Montags in Leipzig: Zwei proletarische Prinzessinnen begehren auf

Protest Beim letzten Bachmannpreis wurde ihr Text abgewatscht. Jetzt wurde daraus ein Buch. Heike Geißlers kapitalismuskritisches Romanmanifest „Die Woche“ ist für den Leipziger Buchpreis nominiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2022

So einen Text könne er in der Mittagspause schreiben, urteilte ein Klagenfurt-Juror über Heike Geißlers Lesung beim Bachmann-Wettbewerb im vergangenen Sommer. Jetzt erweist sich dieser Text als Auftaktkapitel ihres Romans Die Woche, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Dieser Juror gefällt sich öfter in seinen Provokationen. Der Satz mag damals der Autorin weh getan haben. Sie hat in anschließenden Interviews gegen die Jurybehandlung protestiert. Mit der Nominierung in Leipzig dürfte der Schmerz vergessen sein.

Heike Geißler ist 1977 im sächsischen Riesa geboren. Die Woche ist ihr dritter Roman. Der erste hieß Rosa und erzählte von einer jungen Frau, die vor ihrem gerade geborenen Baby flüchtet, der zweite,