Buchhändlers Notbremse

Fallhöhe Nicht mal ein Jahr hat das Buch- und Kunsthaus Cornelius in Halles Großer Steinstr. 78 bestanden.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Am 29. März 2012 kam die Einladung zur Eröffnung mit einem umfangreichen Wochenend-Programm. Ich war auch dort, habe eine nette Lesung mehrerer Science-Fiction-Autoren erlebt und mich im Lesecafé “Zwölf Stühle” an dessen Kaffee- und Gebäckspezialitäten erfrischt. Nun ist der Laden zu, eine Notbeleuchtung funzelt trübe im hinteren Ladenteil.

http://hallespektrum.de/winke/files/2013/02/foto0836.jpg

Wirklich schade: die traditionsreiche Lippertsche Buchhandlung mit ihren knapp 1000 m² Verkaufsfläche steht wieder leer. Dabei hatte das Buch- und Kunsthaus im vorigen Frühjahr so hoffnungsvoll begonnen: Vollsortiment mit Schwerpunkt Regionalliteratur, großes Antiquariat und Verlagsbuchhandlung mit eher durchwachsenem Selbstgedruckten. Dazu eine Kunstgalerie und ein heute wohl unvermeidlicher “Nonbook”-Bereich. Monatlich wurden Lesungen veranstaltet, Buchvorstellungen und wechselnde Ausstellungen waren durchaus gut besucht. Um ein Haar wäre ich sogar Mitglied im Förderverein des Hauses geworden, zuckte dann aber in letzter Sekunde vor der Unterschrift zurück. Meine 20,- Euro hätten das Projekt auch nicht mehr gerettet und die “Armut per Gesetz” sorgt ohnehin dafür, dass mir für Bildung monatlich nur 1,45 € zur Verfügung stehen.

In kleinerem Umfang will die Firma Cornelius nun am Stadtbad wieder neu beginnen. In einer Gegend, in der sogar die Bäckerei-Filialen schließen und das Stadtbad ist auch schon zur Hälfte wegen Baufälligkeit gesperrt. Eine blühende Landschaft …

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

hadie

Was die Arbeitnehmer jetzt brauchen, ist ein Rettungsschirm für die Portemonnaies. (Frank Bsirske)

hadie

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden