Umerziehung für Abonnenten

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Auf der Frankfurter Buchmesse stand der Abowerber der 'Frankfurter Rundschau' bisher jedes Jahr im Innenhof vor Halle F. Diesmal kam ich mit ihm ins Gespräch und musste zugeben, dass ich gerne zum Frühstück eine Zeitung lesen würde, die mir keinen Brechreiz verursacht. Er sah das genau so und schon hatte ich die Bestellung über ein 14-tägiges kostenloses Probeabo unterschrieben. Das Blatt ist zwar inzwischen auch nur noch eine DuMont-Postille, aber einen Versuch konnte man ja mal wagen. Schon zu DDR-Zeiten hatte ich immer einen Nachbarn beneidet, der Funktionär einer Blockpartei war und deshalb die LDZ abonnieren durfte, die 'Liberal-Demokratische Zeitung' des Bezirks Halle/S.

Nach einigen Wochen hatte ich dann morgens die 'Frankfurter Allgemeine' im Briefkasten. Eine Reklamation per E-Mail blieb unbeachtet. Nichts gegen die FAZ, aber es ist nicht ganz das, was ich auf nüchternen Magen lesen möchte. So landete die FAZ auf dem Haufen fürs Unerwünschte und wurde nur bei der wöchentlichen Wegwerforgie durchgesehen. Dann die telefonische Rückfrage der FR-Aboabteilung, ob denn "alles geklappt" hätte. Nein, hat es nicht. Die Dame am anderen Ende der Leitung versprach, sich darum zu kümmern. Seitdem bekomme ich die FAZ und die FR, letztere in einer unansehnlichen braunen Papiertüte.

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Wenn ich jetzt morgens die Zeitungen aus dem Briefkasten hole, sieht es aus, als hätte ich ein besonders perverses Schmuddelheft bekommen. Aber wenigstens kann nun mein Selbstversuch starten: ist eine morgendliche Zeitungslektüre ohne Brechreiz möglich?

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Geschrieben von

hadie

Was die Arbeitnehmer jetzt brauchen, ist ein Rettungsschirm für die Portemonnaies. (Frank Bsirske)

hadie

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