Der gute Ton

DAB+ Als am 1. August 2011 der digitale Hörfunk in ...schland neu sortiert wurde, waren die Erwartungen schon nicht sonderlich hoch. Doch auch die sind noch enttäuscht worden.

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Zwar hat man vielerorts die Sendeleistung von 1 auf 10 kW erhöht, so dass sich die Empfangsbedingungen auf dem flachen Land verbesserten. In den großen Städten braucht man aber oftmals eine Spezialantenne, um überhaupt etwas zu hören. Ich habe inzwischen auch einen solchen Runddipol auf dem Balkon, nutze ihn aber nur noch als Rankhilfe für die Tomaten - denn was man da auf DAB+ zu hören bekommt, ist nicht gerade berauschend.

Von den Inhalten mag des Sängers Höflichkeit einmal schweigen, allein schon die Datenraten sind grottenschlecht. Den Negativrekord hält D-Radio Doku mit 40 kBit/s, dann kommen gleich die religiösen Eiferer von Radio Horeb mit 48 kBit/s, gefolgt von D-Radio Wissen mit 56 kBit/s.

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Irgendwo dazwischen liegt 90elf Fußballradio (6x) mit 24 bis 64 kBit/s, das sich um einen gesucht dumpfen "Volksempfänger-Sound" bemüht. 12 kommerzielle Dudelradios übertragen mit Datenraten von 72 bis 88 kBit/s, auch der seltsame Evangeliumsrundfunk. Der MDR bemüht sich, Spitzenreiter ist MDR Klassik mit 96 kBit/s, Schlusslicht MDR Info mit 72 kBit/s. Eingermaßen unauffällig im Klang sind nur Deutschlandfunk und Deutschlandradio mit 128 kBit/s. Damit würden es nur Mitschnitte der beiden letztgenannten Sender auf meinen mp3-Player schaffen. Die Voodoo-Hifi-Anlage mit den vergoldeten Steckern würde sich wohl auf der Stelle mit High-End-Kabelbrand verabschieden. Einzig meine Tomaten mögen das neue DAB+, aber das sind geil wuchernde F1-Hybriden-Monster.

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Geschrieben von

hadie

Was die Arbeitnehmer jetzt brauchen, ist ein Rettungsschirm für die Portemonnaies. (Frank Bsirske)

hadie

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