überirdisch.

überflüssig. wieviel überirdisches mensch so mit sich herumträgt, wird in manchen blogs sichtbar. aber auch in nachrichten heute über das volksfest libori in paderborn.

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wer mit einem völlig veralteten weltbild herumläuft, wird das adjektiv hier und da gebrauchen.
die kopernikanische wende, gleich in welcher bedeutung, ist noch zukunftsmusik. über der lufthülle der erde beginnt nach der vorstellung der geisterseher das himmlische, der raum für die flugbahnen der engel.
unter der erde, die möglichst noch als scheibe gedacht wird, tut sich der rachen der hölle auf.
astronauten könnten sich erhöht oder angehimmelt fühlen, bergleute aber unter preis gehandelt.

der duden, in sprachfragen stets kompetent, folgt den gespenstischen eingebungen derjenigen, die das wort gebrauchen, und versteigt sich zu raketenfreien himmeln, wenn er schreibt:
"sich den irdischen Maßstäben entziehend, der Erde entrückt, dem geistigen, unkörperlichen Bereich angehörend: ein -es Wesen; das Mädchen war von -er Schönheit."
duden und deutschlehrern darf die vokabel nicht verdächtig oder verräterisch vorkommen. dass aber auch literaten, die ja niemand zwingt, ab und an die himmelsleiter hinaufklettern, zeigt, wie stark sie eingebunden sind in die gesellschaft, in der sie leben.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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