Hochzeit mit Putin

Porträt Karin Kneissl ist als Außenministerin Österreichs die Intellektuelle im rechten Kabinett
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2018
Als eine von wenigen durfte Kneissl im ORF den Westen für seine bellizistische Politik im Nahen Osten kritisieren
Als eine von wenigen durfte Kneissl im ORF den Westen für seine bellizistische Politik im Nahen Osten kritisieren

Foto: Joe Klamar/AFP/Getty Images

Seit sie Mitte August mit Wladimir Putin auf ihrer Hochzeit das Tanzbein schwang, kennt sie ganz Europa. Als hochrangige Akademikerin sticht sie aus der Riege der rechts-rechten Koalitionsregierung von ÖVP und FPÖ heraus, deren Personal größtenteils eine gewisse Einfältigkeit aufweist. Dass die parteilose Karin Kneissl Ende 2017 ausgerechnet auf einem FPÖ-Ticket zur Ministerin für Außenpolitik und Integration ernannt wurde, rief allgemeines Erstaunen hervor.

Ihr politisch konservatives Grundgerüst hatte sie bei ihrer langjährigen publizistischen Tätigkeit nie davon abgehalten, gesellschaftskritische Positionen einzunehmen. Als profunde Kennerin des arabischen Raumes wies sie stets auf das bis heute anhaltende zerstörerische Potenzi