Tellkamp auf den zweiten Blick

Roman In „Der Schlaf in den Uhren“ erreicht das Versteckspiel ein Maß, das dem Lesen Freude und Leichtigkeit nimmt. Tellkamps Methode des Maskierens zwingt zur Zweit- oder Drittlektüre
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Uwe Tellkamp (Archivbild)
Uwe Tellkamp (Archivbild)

Foto: Andreas Weihs/Imago

Im Roman Der Schlaf der Uhren findet sich – neben unzähligen anderen – eine Figur mit Namen Mellis, die den DDR-Schriftsteller Hermann Kant, Vorsitzender des Verbands der Schriftsteller, vertritt (übrigens der Fotograf Roger Melis tritt noch extra auf). Jedenfalls reist besagter Mellis in seinem Schriftsteller-Amt gelegentlich in den Westen (BRD) und bringt einem Teil seiner Kollegen die begehrten Sabberlätzchen mit, die in der DDR Mangelware sind. Man darf es als Anspielung auf die literarische Güte ihrer Texte lesen, dass sie Sabberlätzchen benötigen.

Nicht einmal entfernt in den Verdacht, solcher Lätzchen zu bedürfen, kommt Uwe Tellkamp in seinem neuen Roman Der Schlaf in den Uhren. Der ist groß angelegt und tief gedacht und oftmal