Unlustig ist die Jägerei

(Jagd)Hornochsen. das jagdrecht ist nicht mehr ganz neu. in teilen dürfte es auf mittelalterliche sätze zurückgehen. das fällt nicht auf bei einer zunft, die aus der altsteinzeit stammt.

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nrw-umweltminister remmel hatte die überarbeitung des jagdgesetzes lediglich angekündigt, eine gesetzesvorlage gibt es bis dato nicht, aber schon versammeln sich vorm landtag in düsseldorf an diesem dienstfreien samstag (laut wdr-nachrichten tausend) mutwillige tiertöter aus der ganzen brd zur hetzjagd gegen die novelle des jagdrechts.

tierschützer haben zur gegendemo geblasen zur störung der jagdhörner mit vernehmlicheren instrumenten. das verspricht ein schräges konzert zu werden vor abwesenden abgeordneten. eine sinnige veranstaltung mit ohrenschutzempfehlung.

wenn die steinzeitlichen sonntagskiller das schlimmste für ihr blutiges handwerk befürchten und schon mal im voraus hornstöße gegen das umweltministerium richten, bevor die reform bekannt ist, könnte die aufregung der grünröcke ein gutes zeichen sein. so könnte sich ein zeitgemäßes jagdrecht ankündigen. schön wärs.

doch der größte jagdverband im land bleibt dem treiben heute in düsseldorf fern. er setzt auf verhandlungen. dies wiederum könnte ein ungutes zeichen sein. denn die steinzeitlobby ist traditionell stark hierzulande. die reform könnte sich nachher als reförmchen erweisen.

das gewese in düsseldorf heute ist nur der auftakt. in einem aufgeklärten land (davon ist manchmal ungerechtfertigt die rede) wäre es undenkbar, dass leute zu ihrem vergnügen auf friedliche tiere schießen und zu dem zweck die landschaft weit und breit mit erhöhten schießbuden (genannt hochsitze) schmücken. gegen den anblick sind windräder krass hässlich.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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