Warum nur so wenige? (1)

Einsichtige Menschen. bei sieben milliarden menschen auf dem blauen planeten, und ca. achtzig millionen pro jahr zuwachs, kann von wenigen schon lange keine rede mehr sein.

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trotzdem oder gerade deswegen die frage, warum es nur so wenige sind, die ein menschliches gesicht zeigen.

was die informierten sind, die kommen nun mit der gaußschen fehlerkurve um die ecke. die besagt, dass es ein naturgesetz ist, wonach es auf tausend dreiblättrige kleepflanzen nur wenige vierblättrige gibt. nach derselben verteilnaturgesetzlichkeit gebe es nur so wenige gute schüler im teuersten schulsystem der welt. und bekanntlich auch nur wenige schülerarbeiten mit wenigen fehlern. naturgesetzlich. da kann man nichts schieben, auch bei doppelt so hoher finanzierung nicht. gleiches gelte für die verteilung der dicken und dünnen sowie der großen und kleinen menschen und kartoffeln.

STOPP!!

die frage in der überschrift zielt nicht auf kartoffeln, sondern auf menschen. es ist doch offensichtlich, dass es in europa nur wenige albert schweitzer gab und gibt. genauso muss es auffallen, dass es nur wenige daniele ganser gibt. mehr oder weniger bekannt ist augenblicklich nur der schweizer dr. daniele ganser aus basel. wie das kind in andersens geschichte über "Des Kaisers Neue Kleider" ruft ganser vernehmlich: der kaiser ist nackt.

andersen wie ganser haben die herrschaft im blick. anders als die schweigende mehrheit sieht das kind den kaiser ohne kleidung und ganser die herrschenden ohne propagandazeug.

warum die anderen anwesenden, die doch auch augen haben, aber nicht? um diese frage geht es.

das kind im märchen ist nicht eingeweiht in die machtspiele und eitelkeiten der erwachsenen, kann man sagen. nur das kind äußert laut, was es sieht oder nicht sieht. wohl eines, das daran gewöhnt ist, seine ansichten laut zum ausdruck zu bringen. und hier endet die parallele zwischen andersens kind und dem friedensforscher daniele ganser.

oder doch nicht?

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Geschrieben von

h.yuren

buchveröffentlichung 2017, KRAH - das rabentagebuch, 350 S., 8 fotos ISDN 978-3-945265-45-1; Tb. 15,-

h.yuren

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