Jan Faktors „Trottel“ ist für den Deutschen Buchpreis nominiert: Mir ist so anders

Subversion Großartig: Lange hat man nichts mehr von dem Tschechen Jan Faktor gehört. Das ändert sich nun schlagartig mit dem fulminant fabulösen Roman „Trottel“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022
Einem „Trottel“ blieben im Osten ideologische Übergriffigkeiten erspart
Einem „Trottel“ blieben im Osten ideologische Übergriffigkeiten erspart

Foto: Imago/NBL Bildarchiv

Was ist das für ein großartiger, weil vor Fabulierlust strotzender Roman! Und Trottel, so der Titel, ist der zweite dieser Art von Jan Faktor, und auch er war für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert, wie schon 2010 Georgs Sorgen um die Vergangenheit. Faktor, der 1951 in Prag geboren wurde und 1978 der Liebe wegen ins damalige Ost-Berlin wechselte, steht singulär in bester tschechischer Tradition von Jaroslav Hašek und Bohumil Hrabal. Er schreibt im Ton des Übermuts nichts weniger als eine Kultur-, Sozial- und Sittengeschichte. Das mache ihm mal einer nach. Er schlängelt sich als Erzähler durch seine zwei Leben. Im ersten Roman ist es das Prager Leben als Heranwachsender im von Frauen geführten bürgerlichen Haushalt, im zweiten