Als keiner sie wollte

Hausbesuch Günter Lichtenstein besitzt die größte private Sammlung mitteldeutscher Nachkriegskunst. Wie kam es dazu?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2021
Anita und Günter Lichtenstein haben in gut 40 Jahren etwa 10.000 Grafiken, Handzeichnungen und Aquarelle gesammelt
Anita und Günter Lichtenstein haben in gut 40 Jahren etwa 10.000 Grafiken, Handzeichnungen und Aquarelle gesammelt

Foto: Hannes Wiedemann für der Freitag

Die Fahrt zu ihm wird eine Sommer-Landpartie. Wo sind wir? Im Altenburger Land. Nach Verlassen der Autobahn A 72 Richtung Waldenburg sanfte Hügel, viel Fachwerk, Ortsnamen wie Bayern, Franken, Schwaben, Flemmingen, benannt nach der Herkunft der Siedler im 13. Jahrhundert. Dort wohnt er, in Göpfersdorf: Günter Lichtenstein, allseits gefragt, gegrüßt und geschätzt als der Leitermann. Inhaber von sieben Baumärkten und einem Online-Shop, die Leitermann heißen, weil seine Familie damit begonnen hat: Leiterbau und Eisenwarenhandel.

Ich besuche nicht den Leitermann, sondern die „Anita und Günter Lichtenstein Stiftung“. Sie, 68, und er, 73, haben in etwas mehr als 40 Jahren etwa 10.000 Grafiken, Handzeichnungen, Aquarelle und noch einmal mind