Ohne Hirten und Kompass in Propaganda-Gewittern

Coronaglaube Sonntagmorgen am Küchentisch. Im MDR Kirchenfunk singen sie "Kommet ihr Hirten". Danach peitschen sich zwei schnöselige Jünglinge gegenseitig auf, lassen ihren ganzen Hass heraus.

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Auf die "Verschwörungstheoretiker:innen, Nazi-Nazis, Schwurbler:innen und Verstrahlten". Und immer werden die Gender-Pausen mitgesprochen. Sie klingen wie betrunkene Schläger:innen der Staats-Antifa. Meine Hirt:innen sind die jedenfalls nicht.

Das ist so bizarr, dass ich es versäume, rechtzeitig die Nachrichten zur vollen Stunde auszuschalten: die Universität Halle enthebt ihren Virologen Alexander Kekulé vorläufig seines Dienstes. Das ist allerdings eine Nachricht, die mich an den Rechner treibt, entgegen gerade gefasster guter Vorsätze.

Der professorale Dampfplauderer (Kekulés Corona-Kompass im MDR) soll seine Lehrverpflichtungen vernachlässigt haben. Das wäre der erste Hochschullehrer, der wegen kreativer Auslegung seiner Dienstpflichten entlassen würde. Freiheit von Forschung und Lehre sind ein hohes Gut. Der Gemaßregelte selbst spricht von einem politischen Verfahren.

Das meint auch ein Kenner der russischen Geschichte im Netz: "Jeschow ist gestürzt, aber Berija läuft sich gerade erst warm!"

Die Untergrund-Analytikerin analysiert schon fleißig. Es gebe zwei Haupt-Narrative bei der Vermarktung der experimentellen Gentherapien: 1. Eigenschutz und 2. Fremdschutz. Eigenschutz war das Metier Kekulés, massive Angstmacherei vor dem gnadenlosen Wuhan-Virus, der etwas ganz besonderes sei, dass sich tückisch immer weiter zum Superkiller entwickele. Dabei musste er freilich die Tatsache ausblenden, dass Viren, die ihren Wirt töten, damit auch ihre eigene Fortpflanzung unmöglich machen. Doch Kekulés Panikmache wurde von interessierten Kreisen dankbar angenommen.

Probleme bekam er mit dem Fremdschutz, wo er die Tatsache ausblendete, dass man gegen Viren nicht erfolgreich impfen kann, weil diese immer ein wenig mutieren. Kekulé trompetete, dass 2 G im Alltag nichts bringe, alle müssten zwangsweise geimpft werden. Hier steht nun Angst gegen Angst: Menschen lassen sich nicht "impfen", weil sie Angst vor wahrscheinlichen schwerwiegenden Folgen haben: einem "zerschossenen" Immunsystem, "sabotierter" DNA-Reparatur, kardiovaskulären und neurologischen Komplikationen. Doch Fremdschutz wird bei Kekulé zum "alternativlosen" Dogma – "Boostern" im dreimonatigen Abstand oder Gulag!

Loriot wird im Netz zitiert: „In einer Krise sucht der Dumme nach Schuldigen, der Intelligente nach Lösungen“.

Der Junge muss an die frische Luft. An der Marktkirche hängt ein Großplakat: "Impfen ist Nächstenliebe!" Ja klar, Liebe ist Hass, Freiheit ist Sklaverei, das wissen wir spätestens seit Orwells "1984". Der Fremdschutz also, experimentelle Gentherapie als einzige Möglichkeit, ein guter Christ zu sein?

Bei Reck-Maleczewen sagt ein alter buddhistischer Theologe, dass das Christentum seine historische Aufgabe noch vor sich hätte. Aber wie soll das gehen? Der Papst ist ein fleißiger Transhumanist und tagt tagelang mit den Titanen des WEF. Es gibt zwar den katholischen Widerstand auf Telegram. Aber die wenigen Bischöfe, die sich hervorwagen, werden von einer entmenschten Journaille als "Antisemiten und Schwurbler" geschmäht.

In den evangelischen Kirchen herrscht flächendeckend ängstliches Schweigen. Nur die freikirchliche Berliner Mandelzweig-Gemeinde wagt noch, selbst zu denken. Es ist ein durchaus christlicher Brauch, erst einmal alles zugängliche Wissen zusammenzutragen, bevor es ans Glauben geht. Die Corona-Broschüre der Gemeinde ist sehr zu empfehlen, Faktenwissen pur. Nur ganz zum Schluss kommt Psalm 23: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Das sind schon eher meine Hirten, wenn ich denn welche bräuchte.

Abends dann das Opernmagazin auf MDR Kultur. Das höre ich gerne mal, weil dort neben den zu bewerbenden Tonträgern auch Klatsch und Tratsch aus den Opernhäusern Mitteldeutschlands breitgetreten wird. Die sonore Stimme der männlichen Klatschbase verkündet, dass es im Leipziger Opernhaus einen internen Lockdown gegeben habe, den kaum jemand bemerkt hätte, weil in Sachsen ohnehin seit Wochen alle Aufführungen verboten sind. Schuld seien nur einige ungeimpfte Egoisten, uneinsichtige Volksschädlinge und Kandidaten für die Zwangsisolierung.

Auch hier schwer erträgliche Hasstiraden auf Gesunde. Dann spielen sie "Morgen kommt der Weihnachtsmann" und das Niveau steigt wieder auf Normalmaß.

Woher kommt dieser unbändige Hass, fragte der FDP-Anstands-Wauwau Wolfgang Kubiki und das fragt auch die neue konservative Denkfabrik R21. Diese "Fünf Minuten Hass" mehrmals am Tage kommen aus einer einsträngigen globalistischen Hierarchie, die es von ganz oben durchstellt. Das wäre also des satanischen Pudels Kern. Doch gegen Hass und Hetze helfen subsidiäre Strukturen mit ihren Haltelinien und regionale, gut gewählte Hirten.

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Geschrieben von

hadie

Was die Arbeitnehmer jetzt brauchen, ist ein Rettungsschirm für die Portemonnaies. (Frank Bsirske)

hadie

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