der wievielte amoklauf ist das nun eigentlich? und der wievielte, bei dem der private waffenbesitz ‘das handwerkszeug’ bereitlegte?
und was beeilen sich unsere rechten volksvertreter zu verkünden? klar doch, nach dem amoklauf von winnenden sei das waffenrecht verschärft worden. mehr sei nicht drin.
wie sehr diese volksvertreter überfordert sind, sagte jemand, der beruflich aufklären und aufräumen muss, was unsere gesetzgeber im grauen belassen. der mann vom verband der kriminalbeamten bedankte sich mit klaren worten für den bärendienst der beschwichtiger aus der politszene. bei 50 und mehr prozent der kontrollen habe sich gezeigt, dass die privaten waffenbesitzer das schießzeug fahrlässig bis gesetzeswidrig aufbewahren.
der sprecher fordert mehr als bloß noch mehr kontrollen, die oft aus personalmangel der kommunen ausfallen; er fordert ein striktes verbot für munition in der privatwohnung. das sei das mindeste; möglichst sollte seiner überzeugung nach beides verboten werden, waffen und munition in der privatwohnung. aber damit überfordert er offensichtlich diese volksvertreter.
für solche aus der beruflichen erfahrung des kriminalbeamten resultierende forderungen haben die kein verständnis.
der satz, unsere volksvertreter sind überfordert, stammt übrigens vom sozialpsychologen harald welzer.
für eine antwort auf die weitergehende frage, warum sich die amokläufe in den letzten jahren hierzulande häufen, sind die regierer, meist juristen oder staatsdiener, total überfordert. sie kennen die gesellschaft, die sie vertreten wollen, nicht, sie kennen allerdings ihr eigenes interesse.
fazit: was diese regierungsvertreter brauchen, ist nicht die beratung durch geschickte lobbyisten; vielmehr bräuchten sie dringend neue berater/innen mit ganz anderem sachverstand, die ganz anders orientiert und versiert sind, nämlich ethisch-ökologisch.
an die stelle der gemeinheiten zum wohle weniger trete das gemeinwohl.
Kommentare 4
Komisch das dieser Bericht anscheinend unbeachtet blieb. Die Frage mit dem Waffenbesitz wird in Deutschland ja häufig mit den Folgen dieses Wahnsinns in den USA verglichen. So als würde es das Problem eigentlich gar nicht geben. Und überhaupt, bei Preisen von 500 Euro für ein AK47 auf dem Schwarzmarkt, so wohl das Kalkül, sei eh nix zu machen... Das kommt mir so vor wie mit dem Problem Afghanistan hantiert wurde: reagiert wurde viel zu spät und dann nur tröpfchenweise. Kein Mensch weiss wer was und wieviel schon gebunkert hat. Und wenn dann mal wieder jemand massiv Amok läuft wird das Thema wieder in den Tratsch-Talk-Soaps von sogenannten Experten vollkommen verwässert.
Gesetze, die Amokläufe verhindern, eindämmen, drosseln, senken sollen!? - Scheinbar ist das Bedürfnis nach einem letzten Rund-um-Schlag im Besonderen vorhanden. Unmündig mit Niederlagen umzugehen, den falschen Werten sich geopfert zu haben, einem egozentrischen Kurzschluss erliegend...- das kennt jeder von uns. Und wenn keine Schusswaffe zur Hand ist, nimmt man halt das Auto. Alles kann zur Waffe werden, wenn man will. Zum Glück wollen das die Wenigsten.
- Das Problem liegt woanders...
danke, lieber sachichma, fürs gleichgesinntsein und zustimmung.
klar, lieber son, ein gesetz kann nicht alle probleme lösen und auch nicht alle amokläufe verhindern.
es geht hier um etwas anderes, nämlich die offensichtlich grob fahrlässige art, wie unsere auserwählten mit dem waffenrecht z.b. umgehen. nach der marktdevise "anything goes" und "no control" sind in allzu vielen privatwohnungen waffen und munition vorhanden, und zwar fahrlässig bis gesetzwidrig aufbewahrt.
wo der staat vorbeugend tätig werden müsste, tut er nichts.
richtig, fast alles kann zur waffe werden, wenn ein mensch durchdreht. aber das heißt doch nicht, dass gar keine gefahren mehr abgewendet werden sollten. ein messer ist möglicherweise eine tödliche waffe. es ist aber keine fernwaffe. es gibt klare gradunterschiede. das kind, das auf der niedrigen vorgartenmauer balanciert, ist nicht in gefahr. aber wer wird sein kind auf der balkonbrüstung turnen lassen?
verstehst du, es muss differenziert werden.