verrückter vogelzug.

segler und schwalben. man kann es nachlesen in den vogelkundlichen büchern, dass die sommersegler ihrem namen entsprechen. sie kommen im mai und verschwinden spätestens in der 1. augustwoche.

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aber als ich im august auf poel war, gab es die erste überraschung in diesem jahr: ich sah die segler noch mitte des monats. das hatte ich vorher nie beobachtet.

und eben sehe ich nach der lektüre auf der veranda durch die glaswand ein, zwei vögel am himmel. erst hielt ich sie für stare, weil die mich in letzter zeit schon mal getäuscht hatten, wenn sie wie schwalben den himmel nach insekten absuchen.

aber als ich in den garten ging und genauer hinsah, waren es wirklich schwalben. nur wenige erst. vier oder fünf. später aber zeigte sich, dass es insgesamt mindestens neun vögel waren, die im kleinen schwarm zusammenhielten.

bisher war es der 23. september, dass ich die letzten schwalben im jahr sah. zwei wochen später ist eine deutliche verschiebung im zugkalender. segler und schwalben im selben herbst verspätet auf dem zug, das kann schon kein zufall mehr sein.

eine schwalbe macht noch keinen sommer, hieß es bisher. neun schwalben im oktober halten den winter nicht auf, sind aber wie die blüten am ginster und am apfelbaum vielleicht folgen des klimawandels.

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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