Schön Wetter

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der aufschwung ist da. die wirtschaft brummt wieder. das wachstum wächst.
die im süden verstaatlichte hre-bank bekommt einen kleinen nachschlag von 40 milliarden. damit ist sie über den berg, damit sind alle wunden der überwundenen krise ausgeheilt. die bad banks hüllen sich in schweigen.
die hausärzte mäkeln und kränkeln noch ein bisschen. aber die verstehen was von selbstmedikation.

die shell-studie bescheinigt der jugend von heute ein optimismusplus. absolut mehrheitlich. die zeiten der no-future-gammler sind lange vorbei. nur in der gesellschaftlichen nachhut (der terminus unterschicht ist seit münte out) fehlt den kids noch ein herzhaftes schulterklopfen von oben.

die lobby der großen energiekonzerne strahlt nach der glücklichen unterbringung ihrer schäfchen auf der nicht ganz trockenen schwarzgelben weide, die aber gut umzäunt ist, so dass keine demonstranten das grün gestrichnene gras platt trampeln können.
die genkartoffel mit dem schönen namen amflora gedeiht zur zufriedenheit von bayer und bauer.
in stuttgart feiert die demokratie ihre wiedergeburt.

und als ich heute morgen in den garten trat, traute ich meinen ohren und augen nicht, denn ein star schwätzte oben auf der birke vom frühling.
auch der herbst hat noch ein paar schöne tage, sagte der dorffrosch.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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