schattenboxen im parlament

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

was mir im parlament gestern übel aufgefallen ist, das ist die abwesenheit eines richters.

die opposition hatte alle argumente, um den gegner matt zu setzen. aber die parlamentarier hatten ihren auftritt - ohne ergebnis.

was die arbeit in solch einem raum unerquicklich macht trotz interessanter fragen und antworten, ist die vernichtung der worte durch den bloßen willen oder besser unwillen der gegenpartei.

die beweislast kann noch so erdrückend sein, es bleibt eine spiegelfechterei, weil die gegenseite sich auf ihre mehrheit im hause verlassen kann.

es ging um das wissenschaftliche verfahren, um akademische fragen. um spielregeln. aber es war kein richter anwesend, der den falschspieler aus dem rennen nehmen konnte.

worte gaben dem parlament seinen namen. der wille, der noch so hohle wille der stimmberechtigten entscheidet wirklich über den streit. ein bloßes schaufensterreden, das dem machtwort gehorcht. von wissenschaft unberührt.

und hinter der szene treibt die pöbelpresse ihr noch infameres spielchen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden