Vergangenen Sonnabend ist ein Teil des Geiseltalsees für den Fremdenverkehr freigegeben worden, einschließlich der “Marina Mücheln“. Es handelt sich um eine komplette kleine Hafenanlage mit Liegeplätzen, Hafenmeisterei, Tourismus-Büro, Restaurant, Segelschule, Ferienunterkünften usw.
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Noch liegen nur wenige Boote dort vor Anker, auch dürfen längst nicht alle erreichbaren Gewässer befahren werden. Eine vergleichbare Anlage in der Nachbargemeinde Braunsbedra ist immer noch gesperrt. Die maritime Saison 2012 ist in Mücheln eher eine Art Probebetrieb, eine Bimmelbahn auf Gummirädern dreht schon unermüdlich ihre Runden.
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Einzelne Busunternehmen bieten bereits Fahrten zu der neuen Sehenswürdigkeit an. Ein Weingut zieht edle Reben heran und ein “Geschiebegarten” zeigt, was die Eiszeiten so verschoben haben. Auch am Badestrand bei Zöbnitz hält die Bimmelbahn. Das Strandbad ist erst seit vier Tagen freigegeben und noch weitgehend unbekannt.
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Ich war selbst im Wasser und fand es weiter draußen angenehm. Da der Untergrund am Ufer aus einer Art glitschigem Modder besteht, können spielende Kinder dort jede Menge Schlamm aufwirbeln, was nicht jeder Badegast mag. Ein Campingplatz (Zöbnitz) ist im Probebetrieb, erste Gäste können bereits im Fremdenverkehrsbüro der Marina Standplätze bekommen. Wer einfach nur preiswert seine Ruhe haben will, ist dort gut aufgehoben.
Der Braunkohlen-Lobby sei’s gedankt, die endlich auch den zweiten Teil ihrer Erzählung von den Segnungen der Tagebaue verwirklicht wissen will. Ein wenig Risiko ist schon dabei, denn einige Uferabschnitte sind sichtbar am Rutschen, wie ansehnliche Risse im Boden beweisen. Die Gegend um Mücheln ist ziemlich gut befestigt, legale Erholungssuchende werden wohl nicht ins Ruschen kommen. Aber wenn es irgendwo an den anderen 40 km Tagebaukante rutscht, kann das schon mal zu einer zünftigen Flutwelle führen. Das bis zu 80 m tiefe Gewässer ist noch für einige Überraschungen gut - Nachterstedt lässt grüßen ...
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