallo Idealist,
ich finde das eine etwas steile These.
Es sind gegen Ende des 19.Jhs/Anfang des 20.Jhs. noch so viele Deutsche ausgewandert, weil es in Deutschland nicht genügend Erwerbsmöglichkeiten für die Masse an Bevölkerung gab, das würde doch dann deiner Theorie entgegensprechen.
Individualisierung geht doch nur mit steigendem Lebensstandard, schließlich will der Individualismus auch bezahlt werden. Also muß das Kapital doch auch dafür sorgen, daß Geld in den Taschen der potentiellen Käufer ist.
Außerdem: warum wird heute die Arbeitslosenrate so künstlich hoch gehalten? Weil dann die Sozialstandards gesenkt werden können. Also liegt doch da wieder kein Interesse auf Seiten des Kapitals, die Produzierenden als Masse klein zu halten.
Nein, das ist alles noch zu widersprüchlich, lieber Idealist.
Da muß ich mich wieder auf die Seite von schlesinger schlagen: Die Welt nicht deuten wollen, sondern zuerst einmal nur akribisch beobachten. Nicht die Welt in eine Theorie pressen wollen, sondern wahrnehmen, wie die Dinge eigentlich zusammenhängen.
liebe titta,
da nun unser idealiszt abgereist ist, sind wir uns schnell einig, dass er wieder, trotz anerkennenswerter mühe, die widersprüche nicht hat abschütteln können. du hast schon darauf hingewiesen.
aber, während du inzwischen wohl hoffentlich gut schlummerst, möchte ich auch dir leise widersprechen. frei nach marx sagst du, die welt sei zu viel gedeutet worden, jetzt komme es darauf an, genau hinzuschauen und daten zu sammeln.
soweit das ein einzelner kann, habe ich das hinter mir. warum sollte ich also noch warten (und worauf?)?
also habe ich vor 5 jährchen mein vorläufig abschließendes urteil über die geschichte der menschheit in dem büchlein "Die Evolution kassiert die Kriegskultur" (nur 150 seiten, mit vielen leseproben auf weltwissen.com ) notiert. darin spielt aber das phantom familie kaum eine rolle. anders in dem haupttext auf derselben website, der von gegenwart und zukunft handelt. da enthalten sowohl das negativ der gegenwart als auch der zukunftsentwurf etwas zum thema.
wahrscheinlich möchtest du lieber noch warten und beobachten, weil du noch so viele jahre jünger bist als ich. wie gesagt, habe ich die meisten fragen und antworten schon säuberlich sortiert, wenn auch nicht bis ins letzte detail.
was hältst du von der these, dass die überall zu beobachtende beschleunigung die menschen wie die teilchen in einer zentrifuge trennt, sortierbar nach gewicht, einkommen, alter, ausbildung und anderen merkmalen? das karussell dreht sich schon so schnell, dass viele ganz schwindelig davon sind und die orientierung verloren haben. sie klammern sich einfach nur an das, was halt verspricht. das tut der aufklärung natürlich nicht gut.
guten tag, titta.
helder
habt ihrs gehört? das phantom macht von sich reden. die statistiker in nrw schlagen alarm. die häusliche gewalt hat im vergangenen jahr kräftig zugeschlagen. es ist eine deutliche zunahme der registrierten fälle festzustellen. 22600 mal (ohne dunkelziffer) hauste das unheil in der heilen familie. rund 2000 mal mehr als im vorjahr.
doch der zuständige minister nimmts gelassen. er nennt es ein gutes zeichen, dass immer mehr frauen sich melden, sodass ihnen geholfen werden kann.
was unter diesen umständen aus dem projekt gewaltfreie erziehung wird, war kein thema.
Tag, Helder.
"wahrscheinlich möchtest du lieber noch warten und beobachten, weil du noch so viele jahre jünger bist als ich. "
Also ich merke an mir, daß ich mit den Jahren geduldiger werde. Mit mir und mit den anderen. Die Verhältnisse ändern sich nur langsam und allmählich. Revolutionen verändern meistens nix. Nur die Machtelite tauscht sich aus.
Aber ich hab's da vielleicht auch einfacher. Ich hab meinen Glauben und weiß, die Welt ändert sich schon zum Besseren. Nur so langsam, daß ich es halt im Alltagsgeschäft oft/normalerweise nicht mitbekomme.
Ich finde übrigens eher, daß die Menschen sich pendelmäßig verhalten. Jetzt sind alle ganz versessen auf Geschwindigkeit. Und irgendwann haben sie davon wieder genug, und dann kommt wieder die Entschleunigung, und damit der Bezug auf die kleine Parzelle vor Ort.
Vermutlich passiert aber sogar beides gleichzeitig.
Das ist auch so eine Kunst. Sich die Welt nicht mehr erklären müssen, sondern einfach drin leben können.
Bis dann!
Man sieht sich.
Titta
In dem Falle denke ich allerdings, der Minister hat mit seiner Folgerung gar nicht so unrecht.
Es muß nicht unbedingt mehr häusliche Gewalt geben. Die Frauen lassen sich die einfach nicht mehr so gefallen, kann durchaus sein. Und das wäre dann doch wirklich ein Fortschritt.
Vielleicht haben die auch anders gezählt als vorher. Dieser ganze Statistikkram. Inzwischen frag ich mich ja schon bei jeder neuen "aufsehenerregenden" Statistik, wovon die mich denn eigentlich ablenken soll.
meinst du nicht, der stress, unter dem die leutchen immer stärker stehen, äußert sich nicht in gewaltausbrüchen? wobei zu bedenken ist, dass wer sorgen hat, auch likör nimmt oder andere drogen. das enthemmt zusätzlich.
die zahlen sind ein abstraktes gemisch. die sagen wenig.