nichts, kein buchstabe über das lemma in deutschen wörterbüchern. wie ist das möglich, da doch das internet voll davon ist, na ja, jedenfalls gründlich informiert.
nun, es geht um ein tabuthema. streumunition ist global geächtet, zu recht. aber längst nicht alle länder scheren sich um das verbot im osloer vertrag von 2010.
auch die brd steht in der kritik. wie in allen führenden rüstungsländern gibt es auch hierzulande rüstungsfirmen, die streumunition herstellten, bis das verbot in kraft trat mit der unterschrift des deutschen außenministers.
zwei mögliche auswege aus der verlegenheit ließen sich solche hersteller bis jetzt einfallen: entweder machen sie in einem joint venture weiter mit komplizenfirmen irgendwo außerhalb europas oder aber sie "verbessern" die eigene produktion so sehr, dass die bezeichnung streumunition juristisch anfechtbar erscheint.
politik als die kunst des möglichen lässt alles zu, was möglich ist, also auch rüstungsbereiche, die im zwielicht operieren. man weiß nicht genau, ob sie bereits nachweislich gegen das verbot der streumunition verstoßen, oder sich noch im graubereich bewegen.
das schweigen in den deutschen wörterbüchern, west wie ost, ist beredt.
wie solches schweigen in kabinetten und redaktionen zustande kommt, ist keine frage, wenn man augen und ohren zur information gebraucht.
ohne das internet wäre es wesentlich schwieriger, solch offizielles schweigen zu durchschauen.
dass die deutsche bevölkerung durch die kriege des vorigen jahrhunderts nichts hinzugelernt hat, ist eine traurige tatsache.
streubomben.
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