Horschtie fegt.

Punkillu Nicht vorgenommene Reinigungsarbeiten.

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Gestern, als heute noch morgen hieß, waren Ideen anwesend, vereinzelt auch Menschen, schlängelten sich Gedanken, eng schmiegten sie sich gefühllos an brutale Tötungen der Vergangenheit, um Zukunft zu kolportieren, die mangels eines Trägers in sich zusammenknickten, aufgelutscht wurden, um später ausgekotzt wie ein Sahnehäubchen, sich über ein beginnendes menschliches Elend zärtlich verhüllend zu verbreiten. Aufgeschlagene Rahmbläschen, milchig glänzten sie im schummerigen Nichtlicht, blähten sich auf, saugten das Trampeln des Schneebesens in sich auf und verpufften platzend in der Luft. Eine Freundin, eine langjährige, hat mich gebeten, wie soll ich sagen, den Begriff „Puff“, auch in abgewandelten Variationen, nicht zu benutzen. Abwertend sei er. Der Rahm, aufgeschäumt, auch die aufgeschlagenen Blasen, bordellig spritzten sie gegen Wände und Decken, fruchtlos suchten sie schlabbernd in Ritzen Halt, verschleimten auf den Oberflächen und tröpfelten aufgeschlitzt kriechend über den staubigen Boden. Der Schlingensielhorschtie tröpfelte auch. Die Hand schleuderte, tief griff sie in den Plastikeimer gefüllt mit Wasser, feuchte Partikel in die Lagerhalle. Der Horschtie fegte abgelagerten Schmutz, angesammelt durch jahrelanges Nichtdenken auf den Boden, bremste das Stauben am Boden pinkelnd mit wassertropfenden Fingern ab. Kein Aufsehen! Kein Staub! Von den Wänden, weit entfernt vom Boden, wellten sich Altgirlanden als braun eingefärbte Weisheiten. Horschtie fegte den eingefeuchteten Dreck auf einen kackigen Haufen, um mit dem Handblech den jahrhunderte alten Menschenmüllberg prozessual zu entsorgen, wohlwissend, die Braunheiten an Decke und Wänden breiten sich aus. Die Decke und die Wände müssten gereinigt werden, hatte Horschtie gesagt.

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